Gebet Jesu, Sohn des Sirach: 51,1–30
1Gebet Jesu, Sohn des Sirach
Ein Gebet Jesu, Sohn des Sirach. / Ich will dich preisen, Herr und König,
ich will dich, Gott, meinen Retter, loben, / ich preise deinen Namen,
2denn du bist mir Beschützer und Helfer geworden / und hast meinen Leib aus der Vernichtung befreit,
aus der Schlinge einer verleumderischen Zunge, / vor Lippen, die Lüge verbreiten, / und vor meinen Gegnern bist du mir zum Helfer geworden.
3Du hast mich nach der Fülle deines Erbarmens und deines Namens befreit, / von den Bissen derer, die bereit waren zu verschlingen,
aus der Hand derer, die mir nach dem Leben trachten, / aus vielen Nöten, denen ich standgehalten habe,
4aus der erstickenden Feuerglut rundum / und aus der Mitte des Feuers, das ich nicht angefacht habe,
5aus der innersten Tiefe des Hades / und von unreiner Zunge und lügnerischem Wort
6und von der Verleumdung einer ungerechten Zunge beim König. / Ich war dem Tode nahe, / mein Leben war dem Hades tief unten nahe.
7Sie umringten mich von allen Seiten und es gab keinen Helfer; / ich schaute aus nach dem Beistand eines Menschen und es gab keinen.
8Da gedachte ich deines Erbarmens, Herr, / und deiner Wohltat von Ewigkeit her,
denn du führst die heraus, die auf dich warten, / und rettest sie aus der Hand der Bösen.
9So sandte ich von der Erde meinen Hilferuf empor / und betete um Errettung vor dem Tod.
10Ich rief den Herrn an, den Vater meines Herrn, / mich nicht zu verlassen in den Tagen der Bedrängnis, / zur Zeit der Hilflosigkeit gegenüber Hochmütigen.
11Ich will deinen Namen stets loben / und ich will dir Hymnen singen im Bekenntnis. / Da wurde meine Bitte erhört;
12denn du hast mich gerettet vor der Vernichtung/ und du ließest mich der schlimmen Zeit entkommen.
Darum will ich es dir bekennen und dich loben / und den Namen des Herrn will ich preisen.
Rückblick auf die Weisheitssuche: 51,13–30
13Als ich noch jung war, bevor ich auf Wanderschaft ging, / habe ich offen in meinem Beten Weisheit gesucht.
14Beim Tempel verlangte ich nach ihr / und bis zuletzt werde ich sie suchen.
15Wie an der Blüte so an der reifenden Traube / erfreute sich mein Herz an ihr.
Mein Fuß ging den geraden Weg, / von meiner Jugend an spürte ich ihr nach.
16Ein wenig neigte ich mein Ohr und habe empfangen / und für mich viel Bildung gefunden.
17Ich bin an ihr gewachsen; / dem, der mir Weisheit gibt, werde ich die Ehre geben.
18Ich war darauf bedacht, nach ihr zu handeln, / ich eiferte nach dem Guten und werde nie beschämt.
19Meine Seele hat mit ihr gerungen / und das Gesetz sorgfältig ausgeführt.
Ich streckte meine Hände aus in die Höhe / und bedauerte die Unwissenheit um sie.
20Ich richtete meine Seele auf sie aus / und in Reinheit fand ich sie.
Ein verständiges Herz erwarb ich mit ihr von Anfang an; / deshalb bin ich nie verlassen.
21Mein Inneres war aufgewühlt, sie auszuforschen; / deshalb habe ich einen guten Besitz erworben.
22Der Herr gab mir eine Zunge zum Lohn / und mit ihr will ich ihn loben.
23Kommt her zu mir, ihr Ungebildeten, / und übernachtet im Haus der Bildung!
24Warum sagt ihr, dass es euch daran mangelt, / und warum dürsten eure Seelen so sehr?
25Ich habe meinen Mund geöffnet und gesprochen: / Erwerbt für euch selbst ohne Silber!
26Beugt euren Nacken unter das Joch, / eure Seele soll Bildung annehmen! / Sie ist nahe, sodass man sie findet.
27Seht mit euren Augen, dass ich mich ein wenig mühte / und viel Ruhe für mich gefunden habe.
28Erlangt Bildung durch eine große Menge Silber / und erwerbt viel Gold durch sie!
29Freut euch an seinem Erbarmen / und schämt euch nicht, ihn zu loben!
30Tut euer Werk vor der Zeit / und er wird euch den Lohn geben zu seiner Zeit! / Weisheit Jesu, des Sohnes Sirachs.