Hilf nicht den Falschen!
1Wenn du etwas Gutes tust, sei dir sicher, wem du es tust; dann wirst du für deine guten Taten Dank bekommen.
2Jede gute Tat an einem Menschen, der den Herrn achtet, wird dir belohnt; wenn nicht von ihm selbst, dann von Gott, dem Höchsten.
3Wer nichts als Böses im Sinn hat und keinem Armen hilft, ist keine gute Tat wert.
4Hilf dem, der Gott achtet; aber unterstütze niemand, der Unrecht tut!
5Tu dem Gutes, der sich vor Gott beugt; aber einem Menschen, der sich gegen Gott erhebt, gib nichts! Weigere dich, ihn zu ernähren, sonst wird er zu stark und bekommt dich in seine Gewalt. Für jede Wohltat, die du ihm erweist, bekommst du doppelt so viel Ärger zurück. 6Gott, der Höchste, hasst die, die Unrecht tun; und allen, die ihn missachten, gibt er die verdiente Strafe.
7Hilf guten Menschen, aber unterstütze keinen, der Unrecht tut.
Vorsicht mit Feinden!
8In guten Tagen brauchst du den Freund nicht als Verteidiger; aber in schlechten Zeiten bleibt der Feind nicht verborgen.
9Wenn es einem Mann gut geht, ärgern sich seine Feinde, aber wenn es ihm schlecht geht, verlässt ihn sogar sein Freund.
10Trau niemals einem Feind; denn seine Bosheit ist wie Rost, der sich immer tiefer ins Eisen frisst. 11Auch wenn er unterwürfig tut und sich tief vor dir bückt, pass auf und nimm dich vor ihm in Acht! Er ist wie ein Spiegel aus Kupfer: Du kannst ihn ständig polieren und er setzt doch immer wieder Grünspan an. 12Hol ihn nicht an deine Seite; sonst versucht er, dich zu stürzen und deine Stelle einzunehmen. Setz ihn nicht auf den Platz rechts von dir; sonst macht er dir bald deinen eigenen Platz streitig. Am Ende musst du mit Bedauern einsehen, dass meine Warnungen berechtigt waren.
13Wenn jemand Schlangen beschwört oder wilde Tiere zähmen will und dabei gebissen wird, hat niemand Mitleid mit ihm. 14Genauso wenig hat man Mitleid mit jemand, der sich mit einem Schurken einlässt und in seine Schurkereien verstrickt wird.
15Ein Schurke bleibt eine kleine Weile bei dir; aber wenn du nicht gemeinsame Sache mit ihm machst, hält ihn nichts mehr in deiner Nähe.
16Ein Feind spricht zu dir mit honigsüßen Worten, während er überlegt, wie er dich in seine Fallgrube stürzen kann. Er kann Tränen mit dir vergießen; aber findet er eine Gelegenheit, so vergießt er dein Blut. 17Wenn dir ein Unglück zustößt, wartet er schon an Ort und Stelle auf dich, und unter dem Vorwand, dir zu helfen, stellt er dir ein Bein. 18Dann zeigt er sein wahres Gesicht! Er reibt sich die Hände, nickt beifällig mit dem Kopf und streut Gerüchte über dich aus.