Anklage gegen Könige, Beamte und Propheten
Das Versagen der Führung Israels
Keine Rettung für Zidkija und Jerusalem
1Der Herr ließ Jeremia ein Wort zukommen.
Das geschah, als König Zidkija Boten zu ihm schickte.
Die Boten waren Paschhur, der Sohn des Malkija,
und der Priester Zefanja, der Sohn des Maaseja.
Der König ließ Jeremia sagen:
2»Befrag doch den Herrn für uns!
Denn Nebukadnezzar kämpft gegen uns.
Vielleicht tut der Herr ein Wunder für uns,
wie er es früher getan hat.
Dann zieht der babylonische König wieder ab.«
3Jeremia antwortete ihnen:
»Richtet Zidkija Folgendes aus:
4So spricht der Herr, der Gott Israels:
Noch kämpft ihr vor den Mauern der Stadt.
Draußen richtet ihr eure Waffen gegen eure Belagerer,
den babylonischen König und die Babylonier.
Doch ich werde eine Wende herbeiführen.
Bald kämpft ihr mitten in der Stadt gegen die Feinde.
5Ich selbst werde dann gegen euch kämpfen –
mit ausgestreckter Hand und starkem Arm,
voller Wut und Zorn und mit aller Macht.
6Ich werde alle in dieser Stadt mit Krankheit schlagen,
Mensch und Tier.
An einer schlimmen Seuche werden sie sterben.
7Danach wird es Zidkija, den König von Juda, treffen –
samt seinem Hofstaat und dem Rest des Volkes,
der Seuche, Krieg und Hunger überlebt hat.
So lautet der Ausspruch des Herrn:
Ich werde sie in die Gewalt ihrer Feinde geben –
in die Hand von Nebukadnezzar,
dem König von Babylonien,
und von allen, die ihnen nach dem Leben trachten.
Er wird sie mit dem Schwert abschlachten lassen,
schonungslos, ohne Mitleid und Erbarmen.«
8Jeremia, fordere dieses Volk auf:
»So spricht der Herr:
Ich stelle euch jetzt vor die Wahl,
ob ihr den Weg des Lebens oder des Todes nehmen wollt.
9Wer in dieser Stadt bleibt,
wird durch Krieg, Hunger oder Seuche sterben.
Wer aber hinausgeht
und sich euren Belagerern, den Babyloniern, ergibt,
wird leben.
So rettet er wenigstens sein Leben.
10Denn ich habe mich dieser Stadt zugewandt,
aber nicht zum Guten,
sondern zum Bösen.
Ich gebe sie in die Hand des babylonischen Königs,
damit er sie in Brand steckt.«
– So lautet der Ausspruch des Herrn.
Gerichtsworte gegen das judäische Königshaus
11Und nun zu euch, ihr vom judäischen Königshaus:
Hört auf das Wort des Herrn!
12So spricht der Herr: Ihr vom Haus David!
Sorgt für Recht, und zwar an jedem Morgen!
Rettet den Beraubten vor seinem Unterdrücker,
sonst entfacht ihr meinen Zorn!
Und brennt mein Zorn erst wie ein Feuer,
kann ihn niemand mehr löschen.
Denn ihr habt so viel Böses getan.
13Sieh her, du Stadt: Ich gehe gegen dich vor!
Du thronst über dem Tal wie ein Felsen über der Ebene.
Noch fühlt ihr euch sicher und behauptet:
»Wer kann uns schon überfallen?
Wer schafft es, in unsere Festungen einzudringen?«
– So lautet der Ausspruch des Herrn.
14Doch ich werde euch heimsuchen,
wie es euren Taten entspricht.
– Ausspruch des Herrn –
Ich lege Feuer in eurem Wald,
das alles ringsum verzehren wird.