AUFFORDERUNG ZU EINEM LEBEN IN GERECHTIGKEIT: 1,1–6,21
Ermahnung mit begründenden Ausführungen: 1,1–15
1Liebt Gerechtigkeit, ihr Richter der Erde, / denkt gut über den Herrn, / sucht ihn mit ganzem Herzen!
2Denn er lässt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, / und zeigt sich denen, die ihm nicht misstrauen.
3Verkehrte Gedanken trennen von Gott; / wird seine Macht auf die Probe gestellt, dann überführt sie die Toren.
4In eine Seele, die Böses wirkt, kehrt die Weisheit nicht ein / noch wohnt sie in einem Leib, der sich der Sünde hingibt.
5Denn der heilige Geist, der Lehrmeister, flieht vor der Falschheit, / er entfernt sich von unverständigen Gedanken / und wird verscheucht, wenn Unrecht naht.
6Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist, / doch lässt sie die Reden des Lästerers nicht straflos;
denn Gott ist Zeuge seiner heimlichen Gedanken, / untrüglich durchschaut er sein Herz und hört seine Worte.
7Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis / und er, der alles zusammenhält, kennt jede Stimme.
8Darum bleibt keiner verborgen, der Unrechtes redet, / das Recht überführt ihn und geht nicht an ihm vorüber.
9Die Pläne des Gottlosen werden untersucht; / der Herr erfährt von seinen Reden / und überführt ihn seiner Vergehen.
10Denn ein eifersüchtiges Ohr hört alles, / kein Murren bleibt ihm verborgen.
11Hütet euch also vor unnützem Murren / und verwehrt eurer Zunge üble Nachrede!
Denn euer heimliches Reden verhallt nicht ungehört, / ein Mund aber, der verleumdet, zerstört Leben.
12Jagt nicht dem Tod nach in den Irrungen eures Lebens / und zieht nicht durch euer Handeln das Verderben herbei!
13Denn Gott hat den Tod nicht gemacht / und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.
14Zum Dasein hat er alles geschaffen / und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt.
Kein Gift des Verderbens ist in ihnen, / das Reich der Unterwelt hat keine Macht auf der Erde; / 15denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.
Überlegungen der Gottlosen und Urteil darüber: 1,16–2,24
16Die Gottlosen aber rufen den Tod mit Taten und Worten herbei / und sehnen sich nach ihm wie nach einem Freund;
sie schließen einen Bund mit ihm, / weil sie es verdienen, ihm zu gehören.