Der Rest Israels und die Völker
Der Berg Zion als Ort des Friedens für die Völker
1Am Ende der Tage wird es geschehen:
Der Berg mit dem Haus des Herrn steht felsenfest.
Er ist der höchste Berg und überragt alle Hügel.
Dann werden die Völker zu ihm strömen.
2Viele Völker machen sich auf den Weg und sagen:
»Auf, lasst uns hinaufziehen zum Berg des Herrn,
zum Haus, in dem der Gott Jakobs wohnt!
Er soll uns seine Wege weisen.
Dann können wir seinen Pfaden folgen.«
Denn vom Berg Zion kommt Weisung.
Das Wort des Herrn geht von Jerusalem aus.
3Er schlichtet Streit zwischen vielen Völkern.
Er sorgt für das Recht unter mächtigen Staaten,
bis hin in die fernsten Länder.
Dann werden sie Pflugscharen schmieden
aus den Klingen ihrer Schwerter.
Und sie werden Winzermesser herstellen
aus den Eisenspitzen ihrer Lanzen.
Dann wird es kein einziges Volk mehr geben,
das sein Schwert gegen ein anderes richtet.
Niemand wird mehr für den Krieg ausgebildet.
4Jeder wird unter seinem Weinstock sitzen
und unter seinem Feigenbaum.
Niemand wird ihren Frieden stören.
Denn der Herr Zebaot hat es so bestimmt.
5Noch rufen viele Völker, jedes zu seinem eigenen Gott.
Wir aber leben schon heute im Namen des Herrn,
unseres Gottes, für immer und alle Zeit.
Hoffnung für den Rest Israels
6So lautet der Ausspruch des Herrn:
Wenn der Tag gekommen ist,
führe ich alle zusammen, die hinken.
Und ich sammle alle, die versprengt sind,
auch die, über die ich Unheil gebracht habe.
7Dann zähle ich die, die hinken,
zum heiligen Rest.
Und die Leute, die versprengt sind,
mache ich zu einem mächtigen Volk.
Dann wird der Herr König über sie sein.
Er wird auf dem Berg Zion regieren
von heute an bis in alle Zukunft.
8Du Wachturm zur Aufsicht über die Herden,
du Anhöhe zum Schutz der Tochter Zion:
Zu dir wird die Herrschaft zurückkehren.
Wie früher wird das Königtum erstrahlen
für die Tochter Jerusalem.
Gegenwärtige Not und künftige Rettung
9Jetzt – warum schreist du so laut?
Gibt es denn keinen König mehr bei dir?
Sind dir die Berater weggelaufen?
Oder warum sonst krümmst du dich
wie eine Frau, die in den Wehen liegt?
10Ja, krümme dich und gebäre, Tochter Zion,
wie eine Frau, die in den Wehen liegt!
Denn jetzt musst du aus der Stadt heraus
und dich auf dem freien Feld niederlassen.
Ja, bis nach Babylon musst du gehen:
Dort wirst du gerettet werden.
Dort wird der Herr dich befreien
aus der Gewalt deiner Feinde.
11Jetzt – viele Völker haben sich zusammengeschlossen,
um gegen dich zu kämpfen.
Sie sagen: »Die Stadt Zion soll entweiht werden!
Mit eigenen Augen wollen wir ihren Untergang sehen.«
12Doch sie wissen nicht,
was der Herr plant.
Sie haben sein Vorhaben gar nicht begriffen:
Er hat sie wie Ähren gesammelt,
damit man sie auf dem Dreschplatz zertritt.
13Steh auf, Tochter Zion, und zertritt sie!
Ich mache dein Horn so hart wie Eisen
und deine Hufe wie Waffen aus Bronze.
Damit wirst du viele Völker zermalmen.
Ihren Besitz wirst du dem Herrn weihen
und ihre Schätze in seinen Tempel bringen –
er ist ja der Herr über die ganze Welt.
14Jetzt – ritze dir Wunden, Tochter der Schnittwunde!
Denn die Belagerer haben uns eingeschlossen.
Sie kommen mit dem Stock und schlagen zu,
dem Herrscher Israels mitten ins Gesicht.