Jerobeams Sohn stirbt
1Eines Tages wurde Jerobeams Sohn Abija krank.
2Deshalb sagte Jerobeam zu seiner Frau:
»Steh auf und verkleide dich!
Niemand darf merken, dass du Jerobeams Frau bist.
Geh nach Schilo zum Propheten Ahija!
Der hat mir damals angekündigt,
dass ich König über dieses Volk werde.
3Nimm zehn Brote, Kuchen und einen Topf Honig
und bring ihm das!
Dann wird er dir sagen,
was mit dem Jungen geschehen wird.«
4Die Frau des Jerobeam machte es so.
Sie ging los nach Schilo und kam zum Haus des Ahija.
Damals konnte Ahija schon nichts mehr sehen,
weil seine Augen altersblind waren.
5Doch der Herr hatte Ahija bereits angekündigt:
»Die Frau des Jerobeam wird zu dir kommen.
Sie will von dir wissen,
wie die Krankheit ihres Sohnes ausgeht.
Das und das sollst du dann zu ihr sagen.
Wenn sie aber kommt, wird sie sich verstellen.«
6Als Ahija ihre Schritte am Eingang hörte,
rief er ihr zu:
»Komm nur rein, Frau Jerobeams!
Warum verstellst du dich?
Ich habe dir eine harte Botschaft zu verkünden.
7Geh heim und richte Jerobeam Folgendes aus:
›So spricht der Herr, der Gott Israels:
Aus der Mitte des Volkes habe ich dich genommen
und dich groß gemacht.
Ich habe dich zum königlichen Hirten gemacht
über mein Volk Israel.
8Dem Haus David entriss ich die Königswürde
und schenkte sie dir.
Doch du bist nicht wie mein Knecht David!
Er hat meine Gebote befolgt
und ist mir mit ganzem Herzen gefolgt.
So tat er, was mir gefiel.
9Du aber bist schlimmer als alle, die vor dir waren.
Du bist hingegangen
und hast dir andere Götter gemacht.
Mit deinen gegossenen Bildern
hast du mich zornig gemacht und verachtet.
Du hast mir den Rücken gekehrt.
10Deshalb bringe ich Unheil über das Haus Jerobeam:
Alle, die an die Wand pissen,
werde ich ausrotten aus Israel,
bis auf den letzten Mann.
Ich werde das Haus Jerobeam ausfegen,
wie man Dreck wegfegt, bis es wieder rein ist.
11Wer von den Leuten Jerobeams in der Stadt stirbt,
den sollen die Hunde fressen.
Wer auf dem Feld stirbt,
den sollen die Vögel des Himmels fressen.
Ja, der Herr hat gesprochen!‹
12Und du, steh nur auf und geh nach Hause!
Sobald du die Stadt betrittst, wird das Kind sterben.
13Ganz Israel wird es betrauern und begraben.
Damit ist dieses Kind das einzige,
das aus Jerobeams Familie überhaupt in ein Grab kommt.
Denn der Herr, der Gott Israels,
hat im Haus Jerobeam nur an ihm Gutes gefunden.
14Der Herr aber wird einen anderen groß machen
und als König über Israel einsetzen.
Der wird das Haus Jerobeam ausrotten.
– Und jetzt? Wie ist es heute? –
15Der Herr wird Israel schlagen,
dass es schwankt wie Schilf im Wasser.
Er wird Israel aus diesem guten Land ausreißen,
das er ihren Vorfahren gegeben hat.
Er wird sie zerstreuen
bis in die Gegend jenseits des großen Flusses.
Sie haben sich nämlich Kultpfähle gemacht
und so den Herrn zum Zorn gereizt.
16Deshalb wird er Israel aufgeben
wegen der Sünden Jerobeams.
Jerobeam hat sie begangen
und auch noch Israel dazu verführt.«
17Da stand die Frau des Jerobeam auf,
ging los und kam nach Tirza.
Als sie die Türschwelle betrat, starb der Junge.
18Man begrub ihn und ganz Israel trauerte um ihn.
So erfüllte sich das Wort des Herrn,
das er durch seinen Knecht angekündigt hatte,
durch den Propheten Ahija.
19Die übrigen Berichte über Jerobeam finden sich
in der Chronik der Könige von Israel.
Dort ist aufgeschrieben,
wie er Krieg geführt und regiert hat.
20Jerobeam herrschte 22 Jahre.
Dann starb er
und sein Sohn Nadab wurde König an seiner Stelle.
Die Könige von Juda von Rehabeam bis Asa
Südreich Juda: Rehabeam kämpft mit Schischak und stirbt
21Damals herrschte Rehabeam, Salomos Sohn, über Juda.
Als er König wurde, war er 41 Jahre alt
und herrschte 17 Jahre in Jerusalem.
Das war die Stadt, die der Herr erwählt hatte.
Aus allen Stämmen Israels hatte er sie erwählt,
um dort in seinem Namen gegenwärtig zu sein.
Rehabeams Mutter hieß Naama und war eine Ammoniterin.
22Die Leute von Juda taten, was der Herr verurteilt.
Sie reizten ihn noch mehr als ihre Vorfahren.
Die Sünden, die sie begingen, waren noch schlimmer.
23Auch sie errichteten sich Kultplätze,
wo sie Kultsteine und Kultpfähle aufstellten.
Auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum
taten sie das.
24Im Land gab es sogar Hurerei am Tempel.
Die Israeliten übernahmen
alle abscheulichen Bräuche der Völker,
die der Herr vor ihnen vertrieben hatte.
25Im fünften Regierungsjahr des Königs Rehabeam
zog Schischak, der König von Ägypten, gegen Jerusalem.
26Dabei machte er reiche Beute:
die Schätze aus dem Tempel des Herrn
und aus dem Palast des Königs.
Er nahm wirklich alles mit,
sogar die goldenen Schilde, die Salomo gemacht hatte.
27König Rehabeam ersetzte sie durch bronzene Schilde.
Er übergab sie dem Befehlshaber seiner Leibwache,
die am Eingang des Palastes stationiert war.
28Sooft der König zum Tempel des Herrn ging,
trug seine Leibwache die Schilde.
Danach brachten sie die Schilde wieder in den Wachraum.
29Die übrigen Berichte über Rehabeam finden sich
in der Chronik der Könige von Juda.
Dort sind alle seine Taten aufgeschrieben.
30Zwischen Rehabeam und Jerobeam
herrschte dauernd Krieg.
31Dann starb Rehabeam
und wurde bei seinen Vätern in der Stadt Davids begraben.
Seine Mutter war die Ammoniterin Naama.
Sein Sohn Abija wurde König an seiner Stelle.