Psalm 101
Gelübde eines Herrschers (oder: Fürstenspiegel)
1von david, ein psalm.
Von Gnade und Recht will ich singen,
dir, o HERR, will ich spielen!
2Achten will ich auf fehllosen Wandel
– wann wirst du zu mir kommen?
In Herzensreinheit will ich wandeln
im Innern meines Hauses.
3Ich will nicht mein Auge gerichtet halten
auf schandbare Dinge;
das Tun der Abtrünnigen hasse ich:
es soll mir nicht anhaften.
4Ein falsches Herz soll fern von mir bleiben,
einen Bösen will ich nicht kennen.
5Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet,
den will ich zum Schweigen bringen;
wer stolze Augen hat und ein hoffärtig Herz,
den werde ich nicht ertragen.
6Meine Augen sollen blicken auf die Treuen im Lande:
die sollen bei mir wohnen;
wer auf frommen Wege wandelt,
der soll mir dienen.
7Nicht darf inmitten meines Hauses weilen,
wer Trug verübt;
wer Lügen redet, soll nicht bestehn
vor meinen Augen.
8Jeden Morgen (= Tag für Tag) will ich unschädlich machen
alle Frevler im Lande,
um auszurotten aus der Stadt des HERRN
alle Übeltäter.
Die Heilige Schrift, übersetzt von Hermann Menge. Neuausgabe © 1949/2003 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Apokryphen aus: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, übersetzt von Hermann Menge © 1967, Württembergischen Bibelanstalt, Stuttgart