Vorsicht mit reichen Freunden!
1Wer Pech anfasst, wird schmutzig; und wer mit überheblichen Leuten Umgang pflegt, wird wie sie.
2Versuche keine Last zu tragen, die zu schwer für dich ist! Suche keinen Umgang mit Leuten, die mächtiger oder reicher sind als du! Niemand hängt einen Tontopf neben einen eisernen Kessel über das Feuer; wenn der Kessel an ihn stößt, zerbricht der Topf.
3Der Reiche tut anderen Unrecht und beschimpft sie noch dafür; der Arme erleidet das Unrecht und muss sich dafür noch entschuldigen. 4Wenn du dem Reichen nützlich bist, nutzt er dich aus; doch wenn du in Not bist, lässt er dich darin sitzen. 5Solange du etwas hast, bleibt er bei dir und saugt dich aus – ihm selbst tut das nicht weh! 6Wenn er dich braucht, täuscht er dich mit lächelnden Augen und macht dir Hoffnungen. Ganz freundlich fragt er dich: »Was kann ich für dich tun?« 7Er lädt dich zum Festessen ein und verpflichtet dich dadurch zu Gegenleistungen. Nachdem er dich so zwei- oder dreimal ausgeplündert hat, macht er sich über dich lustig. Und wenn du ihm später noch einmal begegnest, kennt er dich nicht mehr und blickt in eine andere Richtung. 8Pass auf, dass du nicht übertölpelt und gedemütigt wirst, weil du zu arglos gewesen bist!
9Wenn ein einflussreicher Mann dich zu sich einlädt, halte dich zurück! Er wird dich dafür umso häufiger einladen. 10Dräng dich ihm nicht auf, sonst weist er dich zurück. Bleib aber auch nicht zu weit hinten, sonst vergisst er dich. 11Nimm dir nicht heraus, mit ihm wie mit deinesgleichen zu reden! Glaub auch nicht alles, was er sagt! Mit seinem Lächeln und seinen vielen netten Worten stellt er dich nur auf die Probe. 12Was du ihm unter vier Augen sagst, behält er nicht für sich. Erbarmungslos benutzt er es, um dich zu misshandeln und ins Gefängnis zu bringen. 13Behalte deine Geheimnisse für dich und sei äußerst vorsichtig: Du bewegst dich ständig am Rand eines Abgrundes.
Vom Unterschied zwischen Reichen und Armen
15Jedes Tier liebt seinesgleichen und beim Menschen ist es nicht anders. 16Jedes Lebewesen gesellt sich zu anderen seiner Art und auch der Mensch schließt sich seinesgleichen an.
17Verbindet den Wolf etwas mit dem Lamm? Genauso wenig verbindet den Menschen, der Gott gehorcht, mit dem, der Gott missachtet. 18Verträgt sich die Hyäne mit dem Hund? Genauso wenig verträgt sich der Reiche mit dem Armen.
19Die wilden Esel in der Steppe sind die Jagdbeute der Löwen; genauso leben die Reichen von den Armen. 20Überhebliche Menschen verabscheuen die Bescheidenheit; genauso verabscheut der Reiche den Armen.
21Wenn ein Reicher hinfällt, wird er von seinen Freunden aufgehoben. Wenn ein armer Schlucker hinfällt, wird er von seinen Freunden aufgegeben.
22Wenn ein Reicher einen Fehler macht, helfen ihm viele; wenn er Unsinn redet, geben sie ihm recht. Doch wenn ein Habenichts einen Fehler macht, beschimpft man ihn; und wenn er etwas Vernünftiges sagt, hört keiner hin.
23Wenn der Reiche spricht, schweigen alle und loben seine Rede bis in den Himmel. Doch wenn der Arme spricht, fragen sie: »Wer ist denn der?« Und wenn er stolpert, stoßen sie ihn vollends zu Boden.
24Reichtum ist etwas Gutes, wenn kein Unrecht daran klebt. Und Armut ist nichts Schlechtes, auch wenn gewissenlose Menschen das behaupten.
Über Freude und Glück
25Was im Herzen eines Menschen vorgeht, verändert sein Gesicht und macht es fröhlich oder traurig. 26Ein fröhliches Gesicht ist ein Zeichen für ein glückliches Herz; aber um gute Merksprüche zu finden, musst du angespannt nachdenken.