Die Lade kehrt nach Israel zurück
1Die Lade des Herrn
war schon sieben Monate im Gebiet der Philister.
2Da riefen die Philister die Priester und die Wahrsager
und fragten sie:
»Was sollen wir mit der Lade des Herrn tun?
Gebt uns Auskunft, wie wir sie wieder loswerden!
Sie soll dorthin zurück, wo sie hergekommen ist.«
3Sie antworteten:
»Wenn ihr die Lade des Gottes Israels loswerden wollt,
dürft ihr sie nicht ohne ein Geschenk zurückschicken.
Ihr müsst Gott etwas zur Wiedergutmachung geben.
Dann werdet ihr gesund und werdet begreifen,
warum er euch so sehr bedrückt.
Tut ihr das nicht,
wird Gott nicht damit aufhören,
euch seine Macht spüren zu lassen.«
4Sie fragten nach:
»Was könnte das für ein Geschenk sein,
das wir ihm zur Wiedergutmachung geben?«
Da erhielten sie die Auskunft:
»Fünf goldene Geschwüre und fünf goldene Mäuse,
das entspricht der Zahl der Philisterfürsten.
Denn Geschwüre und Mäuse sind ja die Plagen,
unter denen ihr alle leidet wie auch eure Fürsten.
5Macht also Nachbildungen von den Geschwüren
und von den Mäusen, die das Land verderben.
Und gebt damit dem Gott Israels die Ehre.
Vielleicht nimmt er dann etwas weg von der Last,
die euch, euren Gott und euer Land bedrückt.
6Warum wollt ihr denn so starrsinnig bleiben,
wie es die Ägypter und der Pharao geblieben sind?
Es ist doch so: Als Gott sie bedrückte,
mussten sie die Israeliten ziehen lassen.
Und die Israeliten zogen davon.
7Jetzt macht euch ans Werk:
Schafft einen neuen Wagen herbei und zwei Kühe,
Muttertiere, die noch nie ein Joch getragen haben!
Spannt die Kühe vor den Wagen!
Die Kälber aber sollt ihr ihnen wegnehmen
und in den Stall zurückbringen.
8Dann nehmt die Lade des Herrn
und stellt sie auf den Wagen!
Daneben sollt ihr die goldenen Gegenstände legen,
die ihr Gott zur Wiedergutmachung geben sollt.
Tut sie in ein Gefäß, das ihr neben die Lade stellt!
Dann lasst die Lade ziehen, wohin sie will!
9Ihr werdet es ja sehen:
Wenn sie nach Bet-Schemesch in ihr Gebiet zurückkehrt,
dann hat er uns dieses große Unheil angetan.
Wenn nicht, dann wissen wir wenigstens:
Es war nicht seine Macht, die uns bedrückt hat.
Es war nur ein dummer Zufall.«
10Genauso machten es die Philister:
Sie schafften zwei Kühe mit ihren Kälbern herbei.
Die Muttertiere spannten sie vor den Wagen,
während sie die Kälber in den Stall sperrten.
11Dann stellten sie die Lade des Herrn auf den Wagen,
ebenso das Gefäß mit den goldenen Mäusen
und mit den Nachbildungen der Geschwüre.
12Da liefen die Kühe geradewegs los.
Sie folgten genau der Straße nach Bet-Schemesch
und wichen kein einziges Mal vom Weg ab,
weder nach rechts noch nach links.
Dabei brüllten sie die ganze Zeit.
Die Fürsten der Philister gingen hinter ihnen her.
So kamen sie bis zum Stadtgebiet von Bet-Schemesch.
13Die Leute von Bet-Schemesch waren gerade beim Ernten
und schnitten den Weizen unten im Tal.
Als sie hochschauten, sahen sie die Lade des Herrn
und freuten sich sehr über den Anblick.
14Der Wagen fuhr noch bis zu dem Feld des Joschua,
der aus Bet-Schemesch stammt.
Dort blieb er stehen neben einem großen Stein.
Die Leute zerlegten den Wagen und nahmen das Holz.
Dann schlachteten sie die beiden Kühe
und brachten sie dem Herrn als Brandopfer dar.
15Zuvor hatten die Leviten die Lade des Herrn abgeladen.
Auch das Gefäß mit den goldenen Gegenständen,
das danebenstand, hatten sie vom Wagen genommen.
Beides stellten sie auf den großen Stein.
An diesem Tag brachten die Leute von Bet-Schemesch
Brandopfer und Schlachtopfer dar für den Herrn.
16Als die fünf Fürsten der Philister dies sahen,
kehrten sie noch am gleichen Tag nach Ekron zurück.
17Und dies ist das Geschenk für den Herrn,
das die Philister zur Wiedergutmachung gaben:
goldene Geschwüre, eins für Aschdod,
eins für Gaza, eins für Aschkelon,
eins für Gat, eins für Ekron,
18und dazu so viele goldene Mäuse,
wie es Siedlungen im Gebiet der Philister gibt.
Die gehörten alle den fünf Fürsten,
von der befestigten Stadt bis zum offenen Dorf.
Zeuge dafür ist bis heute der große Stein,
auf den man die Lade des Herrn stellte.
Er befindet sich auf dem Feld des Joschua,
der aus Bet-Schemesch stammt.
Die Lade wird in Kirjat-Jearim untergebracht
19Unter den Leuten von Bet-Schemesch
waren auch die Söhne des Jechonja.
Die aber freuten sich nicht,
als sie die Lade des Herrn sahen.
Zur Strafe ließ er 70 Mann aus dem Volk sterben.
Da trauerte das Volk,
weil der Herr es so hart bestraft hatte.
20Und die Leute aus Bet-Schemesch fragten sich:
»Wer kann vor dem Herrn bestehen,
diesem heiligen Gott?
Wohin soll die Lade des Herrn?
Bei uns kann sie nicht bleiben!«
21Sie schickten Boten nach Kirjat-Jearim
und ließen den Bewohnern ausrichten:
»Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgegeben.
Kommt her! Holt sie zu euch herauf!«