BIS ZUM ENDE JUDAS: 18,1–25,30
Hiskijas Kultreform: 18,1–12
1Im dritten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, wurde Hiskija, der Sohn des Ahas, König von Juda. 2Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde, und regierte neunundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi und war eine Tochter Secharjas. 3Genau wie sein Vater David tat er, was dem HERRN gefiel. 4Er schaffte die Kulthöhen ab, zerbrach die Steinmale, zerstörte den Kultpfahl und zerschlug die Kupferschlange, die Mose angefertigt hatte und der die Israeliten bis zu jener Zeit Räucheropfer darbrachten - man nannte sie Nehuschtan, Bild aus Erz. 5Er setzte sein Vertrauen auf den HERRN, den Gott Israels. Unter allen Königen Judas, die nach ihm kamen oder vor ihm lebten, war keiner wie er. 6Er hing dem HERRN an, ohne von ihm abzuweichen, und bewahrte die Gebote, die der HERR dem Mose gegeben hatte. 7Daher war der HERR mit ihm; in allem, was er unternahm, hatte er Erfolg. So fiel er vom König von Assur ab und war ihm nicht länger untertan. 8Auch schlug er die Philister bis Gaza und den Umkreis dieser Stadt, vom Wachtturm bis zur befestigten Stadt.
9Im vierten Jahr des Königs Hiskija, das ist im siebten Jahr Hoscheas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, zog Salmanassar, der König von Assur, gegen Samaria, belagerte es 10und nahm es nach drei Jahren ein. Im sechsten Jahr Hiskijas und im neunten Jahr Hoscheas, des Königs von Israel, wurde Samaria erobert. 11Der König von Assur verschleppte die Israeliten nach Assur und brachte sie nach Halach, an den Habor, einen Fluss von Gosan, und in die Städte der Meder. 12Denn sie hatten auf die Stimme des HERRN, ihres Gottes, nicht gehört, seinen Bund gebrochen und alles, was Mose, der Knecht des HERRN, geboten hatte, übertreten und nicht befolgt.
Hiskijas Tribut an Sanherib: 18,13–16
13Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskija zog Sanherib, der König von Assur, gegen alle befestigten Städte Judas und nahm sie ein. 14Hiskija aber, der König von Juda, schickte Boten an den König von Assur nach Lachisch und ließ ihm sagen: Ich habe gefehlt. Lass ab von mir! Alles, was du mir auferlegst, will ich tragen. Der König von Assur verlangte von Hiskija, dem König von Juda, dreihundert Talente Silber und dreißig Talente Gold. 15Hiskija lieferte alles Geld ab, das sich im Haus des HERRN und in den Schatzkammern des königlichen Palastes befand. 16Damals ließ Hiskija, der König von Juda, die Türen am Tempel des HERRN und die Pfosten, die er mit Gold und Silber überzogen hatte, zerschlagen und lieferte das Metall an den König von Assur.
Rede des Rabschake: 18,17–37
17Doch der König von Assur sandte den Tartan, den Rabsaris und den Rabschake mit einer großen Streitmacht von Lachisch aus gegen König Hiskija. Sie zogen nach Jerusalem hinauf, stellten sich an der Wasserleitung des oberen Teiches auf, der an der Walkerfeldstraße liegt, 18und ließen den König rufen. Der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn Hilkijas, der Staatsschreiber Schebna und Joach, der Sohn Asafs, der Sprecher des Königs, gingen zu ihnen hinaus.
19Der Rabschake sagte zu ihnen: Sagt zu Hiskija: So spricht der Großkönig, der König von Assur: Worauf vertraust du denn, dass du dich so sicher fühlst? 20Du dachtest wohl, bloßes Gerede sei im Krieg schon Rat und Stärke? Auf wen vertraust du also, dass du dich gegen mich aufgelehnt hast? 21Du vertraust jetzt gewiss auf Ägypten, dieses geknickte Schilfrohr, das jeden, der sich darauf stützt, in die Hand dringt und sie durchbohrt. Denn so ist der Pharao, der König von Ägypten, mit allen, die ihm vertrauen. 22Wenn ihr aber zu mir sagt: Wir vertrauen auf den HERRN, unseren Gott! - Ist nicht er es, dessen Kulthöhen und Altäre Hiskija beseitigt hat? Hat nicht Hiskija in Juda und Jerusalem angeordnet: Nur vor diesem Altar in Jerusalem dürft ihr euch niederwerfen? 23Geh doch jetzt mit meinem Herrn, dem König von Assur, eine Wette ein! Ich gebe dir zweitausend Pferde, wenn du die Reiter für sie stellen kannst. 24Wie willst du auch nur einen einzigen Statthalter meines Herrn in die Flucht schlagen, und wäre es der unbedeutendste seiner Knechte? Du vertraust ja nur auf Ägypten, auf seine Wagen und deren Besatzung. 25Außerdem: Bin ich denn ohne den HERRN heraufgezogen, um dieses Land zu verwüsten? Der HERR selbst hat mir befohlen: Zieh gegen dieses Land und verwüste es!
26Da sagten Eljakim, der Sohn Hilkijas, sowie Schebna und Joach zu dem Rabschake: Sprich doch aramäisch mit deinen Knechten; wir verstehen es. Sprich vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer steht, nicht judäisch mit uns! 27Der Rabschake antwortete ihnen: Hat mich mein Herr etwa beauftragt, das alles nur zu deinem Herrn und zu dir zu sagen und nicht vielmehr zu all den Männern, die auf der Mauer sitzen und ihren eigenen Kot essen und ihren Harn trinken wie ihr? 28Dann trat der Rabschake vor und rief laut auf Judäisch: Hört die Worte des Großkönigs, des Königs von Assur! 29So spricht der König: Hiskija täusche euch nicht; denn er kann euch nicht aus meiner Hand retten. 30Er soll euch nicht verleiten, auf den HERRN zu vertrauen, und sagen: Der HERR wird uns sicher retten und diese Stadt wird dem König von Assur nicht in die Hände fallen. 31Hört nicht auf Hiskija! Denn so spricht der König von Assur: Schließt mit mir Frieden, kommt zu mir heraus und esst - jeder von seinem Weinstock und jeder von seinem Feigenbaum - und trinkt - jeder das Wasser seiner Zisterne - , 32bis ich komme und euch in ein Land mitnehme, das eurem Land gleicht: in ein Land voll Getreide und Most, ein Land voll Brot und Wein, ein Land mit Ölbäumen und Honig. So werdet ihr am Leben bleiben und nicht umkommen. Hört nicht auf Hiskija; denn er führt euch in die Irre, wenn er sagt: Der HERR wird uns retten. 33Hat denn einer von den Göttern der anderen Völker sein Land vor dem König von Assur gerettet? 34Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von Sefarwajim, Hena und Awa? Haben sie etwa Samaria aus meiner Hand gerettet? 35Wer von all den Göttern der anderen Länder hat sein Land aus meiner Hand gerettet? Wie sollte dann der HERR Jerusalem aus meiner Hand retten? 36Das Volk aber schwieg und gab ihm keine Antwort; denn der Befehl des Königs lautete: Ihr dürft ihm nicht antworten.
37Der Palastvorsteher Eljakim, der Sohn Hilkijas, der Staatsschreiber Schebna und Joach, der Sohn Asafs, der Sprecher des Königs, gingen mit zerrissenen Kleidern zu Hiskija und berichteten ihm, was der Rabschake gesagt hatte.