Paulus- und Theklaakten
(erstellt: Juli 2023)
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1. Überblick
Die Akten des Paulus und der Thekla (APTh), auch Theklaakten genannt, gehören zu den bekanntesten frühchristlichen apokryphen Apostelakten. Nachdem Thekla, eine junge Frau aus Ikonium (heutiges Konya, Türkei), die enkratische Lehre des Paulus hört, verzichtet sie auf die Heirat und entscheidet sich für ein asketisches Leben (→ Thekla
2. Text und Übersetzungen
2.1. Griechische Handschriften
Verfasst wurden die APTh auf Griechisch. Der Text wird auf Grundlage mittelalterlicher → Codices
Tischendorf legte seiner Ausgabe die Codices Par. Gr. 520; 1454 und 1468 (A, B und C, 9.-10. Jh.) zugrunde. Lipsius verwendete zusätzliche Manuskripte des 11. bis 14. Jh. (E, F, H, I, K, L und M). Zusätzlich gibt es eine Reihe weiterer Manuskripte aus dem 10.-12. Jh.. In den Codices finden sich die APTh neben anderen apokryphen Apostelakten, in Menologia oder unter den Märtyrerakten. Frühe fragmentarische Papyri des 4. und 5. Jh. (P. Ant. I.13; P. Oxy. 6) mit dem Text der APTh stammen aus ägyptischen Miniaturcodices, die vermutlich für Pilger hergestellt wurden. Auch P. Yale 87/P. CtYBR 1376 (4./5. Jh.) enthält wahrscheinlich Abschnitte der APTh. Der älteste Textzeuge ist das Fackelmann-Papyrus (MS 2634/1) aus dem 3. Jhd., ein winziges Fragment aus Ägypten.
2.2. Die Koptische Übersetzung
Das Heidelberg-Papyrus (Cop1, 6. Jh.) ist eine mehr oder weniger vollständige Übersetzung der API, die auf eine frühere Textüberlieferung zurückgehen könnte.
2.3. Lateinische Übersetzungen
Daneben existieren lateinische Übersetzungen. Gebhart unterscheidet dabei fünf Typen dieser lateinischen Übersetzungen: vollständig erhalten (A, C), fast vollständig (B) oder fragmentarisch erhalten (D, E), in verschiedenen Manuskripten überliefert, und in unterschiedlicher Qualität. Die meisten lateinischen Handschriften ordnen die APTh bei anderen Märtyrerakten ein, wodurch Thekla als Typus der jungfräulichen Märtyrerin dargestellt wird.
2.4. Syrische Übersetzungen
Die syrische Version der APTh ist in vier großen Handschriften aus dem 10.-12. Jh. erhalten und wird dort entweder als Teil eines ‚Buches der Frauen‘ (mit Ruth, Esther, Susanna und Judith) oder in hagiographisch-martyrologischen Sammlungen geführt. In anderen Handschriften (Mss. Deir al-Surian 28; 27, 6.-8. Jh.; Sinai Syr. 30, 8. Jh.) werden die APTh mit Daniel zusammengestellt, in einem ‚Buch der Frauen‘ genannt oder gemeinsam mit Erzählungen vom Leben anderer Märtyrer oder Heiliger erfasst (Wright; Burris). Die syrische Tradition könnte insgesamt näher am griechischen Original sein.
2.5. Weitere Übersetzungen
Die armenischen APTh sind eine im 5. Jh. entstandene Übersetzung der syrischen Version der APTh (Wright, Calzolari). Die APTh finden sich in acht arabischen Manuskripten des 10.-19. Jh. (Davis, in Barrier et al.). Zudem überliefern mehrere altkirchenslawische Übersetzungen (die früheste aus dem 11. Jh.) Varianten der APTh oder der Vita (Ivanov).
3. Die Erzählung der APTh
3.1. Paulus und Thekla in Ikonium
Paulus kommt von Antiochien (in Pisidien?) nach Ikonium. Onesiphorus, der Leiter einer → Hausgemeinde
3.2. Thekla in Antiochia und darüber hinaus
Paulus und Thekla machen sich nun auf den Weg nach Antiochia. Alexander, erster Mann der Stadt und möglicherweise ein Syriarch (Vorsitzender des Koinons von Syrien und Hohepriester des Kaiserkultes), verliebt sich in Thekla und versucht, ihr seinen Willen aufzudrängen. Thekla aber weist Alexander zurück, ergreift sein Obergewand und reißt ihm den Kranz vom Kopf. Dieser Angriff auf seine Autorität wird als Sakrileg gedeutet. Infolgedessen rächt sich Alexander und übergibt Thekla der römischen Obrigkeit. Der Statthalter verurteilt sie dazu, den wilden Tieren vorgeworfen zu werden, woraufhin Thekla darum bittet, ihre Keuschheit bis dahin bewahren zu dürfen. Königin Tryphaena, eine reiche Frau und Verwandte des Kaisers, nimmt Thekla deshalb in ihrem Haus auf. Dies geschieht auf Fürsprache Falconillas, der verstorbenen Tochter Tryphaenas, die ihrer Mutter im Traum erscheint. Thekla soll für sie beten, damit Falconilla an den ‚Ort der Gerechten‘ versetzt werde. Hierbei handelt es sich um das früheste christliche Zeugnis für den Glauben, das Schicksal Verstorbener durch Gebet beeinflussen zu können.Nachdem Alexander die Spiele vorbereitet hat, werden Thekla in der Arena die Kleider ausgezogen und sie wird den wilden Tieren vorgeworfen. Eine Löwin kämpft für Thekla und stirbt dabei. Schließlich bemerkt Thekla ein Wasserbecken (mit angeblich lebensbedrohlichen Robben darin), wirft sich hinein und tauft sich selbst im Namen Jesu Christi auf den letzten Tag. Ein Blitz tötet die Robben und Thekla steigt lebendig aus dem Wasser. Diese Szene veranschaulicht die Theologie der Taufe als Tod und Auferstehung in Christus in den APTh. Obwohl Alexander weitere wilde Tiere in die Arena schickt, bleibt Thekla unverletzt. Nach Beendigung der Spiele bekennt Thekla vor dem Statthalter ihren Glauben an Christus, den Retter und Spender von Unsterblichkeit. Danach fordert der Statthalter sie auf, ihre Kleider wieder anzuziehen (wie in den ergänzenden Riten der Taufe), lässt Thekla frei und bekennt sich zum einen Gott, der Thekla gerettet hat. Thekla kehrt zu Tryphaena zurück, die ihren Glauben an die Auferstehung und die Rettung ihrer verstorbenen Tochter bekennt. Dort lehrt Thekla das Wort Gottes und bekehrt das Haus von Tryphaena.In Begleitung mehrerer jungen Männer und Frauen macht sich Thekla in Männerkleidung auf die Suche nach Paulus. In Myra trifft sie schließlich wieder mit dem Apostel zusammen. Sie erzählt von ihrer geistigen Erfahrung und ihrer Taufe und übergibt Paulus das Geld, das Tryphaena ihr für die Armen geschickt hat. Paulus beauftragt Thekla nun damit, das Wort Gottes zu verkünden und zu lehren. Sie kehrt nach Ikonium zurück, wo sie im Haus des Onesiphorus Gott und Christus als ihre Retter und Erleuchter preist. Thekla erfährt, dass ihr ehemaliger Verlobter inzwischen gestorben ist. Sie versucht, ihre Mutter zu bekehren, und bricht anschließend nach Seleukia in → Kilikien
3.3. Spätere Erweiterungen der Erzählung
Einige griechische Handschriften erweitern den Aufenthalt in Seleukia mit einem hagiographischen Bericht über die Rettung Theklas vor einer Verschwörung griechischer Ärzte: Thekla lebt 72 Jahre lang asketisch in einer Höhle. Ihre zahlreichen Heilungen wecken die Eifersucht heidnischer Ärzte. Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Theklas Heilkräften und ihrer Enthaltsamkeit entsenden diese einige junge Männer, um Thekla zu verführen. Auf wundersame Weise wird Thekla gerettet, indem sich ein Fels auftut und sie unterirdisch verbirgt. Sie reist dann nach → Rom
4. Religiöse Vorstellungen und Glaubensvollzüge
4.1. Theologische Akzente
Die APTh sind ein klarer Ausdruck des Enkratismus, insofern sie sexuelle Enthaltsamkeit und Eheverzicht als Voraussetzung eschatologischer Erlösung fördern. Die engelhaften Merkmale des Paulus, seine Gleichstellung mit Jesus und die wiederholte Rettung der Thekla vor dem Tod zeigen, dass die Asketen bereits in diesem Leben die Verklärung ihres Leibes, die Errettung vor dem letzten Gericht und einen Vorgeschmack der Auferstehung erfahren. In Auseinandersetzung mit den → Pastoralbriefen
4.2. Liturgische Praxis
Die Taufe wird als Waschung und als Siegel in Christus, das Versuchung fernhält, beschrieben. Sie wird durch das Untertauchen im Namen Christi vollzogen, wobei eine trinitarische Formel nicht erkennbar ist. Die Taufe antizipiert die eschatologische Rettung und ist eng verbunden mit Keuschheit. Zweimal wird eine asketische, anscheinend mit Wasser anstatt Wein durchgeführte Eucharistiefeier beschrieben (APTh 3.5; 3.25). In der Erzählung ist keine Rede von kirchlichen Ämtern. Gemeinschaften scheinen also auf einfache Haushaltsstrukturen beschränkt zu sein. In Ikonium wird das Haus des Onesiphorus als Ort der Lehre und Anbetung vorgestellt. In Antiochien finden im Haushalt der Tryphaena Verkündigung und Konversion statt. Autorität wird in den APTh eher charismatischen und asketischen Lehrern und Lehrerinnen (Paulus und Thekla) zugeschrieben, weniger den Leiterinnen und Leitern der Haushalte.
4.3. Frauen in den APTh
Frauen spielen in den APTh eine bedeutende Rolle. Dass eine Frau lehrt und tauft, sowohl sich selbst als auch andere, ist ungewöhnlich (siehe aber Mariamne in den → Philippusakten
5. Sozio-kulturelle Hintergründe
Mehrere Figuren gehören der lokalen oder der Provinz-Elite an oder sind sogar Teil einer königlichen Familie – ein Charakteristikum, das die APTh mit anderen Apostelakten teilen. Die Figur der Königin Tryphaena ist angelehnt an Antonia Tryphaena, eine enge Verwandte mehrerer Kaiser, Tochter, Ehefrau und Mutter der Klientelkönige Roms, Wohltäterin und Priesterin des Herrscherkults. Dies könnte darauf hinweisen, dass zumindest einige Mitglieder der Gemeinde wohlhabender waren und vielleicht zur lokalen Oberschicht gehörten. Zudem stellen die APTh die Frage nach einer angemessenen Verwendung von Reichtum. Die Gegner von Paulus und Thekla verschwenden ihr Geld auf der Suche nach Vergnügung sowie bei dem Versuch, die Diener Gottes zu zerstören. Thekla und Tryphaena dagegen setzen ihren Reichtum für einen guten Zweck ein. Tryphaena handelt als Patronin und wird zum Vorbild für wohlhabende Frauen. Auch Onesiphorus öffnet sein Haus für Wanderprediger und die ganze Gemeinschaft. Die APTh spiegeln auch das spannungsreiche Verhältnis der Christinnen und Christen zur Gesellschaft wider, das zeitweise zu Verfolgungen führte. Die Gerichtsprozesse des Paulus in Ikonium und der Thekla in Antiochia lassen auf drängende Probleme im Angesicht der römischen Gesetzgebung schließen. Die Anklagen gegen Paulus zeigen weitverbreitete römische Bedenken wie Misstrauen gegenüber neuen, fremden und betrügerischen religiösen Überzeugungen und Magie, sowie ein Entstehen sozialer Spannungen durch den Angriff auf die Ehe. Zudem erfolgt aber auch ein spezifischer Vorwurf, nämlich das Christsein (nomen Christianum). Thekla wird bei ihrer Verurteilung zum Tod durch die wilden Tiere auf dieser Grundlage Sakrileg vorgeworfen.
6. Rezeption
6.1. Sammlungen autoritativer Schriften
Die Aufnahme der APTh in Sammlungen autoritativer/kanonischer Schriften weist darauf hin, dass auch die APTh einen vergleichbaren Status genossen. P. Hamb. 1, eine ägyptische Papyrushandschrift aus dem 3. oder 4. Jh., enthält die API und eine Reihe alttestamentlicher Schriften (Hhld, Klgl, Pred/Koh). Die API sind darüber hinaus auf der Kanon-Liste des Codex Claramontanus (6. Jh.) enthalten, ebenso wie der → Barnabas-Brief
6.2. Thekla in der Hagiografie
Die von den APTh inspirierte hagiografische Tradition wurde an neue kirchliche und theologische Herausforderungen angepasst. Die dem Bischof Basilius von Seleukia zugeschriebene Vita Leben und Wunder der Heiligen Thekla (Mitte des 5. Jh.) stellt sie als mächtige Wundertäterin dar, die in die zeitgenössischen theologischen Debatten eingreift. Ihre Wunder erweitern dabei ihre Autorität in die Gebiete heidnischer Gottheiten hinein und bestrafen Bischöfe, die sie nicht ehren – konkret den arianischen Bischof von Seleukia, der versucht, eine trinitarische Inschrift zu entfernen. Thekla wird zur Lehrerin der nizänisch-homoousianischen Christologie wie auch der trinitarischen Orthodoxie. Diese Tendenz findet sich auch in der arabischen Überlieferung der APTh: Thekla tauft sich auf den Namen der Dreifaltigkeit. Am Ende fordert sie ihre Mutter auf, an Gottes einzigen Sohn und an den Heiligen Geist zu glauben, der ihnen gleich sei. Thekla bleibt ein Beispiel für weibliche Bescheidenheit, zugleich aber wird ihre Lehrautorität bestätigt. Die Vita betont zwar ebenso wie die APTh die Überlegenheit der Jungfräulichkeit, betrachtet aber die Ehe zudem als Heilmittel gegen die Unzucht, das von Gott zur Erhaltung der Menschen gegeben wurde. Der Byzantiner Symeon Metaphrastes (10. Jh.) nahm eine Überarbeitung des Lebens der Thekla in sein Menologion auf. Theklas Geschichte inspirierte Berichte über andere weibliche Asketen und Märtyrer. Das Leben der Syncletica (5. Jh.), das für asketische Frauen in Alexandria verfasst wurde, stellt die Heldin als Anhängerin von Thekla dar. Das Leben der Eugenia schildert eine junge Frau aus der römischen Elite in Alexandria, die dem Vorbild von Thekla folgt, nachdem sie auf ihrer Reise die APTh gelesen hat. Die Geschichte der Thekla diente außerdem als Inspiration für das ägyptische Martyrium der Heiligen Paese und Thekla, das Martyrium der Heiligen Rhipsimē, das mit der Bekehrung Armeniens in Verbindung gebracht wird, das syrisch-byzantinische Leben der Marina und andere Märtyrertraditionen in Italien, Frankreich, Nordafrika und Palästina.Ein Auszug der APTh wurde in eine spätere Ergänzung der Legenda aurea des Jacobus de Voragine aufgenommen (Augsburger Ausgabe von 1489).
6.3. Hochschätzung der Thekla bei den griechischen Kirchenvätern
Die erste Erwähnung der APTh im Osten findet sich bei Origenes, der die APTh zitiert, ohne dabei allerdings Thekla zu erwähnen. Mehrere griechische Kirchenväter nennen Thekla dagegen explizit, loben sie für ihre Enthaltsamkeit, ihre Stärke im Angesicht von Leiden oder für ihre Abwendung vom Reichtum. Als Asketin und Märtyrerin wird Thekla besonders zum Vorbild für Frauen. So zitiert etwa Athanasius (De virg.) die APTh und preist Thekla als Beispiel der Standhaftigkeit asketischer Frauen. Das Symposion des Methodius stellt Thekla als Erste unter den Jungfrauen dar. Ihr philosophisches Lob der Jungfräulichkeit, verbunden mit der Verurteilung der Ketzerei, wird ihr eine Belohnung von Arete einbringen. Gregor von Nyssa lobt Thekla als jungfräuliche Jüngerin des Paulus und ganz besonders ihre Ablehnung aller Leidenschaften, die dazu führe, dass das Wort Gottes in ihr leben könne (Hom. Cant. 14). Gregor bezieht sich auch im Leben der Macrina auf Thekla: Ein Engelsbote nennt dort das Kind, das geboren werden soll, Thekla, um ihr jungfräuliches Leben anzudeuten. Ferner beruft sich Gregor von Nazianz wiederholt auf Thekla (Or. 24 in laud. Cyp. 10; Contra Jul. 1.69). Neben Susanna wird Thekla häufig auch mit anderen biblischen Figuren wie Esther, Judith oder Ruth in Verbindung gebracht (Physiologus, Isidor von Pelusium). Joh. Chrysostomos lobt Thekla für das Vererben ihres Vermögens und fordert seine Gemeinde auf, ihrem Beispiel zu folgen (Hom. 25 zur Apg). Epiphanius erinnert an Theklas Eheverzicht um des Himmels willen und betrachtet sie als zweitwichtigste Person nach Maria (Pan. 78.16; 79.5).Pseudo-Chrysostomos‘ Homilie über die heilige Thekla, Protomärtyrerin und Apostelin (s. M. Aubineau), spricht von der Jungfräulichkeit als einer Form des Martyriums. Severus von Antiochien vergleicht die Prüfungen von Thekla mit denen von Daniel und seinen Gefährten (vgl. Dan 3; 6). In seiner Homilie 97 stellt er Thekla als ein Bild der Kirche dar (M. Pesthy, in Bremmer, Apocryphal). Thekla wird auch in der Panegyrik des Niketas von Paphlagonien über Paulus wie auch in dem anonymen Leben der Olympias erwähnt. Ein langes Panegyrikon über Thekla wird Photius zugeschrieben (Gebhart, 177-182).Das asketische Leben von Thekla wird auch von heterodoxen Gruppen, wie den Manichäern und den Anhängern von Priscillian, wertschätzend betont. Im Psalter der ägyptischen Manichäer (→ Manichäismus
6.4. Ambivalente Rezeption im Westen
Lateinische Übersetzungen der APTh bezeichnen Thekla als Märtyrerin, Jungfrau und Jüngerin des Paulus, aber nicht als Apostelin oder Apostelgleiche. Dies lässt sich wohl auf die negative Wertung der APTh bei Tertullian (Bapt. 17) zurückführen. Er lehnt die APTh ab, weil sie fälschlicherweise mit dem Apostel in Verbindung gebracht und von Frauen benutzt würden, um das Recht zu lehren und zu taufen für sich zu beanspruchen. Der angebliche Verfasser, ein Presbyter aus Asien, sei von seinem Amt zurückgetreten, nachdem er zugegeben habe, sie aus Liebe zu Paulus geschrieben zu haben. Tertullian erhebt keine theologischen Einwände, sondern beanstandet die Auswirkungen der Schrift auf die kirchliche Praxis der Frauen, die gegen das Redeverbot verstößt. → Hieronymus
Siehe auch
Literaturverzeichnis
Textausgaben und Übersetzungen
- Barrier, J., The Acts of Paul and Thecla: A Critical Introduction and Commentary (WUNT II/270), Tübingen 2009Calzolari, V., Apocrypha Armeniaca: Acta Pauli et Theclae, Prodigia Theclae, Martyrium Pauli (CCSA 20), Turnhout 2017
- Dagron, G. / Dupré La Tour, M., Vie et miracles de sainte Thècle: texte grec, traduction et commentaire (SHG 62), Bruxelles 1978
- Davis, St., An Arabic Acts of Paul and Thecla: Text and Translation, with Introduction and Critical Commentary, in: J. W. Barrier et al. (Hgg.), Thecla: Paul’s Disciple and Saint in the East and West (Studies on early Christian Apocrypha 12), Leuven 2017, 106–151
- Elliott, J.K., The Apocryphal New Testament. A Collection of Apocryphal Christian Literature in an English Translation, Oxford 1993
- Gebhart, O. v., Die lateinischen Übersetzungen der Acta Pauli et Theclae: nebst Fragmenten, Auszügen und Beilagen (TU 22,2), Leipzig 1902
- Hennecke, E. / Schneemelcher, W., Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Übersetzung, Bd. II: Apostolisches, Apokalypsen und Verwandtes, Tübingen 51989
- Jensen, A., Thekla, die Apostolin. Ein apokrypher Text neu entdeckt, übersetzt und kommentiert (Frauen-Kultur-Geschichte 3), Freiburg 1995
- Lipsius, R. A. / Bonnet, M., Acta Apostolorum Apocrypha 1, Leipzig 1891 (repr. Hildesheim 1990)
- Pervo, Richard A., The Acts of Paul. A New Translation with Introduction and Commentary, Cambridge 2014
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- Schmidt, C., Acta Pauli aus der Heidelberger koptischen Papyrushandschrift Nr. 1, Leipzig 1904Tischendorf, C., Acta Apostolorum Apocrypha, Leipzig 1851
- Vouaux, L., Les actes de Paul et ses lettres apocryphes (Les apocryphes du Nouveau Testament 2), Paris 1913
- Wright, W., Apocryphal Acts of the Apostles Edited from Syriac Manuscripts in the British Museum and Other Libraries I-II, London 1871
Sekundärliteratur
- Barrier, J. W. et al. (Hgg.), Thecla: Paul’s Disciple and Saint in the East and West (Studies on early Christian Apocrypha 12), Leuven 2017
- Bremmer, J. N. (Hg.), The Apocryphal Acts of Paul and Thecla (Studies on the Apocryphal Acts of the Apostles 2), Kampen 1996
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- Johnson, S. F., The Life and Miracles of Thekla: A Literary Study (Hellenic Studies 13), Cambridge 2006 Klauck, H-J., Apokryphe Apostelakten: eine Einführung, Stuttgart 2005
- MacDonald, D. R., The Legend and the Apostle. The Battle for Paul in Story and Canon, Philadelphia 1983
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- Rordorf, W., Tradition and Composition in the Acts of Thecla: The State of the Question, Semeia 38 (1986), 43-52
- Snyder, G. E., Acts of Paul: The Formation of a Pauline Corpus (WUNT II/352), Tübingen 2013
- Zamfir, K., Asceticism and Otherworlds in the Acts of Paul and Thecla, in: T. Nicklas et al. (Hgg.), Other Worlds and their Relation to this World. Early Jewish and Ancient Christian Traditions (JSJ.S 143), Leiden 2010, 281-303.
- Zamfir, K., The Acts of Paul and Thecla. Ecclesial, Social and Political Context, EThL 92 (2016), 355-380
Abbildungsverzeichnis
- Der Beginn der APTh im Codex Baroccianus 180 © Bodleian Libraries, University of Oxford
- Thekla auf dem Scheiterhaufen (Mitte), Abbildung: Ausschnitt eines Freskos in der Kharga-Oase, El-Bagawat (Ägypten, 5./6. Jh.) Quelle: Wikimedia Commons (Public Domain)
- Thekla auf dem Scheiterhaufen in der Augsburger Legenda aurea von 1489 Quelle: Digitalisat der Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München (Public Domain)
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