Jesus Christus
(erstellt: Oktober 2012)
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1. Eigenname und Hoheitstitel
Der häufigste Beiname und Hoheitstitel Jesu ist Christus: 531mal. Das Nomen Christus ist ein Verbaladjektiv von chrío. „Das Verb heißt ‚einreiben‘, ‚bestreichen‘ und ‚salben‘, dementsprechend das Verbaladjektiv entweder ‚aufstreichbar‘ oder ‚aufgestrichen‘ = ‚gesalbt‘ (tò christón, das Aufstreichmittel, die Salbe‘). Außerhalb der LXX und des NT und davon abhängigen Schriften wird christus aber niemals auf Personen angewandt; umgekehrt findet es sich im NT als Übersetzungswort von → Messias
Der Begriff „Hoheitstitel“ hat sich zur Bezeichnung christologischer Prädikate durchgesetzt. Zimmermann zeigt methodologisch die Genese der Hoheitstitel auf, „dass sich die funktional zu bestimmenden Titel vielfach auf bildhafte Attribute bzw. Metaphern zurückführen lassen (Christus > Gesalbter; Kyrios > Hausherr; Sohn Gottes > Sohn), die durch den Gebrauch innerhalb einer Sprachgemeinschaft erst zu ‚Titeln‘, d.h. zu geprägten Deutekonzepten bzw. linguistisch betrachtet zu lexikalisierten Metaphern verfestigt wurden.“ (Zimmermann 2004, 167). Es lässt sich anhand der Rezeptionsästhetik nachweisen, dass Sinn erst in der Wechselwirkung zwischen dem Text und dem damaligen und gegenwärtigen Leser entsteht (Zimmermann 2006, 172f).
Der Hoheitstitel ‚Gesalbter‘ verweist für griechisch-römische Hörer auf eine fremdartige, ostantike Kultur. Salbungen des Kaisers oder der Philosophen oder anderer Geistträger waren nicht üblich; wohl gab es in → Mysterienkulten
Die Salbung zum Messias wird im Alten Testament zum Symbol für die göttliche Legitimation für mehrere Ämter: den König (1Sam 9,16
2. Vorpaulinische Tradition: Glaubens(Pistis)-formeln von der Auferweckung, der Rettung und dem Sterben für
Vornehmlich in der Briefliteratur finden sich kleine Wortgattungen (→ Dichtung
Unmittelbar nach Ostern prägten die Anhänger Jesu Glaubensformeln und Bekenntnisse. Sie preisen die Person Jesu (Homologien) oder erinnern an zentrale Heilsereignisse (Pistisformeln): „Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: ‚Jesus ist der Herr‘ (= Homologie) und in deinem Herzen glaubst: ‚Gott hat ihn von den Toten auferweckt‘ (= Pistisformel), so wirst du gerettet werden“ (Röm 10,9
„Rettung“ wird zusätzlich in den alten Pistisformeln mit Christus und Sohn Gottes verbunden, und zwar mit dem „Sterben für“: „Christus ist für uns gestorben“ (Röm 5,8
Weshalb die vorpaulinischen Gemeinden den Christustitel zum Haupttitel machten, ist nicht mehr eindeutig zu klären. Die nachfolgenden Evangelien legen einen Entwurf vor, der den königlichen Christustitel von der Passionsgeschichte ableitet. Der → Hohepriester
→ Paulus
Durch die Auferweckung erhält Jesus Christus Anteil an der Herrschaft Gottes über die Menschen. Gott bestätigt das „Sterben für unsere Sünden“ als Erlösung der Menschheit. Mit dem Christus-Hoheitstitel werden die Erwartungen Israels auf eine machtvolle eschatologische Heilsgestalt aufgegriffen. Die Kreuzigung interpretiert diese Heilserwartungen um. Das Heil wird nicht mit machtpolitischer Gewalt kommen, sondern ist im gekreuzigten Christus bereits unscheinbar angebrochen. Jesus, der Christus, ist nicht der erwartete gewalttätige, machtpolitische Messias, sondern in neuer Weise der leidende Messias mit universaler Erlösung. Der leidende Gottesknecht (Jes 52,13-53,12
3. Jesus Christus bei Paulus
In den echten Paulusbriefen fällt der Name Christus circa 271mal, nimmt also knapp die Hälfte der Nennungen ein, während der Wortbestand der echten Paulusbriefe nur knapp 1/5 des Neuen Testamens ausmacht. Die Konzentration der Paulusbriefe auf Christus ist deutlich ausgeprägter als in den anderen neutestamentlichen Schriften. Paulus übernimmt aus der Gemeindetradition den Doppelnamen Jesus Christus. Der Beiname schreibt dem Eigennamen Jesus eine eschatologische, königliche Würde zu (Hahn 1974, 218-226). Jesus (Röm 3,26
Die Dialektik von universaler, kosmischer königlicher Herrschaft und Leiden in Niedrigkeit deutet Paulus mit dem Christus-Titel im Ersten Thessalonicherbrief bereits an (1Thess 5,9
3.1 Rettung Israels und der Völker
Paulus polemisiert in 1Thess 2,14-16
Die Verkündigung des ganzen Wirkens Jesu und des Wirkens an Jesus, also das → Evangelium
3.2 Tag des Herrn und Jesus als Weltenrichter
1Thess 4,13-18
Von den Metaphern der alten Pistisformeln und Herrenworte geht Paulus zu mythologischer Rede über. Er lässt den Herrn Jesus Christus im Auftrag Gottes die Toten und Lebenden für die Entrückung in die himmlische Welt sammeln. Es ist ein Bild vom Jüngsten Tag entstanden, das die christliche Kunst bis in die Barockzeit hinein prägen wird.
Doch Paulus bleibt in den späteren Briefen nicht bei dieser mythologischen Bilderfolge. Im → Ersten Korintherbrief
Der Tag Christi führt ebenfalls zu einer vertieften Interpretation der Gerichts-Apokalyptik des Ersten Thessalonicherbriefes und der Korintherbriefe. Paulus muss in der Gefangenschaft um sein Leben fürchten. Die Frage nach der eigenen Auferweckung stellt sich nun existentiell auch für ihn: "Denn mir ist das Leben Christus und das Sterben Gewinn“ (Phil 1,21
Zugleich hält Paulus im Eingangsgebet an der kollektiven Eschatologie fest (Phil 1,6-10
Das Bürgerrecht (políteuma) im Himmel, also bei Gott, tröstet die Philipper schon jetzt. Sie haben zum Teil ein doppeltes Bürgerrecht; sie haben als Mitglieder der Colonia Philippi zum Teil das italische Bürgerrecht. Sie sind aber in ihrem Glauben weder den italischen Stadtorganen noch den privilegierten jüdischen Synagogen-Vereinen unterworfen, sondern gehören bereits zum himmlischen Bereich des einen Gottes; sie sind in das „Buch des Lebens“, das ist das Geburtsregister der himmlischen Colonia / Polis, eingetragen worden (Phil 4,3
3.3 Leib Christi und Gemeinde
Als Anfragen von Christen in → Korinth
3.4 Mysterium der Taufe in Jesus Christus
Paulus zitiert mit Gal 3,28
Röm 6
Neu ist der Begriff des „Sterbens mit Christus“. Es klingt die Sprache der Mysterien vom Sterben und Auferstehen naturbezogener Gottheiten an. Paulus lässt das „In-Christus-Sein“ mit der Taufe als Mysterium (lat. sacramentum, Röm 16,25
3.5 Der Gekreuzigte als Mensch gewordene Weisheit Gottes
Die Weisheit Gottes wird im frühjüdischen Sinne als Hypostase Gottes gedeutet. Die Weisheit Gottes schuf die Welt (1Kor 8,6
Vers 21 definiert die Weisheit Gottes in doppelter Weise. Die Welt (kósmos) befindet sich in der Weisheit Gottes; denn diese hat die Welt erschaffen und lenkt sie. Gleichzeitig bietet die Weisheit den Menschen Erkenntnis an; doch diese lehnen ihr Erkenntnisangebot ab; sie vermögen die Weisheit nicht als Weisheit zu erkennen. Nun setzt Gott das Kontrastprogramm der Torheit. Die Torheit der Verkündigung (kérygma) Gottes bringt allein den Glaubenden die Rettung, während die Weisheit der Menschen sich als schwach und töricht erweist (so auch 2Kor 1,12
Vers 22 würdigt die Suche der Griechen (héllen) nach Weisheit und der Juden nach → Zeichen
Die Völker wiederum sehen unabhängig von den rechtlichen Gründen die Kreuzigung als einen schmachvollen Tod an; ein Gottessohn oder ein Weiser muss ihrer Meinung nach einen vornehmen Tod sterben; das → Kreuz
In Christus Jesus und seinem Kreuzigungsschicksal stiftete die Weisheit Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung (1Kor 1,30
Noch einmal spielt Paulus auf den Weisheitsmythos an und macht deutlich, dass die Weisheit Gottes mit Jesus Christus identisch wurde und von den Herrschern dieser Welt nicht erkannt wurde. Vor den Äonen (Weltzeitaltern) meint die zeitlich unbegrenzte Existenz der Weisheit bei Gott als das göttliche Handlungskonzept bzw. den aller → Schöpfung
3.6 Jesus Christus als Bild Gottes und die Adam-Christus-Typologie
Nicht in Idolen, in Götterbildern, zeigt sich Gott bildlich, sondern in dem Menschen Jesus Christus. Er wird zum lebendigen menschlichen Bild (eikón) Gottes. Bereits die → Septuaginta
→ Adam
Der → Zweite Korintherbrief
3.7 Jesus Christus und die neue Schöpfung
Gott ist der Schöpfer des Weltalls. „Selbstverständlich ist die All-Formel, die in der → Stoa
Die Schöpfung steht unter der Macht der → Sünde
3.8 Präexistenz Christi und des Logos
Der → Philipperbrief
Die Mysterien des Dionysos-Bacchus oder der Kabiren könnten diese Verschmelzung mit beeinflusst haben (Eurip., Bacch., passim; Ziegler 2008, 104-115). Die Unfähigkeit zu Leiden und Sterben ist der entscheidende Unterschied zwischen Dionysos und Christus, olympischen Göttern und Menschen. „Gehorsam werden bis zum Tod“ ist nur dem Menschen Jesus Christus möglich, nicht Dionysos oder einem Kabeiros. Bei anderen Göttersöhnen mit menschlichen Müttern spielt hingegen der Tod eine zentrale Rolle, z. B. bei Herakles, den Dioskuren und Asklepios. Aber auch bei ihnen ist der Tod nicht die Konsequenz von Gehorsam und Pro-Existenz, sondern die tragische Notwendigkeit, die menschliche Existenz für die Verwandlung in einen unsterblichen Gott aufzugeben. Erst recht spielt diese Deutung von Tod bei der Vergöttlichung der Cäsaren die entscheidende Rolle. Erst nach ihrem Tod stellt der Senat in einem Verfahren fest, ob der Cäsar in den olympischen Himmel aufgenommen worden ist oder nicht, also ein menschlicher Schatten der Unterwelt geblieben ist oder zum unsterblichen olympischen Gott wurde (Sen., Apocol.). Die Verdeutlichung des Todes als „Kreuzestod“ bildet daher das Zentrum des Liedes. Der schimpfliche Kreuzestod als Verbrecher hat weder griechische Göttersöhne noch nach dem Tode vergöttlichte Kaiser getroffen. Die Entäußerung (kenóo) Jesu schloss gerade die verachtetste Form des Todes unter den Menschen mit ein. Der Triumphzug der zweiten Strophe Phil 2,9-11
3.9 Davidssohn, Erlösung und Sendung
Paulus leitet den Römerbrief mit einem überlangen Gruß ein (Röm 1,1-6
In dieser überlangen Adresse, in der der persönlich noch nicht bekannte Paulus sich den Christen in Rom empfiehlt, werden zwei Stadien der Christologie als Evangelium vorgestellt:
a) Die messianische, von König → David
b) Die Bestätigung dieser Vollmacht durch die Auferstehung und die Erhöhung des Jesus Christus zum Sohne Gottes, der von nun an als Erhöhter gemeinsam mit dem Vater die Welt regiert, prägt die Zeit des Auferstandenen.
Als davidischer, irdischer Christus hat Jesus zusätzlich zum stellvertretenden Tod eine Fülle von weiteren Freudenbotschaften verkündet. Paulus zitiert allerdings nur wenige Herrenworte. Im Ersten Korintherbrief führt er drei vorösterliche Worte mit ausdrücklichem Verweis auf die Aussage des Herrn ein (1Kor 7,10
Die Pistisformel von der Sendung des eigenen Sohnes verbindet den hoheitlichen → Davidssohn
Die Sendung Jesu als Sohn Gottes und Sohn einer Frau geschieht, um aus der Sklaverei der Elemente des Kosmos und des Gesetzes die Glaubenden freizukaufen (Gal 4,4f
Paulus geht es darum, die gegenwärtige Herrschaft des zum Sohne Gottes Erhöhten zu beschreiben und seine vollmächtige Ankunft (Parusia) für die Zukunft anzukündigen. Die Adoption des königlichen Davidssohnes Jesus zum Sohn Gottes wird durch die Präexistenz ergänzt.
4. Jesus Christus im Spruchevangelium Q
Der Christus-Hoheitstitel fehlt in der aus der Doppelüberlieferung von Mt und Q rekonstruierbaren Quelle → Q
5. Jesus Christus im Markusevangelium
Das → Markusevangelium
Der christologische, menschliche Handlungsbogen setzt mit dem Namen Jesus Christus in der Überschrift ein (Mk 1,1
Vorbereitet wird der Hoheitstitel durch die Verkündigung der angebrochenen Königsherrschaft Gottes (ab Mk 1,15
Offen ist die Reichweite des Christus- und Königstitels. Haben die Hoheitstitel nur eine Beziehung zum Alten Testament und zu frühjüdischen Erwartungen oder sind sie zugleich gegen den römischen Kaiser-Anspruch gerichtet? Das Streitgespräch um die Steuermünze erkennt die Finanzhoheit des Kaisers an und stellt ihm gleichzeitig die Hoheit Gottes gegenüber (Mk 12,13-17
Das Evangelium insgesamt handelt nicht nur von Jesus als Objekt, sondern viel umfangreicher von ihm als messianisch handelndem Subjekt. Er erschließt den Hörern die angekommene Königsherrschaft Gottes, die nirgendwo inhaltlich definiert wird, als realistische Erfahrung. Jesus zeigt ihnen den Weg der Umkehr und ermöglicht ihnen den Glauben an das Evangelium, wie er ihn vorbildhaft vorlebt, und gibt ihnen schon jetzt Anteil an der in ihm angebrochenen Königsherrschaft Gottes. Seine Einsetzung zum Sohn Gottes hält er dagegen geheim (Mk 1,9-15
6. Jesus Christus im Matthäusevangelium
6.1 Zweistufenchristologie
Die Überschrift des → Matthäusevangeliums
Auf Jes 7,14
Die Leser oder Hörer des Buches vom messianischen Sohn Davids und Sohn Abrahams werden vom Spannungsbogen der Handlung zum nachösterlichen Erkennen und Bekenntnis des erhöhten Christus, Sohnes Gottes und Menschensohnes geführt. Denn das volle Erkennen und Bekenntnis wird erst in der Kreuzigungsszene und in den Ostergeschichten von Gott geschenkt. Erkennen und Bekennen des irdischen Jesus als des Sohnes Gottes und Christus beginnen zwar schon ab dem Anfang in → Galiläa
6.2 Christus im Matthäusevangelium
Während Sohn Gottes wie im Markusevangelium eindeutig den göttlichen Beziehungsbereich Jesu anzeigt, verbleibt der Christustitel in der Mehrdeutigkeit des Beinamens, der politischen und weisheitlichen, davidischen Königserwartung, der Erwartung des wundertätigen Freudenbotens nach → Jesaja
In der anschließenden Geschichte huldigen weisheitliche Magier aus dem Osten dem neugeborenen König der Juden als dem Christus der Welt (Mt 2,2-4
Im Gefängnis hört → Johannes der Täufer
Im Gespräch um die Davidssohnschaft trennt Jesus den eschatologischen Messiastitel von der Davids-Genealogie (Mt 22,42-45
In der Wehe-Rede konzentriert Jesus exklusiv den weisheitlichen Lehrertitel auf seine Funktion als Christus der Jünger und der nachösterlichen Gemeinde (Mt 23,10
Ähnlich wie im Markusevangelium bleibt der Christustitel auf die politische, weisheitliche und wunderwirkende Tätigkeit Jesu bezogen. Stärker als im Markusevangelium stellt er die Kontinuität zur Messiaserwartung Israels her (Mt 1,1
Die theologische Mitte der Gottesbeziehung Jesu gibt der Christustitel nicht wieder, da er auf dem Interaktionsfeld zwischen Jesus, Israel und den Jüngern verbleibt. Der Handlungsbogen Gottes mit Jesus wird wie bei Markus vom Sohn Gottes Titel beschrieben.
7. Jesus Christus im lukanischen Doppelwerk
Gott ist mit dem Heiligen Geist der verborgene Handlungssouverän. Auf der sichtbaren Ebene der Handlung und Reden allerdings bleibt Jesus mit 56,7% das dominierende Subjekt der Verben (Burridge 1992, 273). Gott handelt durch ihn und alle weiteren Beteiligten seines „Wohlgefallens“ (eudokía, Lk 2,14
Der markinische göttliche Handlungsbogen bleibt gewahrt. In der zusätzlich vorgeschalteten Kindheitsgeschichte wird zwar der Sohn-Gottes-Titel unterschiedlichen Personen verkündet (Lk 1,32-2,49
In der → Apostelgeschichte
Gleichzeitig ergibt sich ein christologischer Handlungsbogen. Der Hoheitstitel Christus fällt noch nicht in der Überschrift, sondern wird erst nach der Geburt Jesu von einem Engel verkündet: „Geboren wurde euch heute ein Retter, der ist der Christus, der Herr, in der Stadt Davids“ (Lk 2,11
Als eschatologischer Christus überbietet Jesus Johannes den Täufer, der vom Volk für den kommenden Christus gehalten wird, diese Erwartung aber zurückweist (Lk 3,15-17
In der Apostelgeschichte wird Christus dann zum herausragenden Titel (25mal). Jesus hält als Auferstandener und Erhöhter den Anfang der Königsherrschaft Gottes aufrecht. Jesus erscheint nach seiner Auferstehung als der erhöhte Christus dem apostolischen Zwölferkreis und belehrt sie. Die → Himmelfahrt
Die → Erlösung
Der Evangelist behält altertümliche Titel bei wie „Anführer zum Leben“ (Apg 3,15
Der „Name“ Jesus gewinnt eine zentrale Bedeutung. Die Jünger und Sympathisanten heilen nicht nur im Namen Jesu Christi wie im Markusevangelium (Mk 9,38-41
8. Jesus Christus im Johannesevangelium
Der Christustitel fällt 19mal. Der Prolog schließt mit der erstmaligen Nennung der beiden Namen Jesus und Christus ab (Joh 1,17f
Jesus Christus überbietet → Mose
Es schließt sich ein Disput des Täufers mit den Priestern und Leviten um den wahren Christus und das Selbstverständnis des Täufers an (Joh 1,20b-23
Nach dieser Klärung kann → Andreas
Die Messiaserwartung teilen die Samariter mit den Juden und kommen zum Glauben an Jesus als sotér = Retter der Welt (Joh 4,25
Die Juden in Jerusalem dagegen diskutieren am → Laubhüttenfest
Allerdings bietet die unklare Herkunft Jesu Anlass für Zweifel (Joh 7,40-43
Beim Tempelweihfest in Jerusalem fordern erneut ungläubige Juden Jesus auf, seinen Christusanspruch offen und unmissverständlich nachzuweisen (Joh 10,24f
Das Bekenntnis zu Jesus, dem Christus, wird für die Synagogenmitglieder zum Grund für den Ausschluss der Bekenner aus der Synagoge; so befürchten die Eltern des geheilten Blinden, wegen des Bekennens Jesu als Heiler ihres blindgeborenen Sohnes aus der Synagoge ausgestoßen zu werden, und vermeiden die Namensnennung Jesu (Joh 9,22
Dagegen spricht → Marta
Der Christustitel wird wie bei der Titulatur des alttestamentlichen Königs mit dem Sohn Gottes-Titel zusammengestellt. Maria, die Schwester Martas, salbt danach, „sechs Tage vor dem Paschafest“, Jesus zum König, zum Christus, und nimmt damit gleichzeitig seine bevorstehende Totensalbung vorweg (Joh 12,1-11