Zum Thema: Gebildete und König: 8,1–4
1Wer ist hier gebildet? Wer versteht es, ein Wort zu deuten?
Das Wissen eines Menschen macht seine Miene strahlend / und seine strengen Züge lösen sich. -
2Ich dagegen sage: Achte auf die Befehle des Königs, und zwar im Hinblick auf den vor Gott geleisteten Eid! 3Entferne dich nicht hastig aus seiner Gegenwart und versteife dich nicht auf eine Sache, wenn sie schlimm auszugehen droht! Denn alles, wozu er sich entscheidet, setzt er auch durch. 4Hinter dem Wort des Königs steht nun einmal die Macht. Wer also kann ihm sagen: Was tust du?
Zum Thema: Schicksal des gebildeten Gesetzestreuen und des ungebildeten Gesetzesübertreters: 8,5–12
5Wer auf das Gebot achtet, den trifft nichts Schlimmes, / der Verstand des Gebildeten weiß die rechte Zeit. - 6Allerdings:
Es gibt die rechte Zeit für jedes Geschehen und:
Schlimmes Geschick lastet häufig auf dem Menschen und:
7Er weiß nicht, was geschehen wird. / Wie es geschehen wird - wer verkündet es ihm?
8Es gibt keinen Menschen, der Macht hat über den Wind, / sodass er den Wind einschließen könnte.
Es gibt keine Macht über den Sterbetag. / Es gibt im Krieg keinen Urlaub. / Selbst ein Gesetzesbruch kann die Gesetzesbrecher nicht retten.
9All dies habe ich beobachtet und ich achtete auf alles, was unter der Sonne getan wurde: Es gibt eine Zeit, da der Mensch Macht hat über einen Menschen, diesem zu schaden. 10Sodann habe ich beobachtet, wie Menschen, die das Gesetz übertreten hatten, ein Begräbnis erhielten, während andere, die recht getan hatten, entfernt von der heiligen Stätte umherirren und in der Stadt der Vergessenheit anheimfallen. Auch das ist Windhauch.
11Wo keine Strafe verhängt wurde, / ist die Bosheit schnell am Werk. Deshalb wächst im Herzen der Menschen die Lust, Böses zu tun. 12Denn:
Ein Sünder kann hundertmal Böses tun / und dennoch lange leben.
Weiterführung: 8,13–15
13Freilich kenne ich das Wort:
Denen, die Gott fürchten, wird es gut gehen, / weil sie sich vor ihm fürchten;
dem, der das Gesetz übertritt, wird es nicht gut gehen / und er wird kein langes Leben haben, gleich dem Schatten, / weil er sich nicht vor Gott fürchtet. -
14Doch es gibt etwas, das auf der Erde getan wurde und Windhauch ist:
Es gibt gesetzestreue Menschen, denen es so ergeht, / als hätten sie wie Gesetzesbrecher gehandelt;
und es gibt Gesetzesbrecher, / denen es so ergeht, / als hätten sie wie Gesetzestreue gehandelt.
Ich schloss daraus, dass auch dies Windhauch ist. 15Da pries ich die Freude; denn es gibt für den Menschen kein Glück unter der Sonne, es sei denn, er isst und trinkt und freut sich. Das soll ihn begleiten bei seiner Arbeit während der Lebenstage, die Gott ihm unter der Sonne geschenkt hat.
Zum Thema: Grenzen der Erkenntnis: 8,16–9,6
16Als ich mir vorgenommen hatte zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu beobachten, welches Geschäft eigentlich auf der Erde getätigt wurde, da sah ich ein, dass der Mensch, selbst wenn er seinen Augen bei Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, 17das Tun Gottes in seiner Ganzheit nicht wiederfinden kann, das Tun, das unter der Sonne getan wurde. Deshalb strengt der Mensch, danach suchend, sich an und findet es doch nicht wieder. Selbst wenn der Gebildete behauptet, er erkenne - er kann es doch nicht wiederfinden.