Buchüberschrift
1In diesem Buch steht, was der Herr durch Joël, den Sohn Petuëls, verkünden ließ.
Heuschrecken und Dürre suchen Juda heim
2Hört her, ihr Alten und Erfahrenen, hört her, alle Leute im Land! Ist so etwas Unerhörtes schon einmal vorgekommen, zu euren Lebzeiten oder zur Zeit eurer Vorfahren? 3Erzählt es euren Kindern, damit sie es ihren eigenen Kindern weitersagen und diese wieder der folgenden Generation!
4Heuschrecken sind über die Felder hergefallen, Schwarm auf Schwarm; alles haben sie kahl gefressen. Was die einen übrig ließen, haben die nächsten verzehrt. 5Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint! Heult, ihr Zecher alle, denn es wird keinen neuen Wein geben! 6Ein Heer, das unbesiegbar und nicht zu zählen ist, hat unser Land überfallen. Sie haben Zähne wie Löwen. 7Unsere Weinstöcke haben sie kahl gefressen und die Feigenbäume entlaubt, sogar die Rinde haben sie abgenagt und nur das nackte Holz übrig gelassen.
8Weint und klagt wie eine Braut, die im Sack umhergeht, weil sie ihren Bräutigam verloren hat! 9-10Die Felder sind verwüstet und ausgedörrt. Die Ernte ist vernichtet; niemand bringt mehr Korn, Öl und Wein als Speise- und Trankopfer in den Tempel des Herrn. Darum trauern die Priester, die den Opferdienst für den Herrn versehen.
11Klagt über euer Unglück, ihr Bauern und Weingärtner! Es gibt weder Weizen noch Gerste, die ganze Ernte ist verloren. 12Die Weinstöcke sind verdorrt, die Feigen- und Dattelbäume, die Granat- und Apfelbäume und alle wild wachsenden Bäume im Land sind entlaubt. Die ganze Freude der Menschen welkt dahin.
13Ihr Priester am Altar des Herrn, legt den Sack um die Hüften und klagt! Behaltet ihn auch bei Nacht an! Es gibt keine Speise- und Trankopfer mehr im Tempel eures Gottes. 14Ruft einen Fasttag aus! Ordnet einen Bußgottesdienst an! Die Ältesten und das ganze Volk sollen sich im Tempel des Herrn, eures Gottes, versammeln und zu ihm um Hilfe rufen!
Klage des Propheten
15Wehe, was steht uns bevor! Der Gerichtstag des Herrn naht heran. Er kommt mit vernichtender Gewalt von Gott, dem Gewaltigen. 16Mit eigenen Augen mussten wir zusehen, wie unsere Nahrung vernichtet wurde. Darum sind Freude und Jubel im Haus unseres Gottes verstummt. 17Die Saatkörner liegen vertrocknet unter den Erdschollen. Die Vorräte sind aufgebraucht, die Speicher verfallen; denn es gibt kein Korn mehr. 18Brüllend irren die Rinder umher, weil sie kein Futter finden, und sogar die Schafherden leiden Not.
19Zu dir, Herr, rufe ich um Hilfe! Die Gluthitze hat das Gras in der Steppe verzehrt und die Bäume auf dem Feld versengt. 20Auch die wilden Tiere schreien zu dir; denn die Wasserläufe sind versiegt und das Gras ist verdorrt.