Deutsche Bibelgesellschaft

Jakobusbrief

(erstellt: Oktober 2019)

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1. Historische Rückfragen

1.1. Entstehungshypothesen

Die Beantwortung der Frage nach der Textentstehung muss nach derzeitiger Datenlage grundsätzlich offenbleiben. Hypothesen zur Entstehung des Textes sind wesentlich abhängig von anderen Parametern wie Autorschaft, Datierung und Entstehungsort des Jakobusbrief (Jak). Je nach Zuordnung dieser Aspekte wird entweder von einer Autorschaft durch den im Brief genannten Verfasser oder von einer pseudonymen Verfasserschaft auszugehen sein: Möglichkeit a) Eine Frühdatierung wäre in dem Zeitfenster von der Mitte des ersten Jh.s n.Chr. bis zum Jahr 62 anzusetzen. Möglichkeit b) datiert den Jak in den Zeitrahmen zwischen 62 n.Chr. bis zum Ende des zweiten Jh.s (vgl. 1.3 und 5.). Die Textentstehungshypothesen variieren entsprechend je nach Beantwortung der Datierungs- und Verfasserschaftsfragen.

Grundsätzlich wird die literarische Einheitlichkeit des Textes nicht bezweifelt, wenngleich vom handschriftlichen Befund die bislang frühesten Zeugen nur fragmentarischen Charakter haben. Als ständige Zeugen für den Jak gelten die vier ältesten erhaltenen griechischsprachigen Majuskelhandschriften der gesamten Bibel (Codices Sinaiticus [→ Codex Sinaiticus], Alexandrinus [→ Codex Alexandrinus] und Vaticanus [→ Codex Vaticanus]); alle Ausgaben sind aus dem 4.-5. Jh. und enthalten den kompletten Text des Briefes. Ähnlich verhält es sich mit der vierten Handschrift, dem Codex Ephraemi rescriptus (→ Codex Ephraimi Rescriptus), bei dem jedoch Jak 1,1-2 und Jak 4,2-5,20 (Briefschluss) fehlen.

1.2. Verfasserschaft und Adressaten

Das kurze Präskript des Textes beginnt mit einem klassischen hellenistischen Grußformular, in welchem der Autor sich als ‚Jakobus‘ sowie als ‚Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus‘ bezeichnet; als Adressaten werden ‚die zwölf Stämme in der Diaspora‘ genannt (Jak 1,1).

Wichtig für die Frage nach der Verfasserschaft des Textes ist, ob es sich um ein Schreiben des genannten Autors handelt oder einen Verfasser, der diesen Eindruck erwecken möchte: Im letzteren Fall erledigt sich die Überlegung, um welche historische Person es sich beim genannten Autor genau handelt. Läge tatsächlich ein pseudepigraphischer Text vor (→ Pseudepigraphie), so müsste nicht mehr entschieden werden, ob der Zebedaide und Apostel Jakobus (vgl. Mk 3,17), der Herrenbruder Jakobus (vgl. Gal 1,19) oder ein unbekannter Jakobus (so Metzner) für die Abfassung des Briefes verantwortlich ist.

Aus dem Text selbst lässt sich über die Person des Autors nur wenig direkt schlussfolgern. Literarisch kommt dem Namen des Autors autorisierende Funktion zu (vgl. 2.1). Der Text des Jak bietet insgesamt vier charakteristische Anknüpfungspunkte für Überlegungen bzgl. seines Autors:

(a) Präskript: Nach der Darstellung dort ist der Text von ‚Jakobus‘ verfasst, der sich als ‚Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus‘ verstanden wissen will (vgl. Jak 1,1);

(b) Mittelteil: Die Verwendung der ersten Person Plural in Jak 3,1 legt es nahe, den Verfasser als frühchristlichen Lehrer (→ Lehrer) zu identifizieren;

(c) Schriftrekurse: Durch seine verschiedenen Vernetzungen mit Septuaginta- und Jesustraditionen erweist der Autor sich als schriftkundiger frühchristlicher Theologe;

(d) Sprachkompetenz: Soziokulturelle Analysen plausibilisieren heute eine sprachliche und literarische Qualifikation des Herrenbruders Jakobus stärker als bisher.

Ein Konsens kann aktuell vielleicht darin bestehen, dass der Brief sich einer einfachen historischen Bewertung zu widersetzen scheint. Auffällig – und für die Verfasserfrage nicht irrelevant – ist der historisch gesicherte Befund, dass der Brief das erste Mal in einer Liste bei Origenes auftaucht. Mit diesem Befund verbinden sich weitreichende Fragen zur Verfasserschaft des Briefes, seiner Kanonisierung sowie der zeitlichen Verortung (vgl. 1.3 und 5.).

Bei der Frage nach den Adressaten des Briefes ist erneut das Präskript ausschlaggebend: Dort werden als Empfänger ‚die zwölf Stämme in der Diaspora‘ gegrüßt (Jak 1,1). Daran ist ablesbar, dass der Text nicht an eine konkrete Ortsgemeinde adressiert ist. Es liegt also nahe zu erwarten, dass sich der Brief weder als Spiegel einer spezifischen Gemeindesituation lesen lässt, noch ein leicht zu bestimmendes historisches Profil der Adressatengemeinde skizziert. Wird die Briefadresse als die historische Bezeichnung der Briefempfänger aufgefasst, so sind darunter Juden außerhalb Judäas zu verstehen, die ggf. zum Glauben an den Kyrios und Messias Jesus kamen. Wahrscheinlicher scheint es, dass damit ein Adressatenformular gewählt wurde, das dem universalen Charakter des Briefes entspricht, seine Leser in die Gemeinschaft des Gottesvolkes einordnet (vgl. 2.1) und zugleich ermöglicht, dass verschiedene christliche Gemeindesituationen angesprochen werden können.

1.3. Datierung und Entstehungsort

Wird von einem Verfasser namens Jakobus ausgegangen und nicht eine vergleichsweise unbekannte Person der frühchristlichen Gemeinden vorausgesetzt, so kommen als späteste Abfassungszeitpunkte die Jahre 43 / 44, da dort der Apostel Jakobus das Martyrium erlitt (vgl. Apg 12,1-2), oder das Jahr 62, in dem der Herrenbruder Jakobus zum Tode verurteilt und gesteinigt wurde (so Josephus, Ant 20,200), in Frage. Entsprechend wäre die Entstehung des Briefes in Palästina oder sogar Jerusalem zu verorten (vgl. Apg 12,1-2.17; Apg 15,13ff; Gal 1,17-19; Gal 2,1-10).

Die im Brief thematisierten wirtschaftlichen Beziehungen legen zumindest den Gedanken an eine Handelsstadt nahe. Neben Rom käme z.B. Alexandria in Frage, weil so Verbindungen zur jüdisch-hellenistischen Weisheitsliteratur und Philo erklärt werden könnten; des Weiteren bietet diese Stadt mit ihrem Hafen und den damit verbundenen Handelsbeziehungen eine Erklärung für spezifisches Wissen des Briefes über Handel, Meer und Schifffahrt (vgl. Jak 1,6; Jak 3,4.7; Jak 4,13-17). Allerdings lassen diese Überlegungen doch eher Rückschlüsse auf den Verfasser zu als auf den konkreten Entstehungsort.

Sowohl die Frage nach dem Entstehungsort, als auch die Frage nach der Datierung des Textes können nach dem bisher Gesagten nicht ohne Weiteres beantwortet oder gelöst werden. Die Datierung des Briefes bewegt sich in einem weiten Spektrum der 40er Jahre des ersten Jh.s (vgl. Deines) und dem Ende des 2. Jh. (vgl. Nienhuis). Anhand einer Aufstellung verschiedener Jakobusbrief-Kommentare wird die Disparatheit der Datierungsversuche deutlich, in der sich Früh- und Spätdatierungshypothesen über die Jahrzehnte in etwa die Waage halten (vgl. Allison, 28-29).

1.4. Textsorte

In der Erforschung des Jak wurden diesem diverse Gattungsbezeichnungen zugewiesen, von denen jedoch nur Brief, Paränese und Weisheitsschrift nachhaltigeren Einfluss zeitigten. Die Textsortenbestimmung wird durch den Aufbau des Briefes (→ Brief / Briefformular (NT)) erschwert (vgl. 2.), da nach einem klaren Präskript entsprechend dem hellenistischen Briefformular (vgl. Jak 1,1) weitere klassische Briefcharakteristika fehlen. Allerdings zeigen Einsichten aus der Erforschung antiker Epistolographie, dass für Briefformulare keine zu große Uniformität anzunehmen ist.

Midraschähnliche Anteile weisen den Brief als einen Text gelehrter Schriftauslegung aus. Andere Bezeichnungen wie Paränese oder Protreptik (= Kunst für ein erstrebenswertes Ziel zu werben) tragen nicht für eine Textsortenanalyse, da sie der Komplexität des Textes nicht gerecht werden. Als Textsorte hat sich angesichts der dynamischen dialogorientierten und appellativen Strukturen die Bezeichnung Brief etabliert. Dieser Brief zielt auf soziale Kommunikation und wird in der aktuellen Debatte entweder als christlicher Diasporabrief oder als paränetischer Brief klassifiziert (vgl. vor allem bei Burchard; Broer / Weidemann; Metzner).

2. Argumentations- und Kompositionsstruktur des Textes

Die Vorstellung eines fehlenden Zusammenhangs des Jak hat in der Textanalyse eine Zeitlang weite Zustimmung gefunden: Dem Brief liege keine logische Anordnung oder gedankliche Einheit zugrunde; seinem paränetischen Charakter entsprechend sei es sogar gattungstypisch zu erwarten, dass er sich durch eine gewisse Zusammenhangslosigkeit auszeichne.

Anhand des Jak wird allerdings die Charakteristik eines Textes besonders deutlich, denn nicht nur sind Briefeingang und -schluss eng miteinander verwoben, sondern auch die verschiedenen mikrotextuellen Zusammenhänge bilden ein Gewebe von unterschiedlichen Fäden, Linien und Vernetzungen (vgl. Frankemölle 1994).

Eine nicht unmittelbar erkennbare formale Architektur oder argumentative Gesamtstruktur hat vereinzelt zum Verzicht auf einen ausgewogenen Bauplan des Briefes geführt (vgl. Mußner; Popkes). Textlinguistische und literaturwissenschaftliche Zugänge jedoch setzten neue Impulse und ermöglichten eine Neubewertung der argumentativen und kompositorischen Struktur des Briefes. Dabei herrscht ein weitreichender Konsens bzgl. der Rahmenteile des Briefes: Neben dem Präskript (Jak 1,1) werden zumeist ein Briefeingang (Jak 1,2-18) und ein Briefschluss (Jak 5,7-20) angenommen. Das Briefkorpus (meistens von Jak 1,19-5,6) dagegen ist schwieriger zu gliedern.

Diesem Artikel wird eine Gliederung zugrunde gelegt, die sich am Anredecharakter des Brieftextes mit seiner Geschwistermetaphorik orientiert. Klassische Gliederungen, die Jak 1,2-18 als Eingang dem Briefkorpus vorschalten, skizzieren in ihrer Einteilung oft sieben Abschnitte zwischen Briefeingang und Briefschluss (z.B. Metzner: Jak 1,19-27; Jak 2,1-13; Jak 2,14-26; Jak 3,1-12; Jak 3,13-18; Jak 4,1-12; Jak 4,13-5,6). Diese makrotextuelle Strukturierung wird hier nur minimal variiert (vgl. 2.3.3).

2.1. Präskript (Jak 1,1)

Das zweigliedrige Präskript richtet seinen Gruß an die zwölf Stämme in der Diaspora und trägt den Namen des Jakobus. Dieser wird als Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus ausgewiesen, womit eine doppelte Verhältnisbestimmung formuliert wird: Als Knecht Gottes steht der Briefsender nicht nur in einem Abhängigkeitsverhältnis Gott gegenüber, sondern auch in einem Autoritätsverhältnis den Adressaten gegenüber. Was folgt, soll als Wort göttlicher Sendung und Willenskundgebung gelesen werden.

Als Adressaten dieser Willenskundgebung nennt der Brief die zwölf Stämme in der Diaspora. Hier werden das Gottesvolk Israel und ein christlicher Adressatenkreis integriert, indem textpragmatisch die „bleibende Herkunft des Gottesvolks aus dem Haus Israel“ markiert wird und „die Angesprochenen ihre Identität als Christusanhänger von der Geschichte der Verheißungen an Israel her konstruieren“ (Nicklas). Christus-Gläubige werden so in das schon vor ihnen bestehende Gottesvolk mit seiner Berufung, seinen Pflichten und seinen Verheißungen integriert.

2.2. Briefeingang (Jak 1,2-18)

An diese Christus-Gläubigen richtet sich der Jak in der Autorität Gottes sowie des Kyrios und Messias Jesus (vgl. Jak 1,1). Die auch als Prolog bezeichnete Eröffnung des Briefkorpus setzt direkt mit der Aufforderung an ‚meine Geschwister‘ ein (Jak 1,2: ἀδελφοί μου; diese auffällig häufige Geschwistermetaphorik zieht sich im Text durch bis zum Schluss in Jak 5,19), sich über Anfechtungen zu freuen, da diese als Prüfungen des Glaubens fungieren und dem doppelten Ziel des Standhaltens sowie der Vollendung des Glaubens dienen (vgl. Jak 1,2-4; dabei steht im Griechischen πειρασμός sowohl für Anfechtung als auch für Versuchung). Um in Anfechtungen standzuhalten, bedarf es der von Gott gegebenen Weisheit, die von ihm für die vertrauensvoll Betenden verheißen wird (vgl. Jak 1,5-8). Explizites und erstrebenswertes Ziel nach Jak 1,12 ist das Standhalten in Anfechtungen, um nach der Bewährung im Glauben den von Gott verheißenen Lohn zu empfangen.

Damit wird Jak 1,2-4 wieder aufgenommen und in Jak 1,13-15 theologisch fokussiert: Sollte jemand in Anfechtungen geraten, so gehe diese Versuchung nicht von Gott aus, da dieser niemanden versuche; stattdessen wird die Versuchung in der Konstitution des Menschen verortet (vgl. Jak 1,13-14). Dass die daraus resultierenden Begierden nicht ungefährlich sind, wird durch die Metaphorik in Jak 1,15 verdeutlicht, die sich der Bildwelt von Schwangerschaft, Geburt und Fortpflanzung bedient sowie Sünde und Tod als die fatalen Folgen (‚Kinder‘) der Begierde skizziert: „Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ (Jak 1,15). Das Bild veranschaulicht die Begierde als Quelle der Sünde, die wiederum zum Ursprung des Todes, also heillosem Leben wird (vgl. Jak 5,20).

Dieser dreifachen Bestimmung (vgl. Jak 1,13-15), welche theologische, anthropologische sowie eschatologische Akzente setzt, folgt eine umgekehrte theologische Bestimmung, die Gottes Unversuchbarkeit und Unveränderbarkeit betont (vgl. Jak 1,16-18). In dezidiert positiver Charakterisierung wird dieser als wesenhaft guter Vater vorgestellt, von dem alle guten und vollkommenen Gaben kommen (vgl. Jak 1,17). Gottes unwandelbare und verlässliche Güte manifestiert sich nach Jak 1,18 in der Freiheit und Souveränität des Schöpfergottes, der die Gläubigen durch das Wort der Wahrheit aus seinem freien Willen heraus geboren hat.

2.3. Briefkorpus (Jak 1,19-5,6)

2.3.1. Eröffnung des Briefkorpus (Jak 1,19-27)

Als Einleitung in den Hauptteil des Briefkorpus bildet Jak 1,19-27 die propositio und damit die grundlegende Vorstellung der Briefthematik. Markant fällt die Bezeichnung der Leser als ‚meine geliebten Geschwister‘ (Jak 1,19: ἀδελφοί μου ἀγαπητοί; im Brief nur noch in Jak 1,16 und Jak 2,5) ins Auge. Damit wird thesenartig das Folgende der Verse Jak 1,20-27 vorweggenommen: „Ihr sollt wissen, meine geliebten Geschwister: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ (Jak 1,19). Hier werden die Stichworte wieder aufgegriffen: Jak 1,20-21 disqualifiziert den menschlichen Zorn als Gottes Ansprüchen gegenüber ungenügend und fordert als Gegenmaßnahme dazu auf, das von Gott in den Lesern eingepflanzte Wort anzunehmen, das die Kraft habe diese zu retten; Jak 1,22-25 formuliert den Leitgedanken, dass dem Hören auf Gottes Wort auch das Tun dieses Wortes zu folgen habe und Jak 1,26-27 expliziert das Reden, indem eine Gottesverehrung ohne Zügeln der Zunge als Selbstbetrug und sinnlos bezeichnet wird. Stattdessen bestehe wahre Gottesverehrung in der karitativen Tätigkeit gegenüber Witwen und Waisen sowie der Bewahrung vor der Befleckung durch die Welt menschlicher Werte und Verhaltensweisen, die Gott widersprechen.

Die innere Vernetzung des Makrotextes reicht bis ins Briefkorpus: Das ‚Schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn‘ (vgl. Jak 1,19) findet sich in Themen wieder, die im Anschluss an den Briefeingang entfaltet werden. Zuerst wird zum schnellen Hören (vgl. Jak 2,5!) auf Gottes Gesetz aufgefordert. Zum bedachten Reden leitet die bildreiche Passage aus Jak 3,1-11 an, die zweimal vom Mund, viermal von der Zunge und einmal davon spricht, dass sich ein vollkommener Mensch dadurch auszeichnet, sich nicht ‚im Wort‘ (Jak 3,2: ἐν λόγῳ) zu verfehlen. Und schließlich findet sich der verzögerte Zorn mit der Wendung der ‚Geduld‘ (vgl. μακροθυμία als Übersetzung der Septuaginta für den hinausgezögerten Zorn) markant am Schluss des Briefes in Jak 5,7.8.10.

2.3.2. Hauptteil des Briefkorpus (Jak 2,1-4,10)

Im Hauptteil erfolgt ein thematischer Neueinsatz, der mit ‚Meine Geschwister‘ (Jak 2,1: Ἀδελφοί μου) markiert ist: Es geht darum, dass Parteilichkeit (vgl. προσωπολημψία in Jak 2,1: Ansehen der Person) dem christlichen Glauben widerspreche. Dieses Thema (vgl. Jak 2,1-13) wird in mehreren Schritten entfaltet, indem Parteilichkeit an einem Beispiel erläutert wird (vgl. Jak 2,2-4). Anschließend wird die theologische Begründung für die Unvereinbarkeit von christlichem Glauben und Parteilichkeit vor dem Hintergrund eines Widerspruches entfaltet. Die Bevorzugung der Reichen widerspricht der göttlichen Erwählung der Armen (vgl. Jak 2,5-7). Diese Bevorzugung wird als Verletzung des Gebotes der Nächstenliebe gewertet (vgl. Jak 2,8-11). Da Reiche zu bevorzugen der Barmherzigkeit entgegenläuft, wird dies ein erbarmungsloses göttliches Gericht nach sich ziehen (vgl. Jak 2,12-13).

Im Anschluss geht es um die Verhältnisbestimmung von Glauben und Taten, veranschaulicht anhand der materiellen Bedürftigkeit von Gemeindegliedern (vgl. Jak 2,15-16). Mit Jak 2,14-26 beginnt ein neuer Themenblock, dessen Einsatz mit ‚meine Geschwister‘ markiert wird (Jak 2,14: ἀδελφοί μου) und der durch die Einsicht des bisherigen Kontextes vorbereitet wurde, dass Glaube ohne Taten der Barmherzigkeit nicht zur Rettung im Gericht führt. Mehr noch: Ein lebendiger Glaube zeichne sich durch konkrete Taten aus, wie an den Beispielen Abraham und Rahab verdeutlicht wird (vgl. Jak 2,21-25), während ein tatenloser Glaube letztlich ein toter, wirkungsloser Glaube sei (vgl. Jak 2,17.26).

In Jak 3,1-11 wird die negative Macht des Redens erläutert und bildreich entfaltet; dabei gewährleistet der Terminus ‚Körper‘ den semantischen Anschluss der beiden Kapitel (vgl. σῶμα in Jak 2,26 und Jak 3,2). Der erste Eindruck des starken Einschnittes von Kap. 2 zu Kap. 3 relativiert sich angesichts des schon erwähnten thematischen Dreiklangs von Hören, Reden und Zorn (vgl. Jak 1,19). Die innere Einheit des disparaten Materials in Jak 3,1-11 wird durch den Themenkomplex des christlichen Redens gewonnen. Als Strukturmerkmal fungiert das zu Beginn platzierte ‚meine Geschwister‘ (Jak 3,1: ἀδελφοί μου), das zum Höhepunkt des Gedankengangs erneut auftaucht: „Aus einem Mund kommen Segen und Fluch heraus. Dies, meine Geschwister (ἀδελφοί μου), sollte nicht so sein!“ (Jak 3,10).

Die anschließende rhetorische Frage verdeutlicht die Brückenfunktion von Jak 3,12 – wiederum mit ‚meine Geschwister‘ (Jak 3,12: ἀδελφοί μου) zum Ausdruck gebracht: Einerseits wird Jak 3,11 variierend wiederholt; andererseits nehmen die genannten Früchte in Jak 3,12a das Stichwort ‚Frucht (der Gerechtigkeit)‘ (Jak 3,18) vorweg, bilden damit eine Klammer und sind zugleich als Überleitung zu der Aufforderung geeignet, einen weisen Lebenswandel an den Tag zu legen (vgl. Jak 3,13). Dieser Lebenswandel besteht demnach auch im Reden. Jak 3,13-18 skizzieren wie ein Lebenswandel aussähe, der von der gottgegebenen Weisheit bestimmt wird. Vorrangig wird hier als Indikator eines solchen Lebenswandels der Frieden genannt (vgl. Jak 3,18). Doch endet der Gedankengang damit nicht, sondern wird mittels des Oppositionsbegriffes von Frieden – nämlich ‚Kriegen‘ (Jak 4,1: πόλεμοι) – weitergeführt: Über den Terminus des Eifers der Christus-Gläubigen gegeneinander sind die beiden Mikrotexte verbunden (vgl. ζῆλος in Jak 3,14.16 und ζηλόω in Jak 4,2). Aufgrund dieser kritisierten Zustände wird der Ton schärfer, indem Anklage und Mahnung die Zeilen bestimmen (wie schon Jak 3,13-18 so Jak 4,4-10 noch viel deutlicher).

2.3.3. Abschluss des Briefkorpus (Jak 4,11-5,6)

Obwohl Jak 4,11-12 gut in den Rahmen von Jak 3,1-4,12 passt, sind beide Verse andererseits auch gut als thematische Einleitung in den Abschluss des Briefkorpus denkbar. Der Anrede ‚Geschwister‘ (Jak 4,11: ἀδελφοί, hier und Jak 5,7.9.10 als Anrede zum ersten Mal ohne Zusatz) käme dann eine eröffnende Funktion zu.

Die Macht zu verderben oder zu erretten kommt ausschließlich Gott zu und nicht dem Menschen. Kein Christus-Gläubiger dürfe sich über seine Geschwister oder Gott selbst erheben. Genau das aber geschehe mit der Verurteilung der Geschwister (vgl. Jak 4,11-12). In dieser Selbstüberhebung prahle der Mensch dann selbstsicher über seine Pläne und vergesse sein Angewiesensein auf Gott (vgl. Jak 4,13-17).

Als eine weitere Sequenz beginnt Jak 5,1 wie Jak 4,13 und eröffnet eine Einheit, die in Vielem an eine prophetische Gerichtsrede erinnert: Tatsächlich prophezeit Jak 5,1 kommendes Elend über die Reichen. In Jak 5,2-3 wird die Vergänglichkeit ihres Reichtums skizziert und erst danach die eigentliche Kritik formuliert: Statt die Lohnzahlungen der Arbeiter vorzunehmen, hätten die Reichen dieses Geld mit Schlemmen verprasst und sogar noch dafür gesorgt, dass Arbeiter zu Unrecht vor Gericht landen und verurteilt werden (vgl. Jak 5,4-6). Hier liegt ein Bezug zwischen Jak 4,11f und Jak 5,6; das Verurteilen bildet eine Klammer, welche Jak 4,11-12; Jak 4,13-17 und Jak 5,1-6 rahmt (vgl. Jak 4,11: καταλαλεῖτε und Jak 5,6: κατεδικάσατε). Wie nach Jak 1,19 die propositio in Jak 1,20-27 sich in die drei Felder Hören, Reden und Zorn gliedern lässt, so trifft dies entsprechend auch auf das gesamte Briefkorpus zu: Im Anschluss an Jak 2,1ff zum Hören und Jak 3,1ff zum Reden, wird in Jak 4,11-5,6 das Verurteilen und damit der gerechte Zorn thematisiert, der Gottes Sache ist und keinem Menschen zusteht.

2.4. Epilog (Jak 5,7-20)

Sollten sich andere auch zu Richtern erheben und sich durch Verurteilungen schuldig machen, so setzt der Briefschluss gerade gegenläufige Akzente: Mühen und Leiden sollen bis zur Ankunft des Herrn geduldig ertragen werden; die nahe Ankunft des Herrn wird als Trostpunkt illustriert und über feindseliges Klagen gegen Geschwister wird die Warnung des Gerichtetwerdens durch Gott verhängt (vgl. Jak 5,7-11). Stilistisch macht sich die Eröffnung des Epilogs an der dreifachen Anrede ‚Geschwister‘ (Jak 5,7.9.10: ἀδελφοί; vgl. Jak 4,11) fest und bietet zugleich eine dreifache Kombination mit je einem Imperativ und ‚Siehe!‘ (Jak 5,7.9.11: ἰδοὺ): Das geduldige Aushalten steht hier besonders im Mittelpunkt (vgl. Jak 5,7-8) und bildet eine Aktualisierung des geforderten ‚langsamen Zornes‘ (vgl. Jak 1,19), denn hinausgezögerter Zorn bedeutet im Umkehrschluss Geduld.

Wie das feindselige Klagen übereinander wird auch und ‚vor allem‘ (Jak 5,12: Πρὸ πάντων δέ) das Schwören verboten und mit dem drohenden Gericht sanktioniert. Hierbei sowie beim dann folgenden Bittgebet, Lobsingen oder der Krankensalbung durch die Gemeindepresbyter geht es um das Reden über oder mit Gott, also Formen religiöser Rede (vgl. Jak 5,13-18). Die Verse des Briefschlusses können als peroratio fungieren – sie dienen der letzten Einflussnahme durch den Text und stabilisieren seine Wirkung.

In den finalen Versen Jak 5,19f kommt ein letztes Mal der formale Anredecharakter zum Einsatz: „Meine Geschwister‘ (Ἀδελφοί μου), wenn einer unter euch von der Wahrheit abirrt und jemand ihn zur Umkehr bewegt, dann soll er wissen: Wer einen Sünder, der auf einem Irrweg ist, zur Umkehr bewegt, rettet ihn vom Tod und deckt viele Sünden zu.“ (Jak 5,19-20). In der Gemeinde ist also nicht ausgeschlossen, dass Christus-Gläubige vom richtigen Weg abkommen; zugleich wird gegenseitige Solidarität vorausgesetzt, so dass die Gläubigen aufeinander achten und sich ggf. gegenseitig wieder auf den Weg der Wahrheit führen und führen lassen. Dass dieses Thema den Abschluss des Makrotextes bildet, hängt nicht nur mit der Klammer zwischen dem Briefeingang und dem Briefschluss zusammen (vgl. besonders Jak 1,15-21 und Jak 5,19-20): Es scheint damit die Thesenreihe aus Jak 1,19 erneut im Briefschluss repräsentiert zu sein, denn ‚Langsam zum Zorn‘ bedeutet, geduldig zu sein und somit den Zorn hinauszuzögern (vgl. Jak 5,7-11); ‚langsam zum Reden‘ betrifft Schwören und Gebet als Beispiele religiöser Rede (vgl. Jak 5,12-18); und ‚schnell zum Hören‘ bildet ganz am Ende des Jak die textpragmatische Pointe, da die Errettung vom Tod und die Zudeckung vieler Sünden demjenigen verheißen werden, der sich von einem Anderen zurechtbringen lässt, d.h. auf diesen hört (vgl. Jak 5,19-20).

3. Theologische Akzente

Im Jak kommt ein vielfältiges theologisches Themenspektrum zur Sprache. Im Folgenden werden fünf zentrale Akzente herausgegriffen und anhand des Textes näher erläutert: Theologie (3.1), Anthropologie (3.2), in die Tat umgesetzter Glaube (3.3), Reichtumsproblematik (3.4) und Gebet (3.5).

3.1. Theologie

Die Theologie des Jak wahrzunehmen bedeutet nicht, dass der Text christliche Lehren systematisiert bzw. ein theologisches Kompendium darstellt. Er bietet jedoch Theo-Logie im eigentlichen Sinne, indem er qualifizierte Rede von Gott darlegt und diese Perspektiven in einer theozentrischen Grundstruktur anordnet (vgl. Frankemölle 1994).

Der Jak skizziert ein monotheistisches Gottesbild (vgl. Jak 2,19; Jak 4,12), das sich gerade durch seine Dialektik auszeichnet: Gott wird als wesenhaft guter Kyrios (→ Gottesbezeichnungen / Gottesnamen (NT)) aufgefasst (vgl. Wenger). Gottes Macht, Majestät und Souveränität begegnen ebenso wie seine Güte, die seinem Wesen entspricht. Gott wird als Weisheit schenkender Gott beschrieben, der gerne gibt und keine Vorwürfe macht, wenn er gebeten wird (vgl. Jak 1,5); nicht ein Versucher, sondern der Geber aller guten und vollkommenen Gaben (vgl. Jak 1,13.16-18). Er ist der Herr und Vater (→ Vater (NT)), der den Menschen als sein Ebenbild geschaffen hat (vgl. Jak 3,9). Durch das Wort der Wahrheit lässt er neues Leben entstehen und rettet Menschen aus ihren gott- und heillosen Kontexten (vgl. Jak 1.18.21).

Die Wort-Theologie des Jak spiegelt die Dialektik des Gottesbildes wider, indem Logos (→ Logos) (λόγος) und Nomos (νόμος) unterschiedliche Perspektiven bieten: Im Grunde sind es zwei Perspektiven auf den einen, komplexen Willen Gottes, der sich einerseits dem Menschen heilvoll im Evangelium zuwendet (Logos) sowie andererseits Gerechtigkeit und einen der göttlichen Weisung entsprechenden Lebenswandel fordert, der von Gott selbst als Herrn und Schöpfer eines Tages im Gericht beurteilt wird (Nomos) (→ Gesetz / Tora (NT)).

Entsprechend stehen neben soteriologischen Impulsen (vgl. Jak 1,21; Jak 4,12 und Jak 5,15.20) auch diejenigen über Gott als Richter (vgl. Jak 5,9.12). Wo anderen Menschen gegenüber keine Barmherzigkeit gezeigt wurde, da kann auch Gott sich in seinem Gericht (→ Gericht Gottes (NT)) unbarmherzig zeigen und verdammen:

„Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.“ (Jak 2,13) „Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der selig machen und verdammen kann. Wer aber bist du, dass du den Nächsten verurteilst?“ (Jak 4,12)

Dieser wesenhaft gute Kyrios (vgl. Wenger) wird als eifersüchtiger Gott geschildert, der den Heiligen Geist gibt, auf Demut achtet und Hochmut verachtet (vgl. Jak 4,5-6), und den man sich durch Abkehr von ihm zum Feind machen kann (vgl. Jak 4,4). Dieser Gott ist auf Gerechtigkeit (→ Gerechtigkeit Gottes (NT)) ebenso bedacht wie auf Barmherzigkeit und Güte: Nicht nur hat er seine Herrlichkeit (→ Herrlichkeit (NT)) in Jesus Christus manifest werden lassen (vgl. Jak 2,1), sondern er wird wiederkommen und das Leiden und die als Wartezeit aufgefasste Geduldsprobe der Christus-Gläubigen endgültig beenden (vgl. Jak 5,7-11).

Vergleichsweise spärlich erscheinen die christologischen Titel und Aussagen des Briefes (neben Jak 2,1 noch prominent im Präskript: Jak 1,1). Jak 1,1 sowie Jak 2,1 bezeichnen Jesus als den Messias (→ Messias / Christus) und Kyrios, was für einzelne Stellen im Text die Überlegung besonders nahelegt, ob sich diese (auch) auf Jesus als Herrn beziehen (vgl. z.B. Jak 5,7.8 im Kontext der Parusieankündigung [→ Parusie]). Wie auch immer im Jak das Verhältnis von Gott und Jesus Christus (→ Jesus Christus) zu bestimmen ist: Mit der in Jak 2,1 zu lesenden Bezeichnung Jesu Christi als ‚Herr der Herrlichkeit‘ wird der Glaube an ihn als den erhöhten Herrn vorausgesetzt.

3.2. Anthropologie

Im Jak sind Menschenbild und Ethik miteinander verwoben. Grundsätzlich wird der Mensch in seinem Selbst-, Sozial- und Weltbezug sowie in seinem Verhältnis zu Gott betrachtet.

Zentral ist die theologische Aussage, dass der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist. Diese Spitzenaussage biblischer Anthropologie (→ Anthropologie (NT)) wird im Text allerdings nur beiläufig und im Kontext der Ambivalenz der Zunge, also des Redens, erwähnt (vgl. Jak 3,9). Während der Mensch nach Jak 3,7 alle Tiere auf der Welt dominiert und domestiziert, bleibt doch die Zunge für ihn unbezähmbar (vgl. Jak 3,1-8) und veranschaulicht damit die existentielle Gebrochenheit des Menschen (vgl. Jak 3,9-12 sowie Pflock).

Ambivalenz charakterisiert nicht nur das christliche Reden, sondern auch den Christus-Gläubigen insgesamt, der einerseits als Gottes Ebenbild (→ Ebenbildlichkeit (AT)) gilt, andererseits zur Selbsttäuschung fähig ist (vgl. Jak 1,26). Das Leben des Menschen ist durch Kontingenz und prekäre Umstände geprägt. Seine Existenz ist behaftet mit mannigfaltigen Verfehlungen, denen allerdings als Kontrast das Ziel der Vollkommenheit gegenübergestellt wird (vgl. Jak 3,2). Gefährdet ist diese Vollkommenheit durch die innere Begierde im Menschen, die ihn zur Sünde verlockt (vgl. Jak 1,14f) bzw. als hedonistische Lust dem Glauben entgegen läuft (vgl. Jak 4,1-2).

Die Christus-Gläubigen werden im Jak als Teil des Gottesvolks aufgefasst, deren Verbundenheit sich in der Geschwistermetaphorik manifestiert (vgl. 2.). Zur strukturellen Verfasstheit der christlichen Gemeinde, wie der Jakokusbrief sie zeichnet, sind nur wenige Hinweise vorhanden: Jak 2,2 setzt ein christliches Zusammenkommen von Gläubigen voraus und Jak 5,14 (s. näher unter 3.5) spricht von Presbytern, die im Namen des Herrn durch Gebet und Krankensalbung in der Gemeinde (ἐκκλησία) handeln.

3.3. In die Tat umgesetzter Glaube

Die enge Verknüpfung von Glauben und Taten im Jak kann zu Spitzensätzen führen wie in Jak 2,26, wo es heißt: „Der Glaube ohne Werke ist tot.“ Im Hintergrund steht die Vorstellung, dass der Glaube an Jesus Christus (vgl. Jak 2,1) sich in Taten helfender Barmherzigkeit zeigt (vgl. Jak 2,14-26). Glauben ist nicht eine unkonkrete Vorstellung, sondern eine christliche Lebenspraxis, die sich an Gottes Wort (vgl. Jak 1,22-27) orientiert (vgl. Jak 2,1-13; auch Jak 3,13-18 hat den tatkräftigen Lebenswandel in Ausrichtung an Gottes Gerechtigkeit und Weisheit im Blick).

Demütiger Glaube unterwirft sich Gott und sucht die Reinigung von einem gottfernen Lebenswandel (vgl. Jak 4,6-10). Als Glaubensvorbilder fungieren im Jak vier alttestamentliche Figuren: Abraham (→ Abraham) (vgl. Jak 2,21), Rahab (→ Rahab (Person)) (vgl. Jak 2,25), Hiob (→ Hiob / Hiobbuch) (vgl. Jak 5,11) und Elia (→ Elia (NT)“) (vgl. Jak 5,17). Sie alle waren Außenseiter aufgrund ihrer Hingabe zu Gott; sie waren extremen Prüfungen ausgesetzt und zeichneten sich durch ihr Gottvertrauen aus, mit dem sie diesen Prüfungen begegneten (vgl. Foster).

Der tätige Glaube kann auch darin bestehen, dass vom christlichen Weg der Wahrheit (→ Wahrheit (NT)) abgeirrte Gläubige wieder zur Umkehr bewegt werden – stehen doch nichts weniger als das geistliche Heil und Leben auf dem Spiel, da keiner dem Gericht verfallen soll (vgl. Jak 5,12.19-20). Stattdessen hat Jak die Bewährung (vgl. Jak 1,3) und Vollendung (vgl. Jak 2,22) des Glaubens als Ziel vor Augen. Christliches Beten soll daher vertrauensvolles Bitten gegenüber Gott sein, das mit der Verheißung auf Erhörung prämiert wird, während dem Zweifler diese Erhörung nicht in Aussicht gestellt wird (vgl. Jak 1,5-8).

Christliches Reden wiederum soll durch Bedachtsamkeit geprägt sein, da das Zügeln der Zunge laut Jak 1,26f elementarer Bestandteil der Frömmigkeitspraxis ist. Insgesamt spielen sprachethische Facetten eine wichtige Rolle im Jak, der damit verschiedene Aspekte des antiken Sprachethik-Diskurses thematisiert (vgl. Luther): zorniges Sprechen (Jak 1,19-27), Kontrolle der Zunge (Jak 3,1-18), Formen unangemessenen Sprechens (Jak 4,1-4), zwischenmenschlich verurteilendes Richten (Jak 4,11f), die Problematik des Schwörens (Jak 5,12) und die Notwendigkeit zwischenmenschlicher Zurechtweisung (Jak 5,19f).

3.4. Reichtumsproblematik

Nicht Reichtum an sich wird im Jak problematisiert, stattdessen wird die Vergänglichkeit des Reichtums schon im Briefeingang angesprochen (vgl. Jak 1,10-11), bevor gegen Ende des Textes die Unbeständigkeit des Reichtums erneut thematisiert wird (vgl. Jak 5,2-3). Reichtum, mit allen durch ihn zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, kann zu Unrecht und Unbarmherzigkeit verleiten, so dass mit den eigenen Ressourcen ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt wird (vgl. Jak 5,4-5). Kritisiert wird also nicht der Reichtum, sondern der Umgang mit diesem: Als Beispiel dienen Arbeiter, denen ihr Lohn vorenthalten wurde (vgl. Jak 5,4). Mit direkter Adressierung der Reichen formuliert der Brief den Vorwurf: „Ihr habt den Gerechten verurteilt und getötet, und er hat euch nicht widerstanden.“ (Jak 5,6). Hier steht der Gedanke an Gerichtsprozesse im Hintergrund, die die Reichen führen und offenbar kontrollieren. Der kollektive Singular ‚der Gerechte‘ charakterisiert die chancenlosen Opfer gegenüber diesen übermächtigen Reichen im Gericht, da jene es nicht vermögen, Widerstand zu leisten.

Ähnlich klingt bereits Jak 2: Dort ist von Parteilichkeit zwischen Armen und Reichen die Rede (vgl. Jak 2,1-4). Die Verachtung der Armen wird deutlich kritisiert und rhetorisch gefragt, ob es nicht gerade die Reichen wären, die – typischerweise, nicht kategorisch – physisch, ökonomisch oder juristisch Druck bzw. Gewalt gegenüber den Lesern des Jak ausüben (vgl. Jak 2,6). Das Prozessieren vor Gericht brachte wohl regelmäßigen Spott reicher Nichtchristen gegenüber Christus-Gläubigen mit sich: „Verlästern sie nicht den guten Namen, der über euch genannt ist?“ (Jak 2,7). Anders ist der Fall in Jak 5,1-6 gelagert, wo weniger klar ist, ob hier die Reichen (vgl. Jak 5,1) nun Teil der Adressaten des Briefes, und damit Christus-Gläubige, sind oder nicht.

Eine andere Spielart des gottlosen Verhaltens von Reichen, genauer: reichen Handels- und Kaufleuten, wird in Jak 4,13-17 inszeniert: Dort wird geschildert, dass die Angewiesenheit auf Gott sowie die Vergänglichkeit des eigenen Lebens vergessen oder ignoriert werden (vgl. Jak 4,14-15). „Nun aber rühmt ihr euch in eurem Übermut. All solches Rühmen ist böse.“ (Jak 4,16). Reichtum bringt in seiner Eröffnung von Optionen also auch das erhöhte Risiko mit sich, dass der Mensch sich auf diesen Reichtum verlässt und die Abhängigkeit von Gott verwirft.

3.5. Gebet

Das Thema Gebet im Jak begegnet zum ersten Mal prominent im Briefeingang. Wem Weisheit mangelt, wird Mut gemacht, sich im Bittgebet an Gott zu wenden, da dieser gerne gibt und diesbzgl. keine Vorwürfe mache; zugleich wird die Verheißung formuliert, dass dem Bittenden diese Weisheit gegeben wird (vgl. Jak 1,5). Explizit wird die Erhörung allerdings an das vertrauensvolle Bitten gebunden, während einem zweifelnden Beter entsprechend die Erhörung versagt bleibe (vgl. Jak 1,6-8).

Erst später wendet der Text des Briefes sich wieder dem Bittgebet zu und nennt zwei weitere Gründe für eine ausbleibende Gebetserhörung: Ein Grund ist, dass überhaupt keine Bitte formuliert worden ist (vgl. Jak 4,2). Ein anderer Grund ist die verkehrte Motivation der Betenden: „Ihr bittet und empfangt’s nicht, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr’s für eure Gelüste vergeuden könnt.“ (Jak 4,3).

Setzt das Bitten um Weisheit von Gott das gläubige Gebet (→ Gebet / Beten (NT)) voraus (vgl. Jak 1,5-8), so fordert auch ein anderer Gebetsmodus Glauben: Der demütige Glaube nämlich unterwirft sich Gott und sucht die Reinigung von einem nicht Gott gemäßen Lebenswandel. Diese Haltung zeigt sich im flehentlichen Gebet der Buße zu Gott (vgl. Jak 4,8-10).

Leicht zu übersehen ist die Gebetsthematisierung in Jak 5,4: Im Zentrum von Jak 5,1-6 steht ein Statement, das die Erhörungsgewissheit des Klagegebetes hervorhebt, da es bei Gott nicht ungehört bleibe. Jak 5,4 lässt sich daher einerseits als Polemik gegen einen Lebensentwurf lesen, der sich am Streben nach Reichtum ausrichtet, während andererseits über die implizite textpragmatische Strategie des Verses das Klagegebet als Mittel der Wahl empfohlen wird.

Zuletzt spielt das Gebet innerhalb der Gruppe der Christus-Gläubigen eine Rolle: Als Erstes wird den Leidenden in der Gemeinde das Gebet zu Gott empfohlen (vgl. Jak 5,13a; vgl. dazu Jak 5,10). Als Zweites wird das kontinuierliche Loblied angeraten (vgl. Jak 5,13b). Dieser Aufruf ermahnt dazu, Gott in glücklichen wie unglücklichen Phasen im Blick zu behalten. Insgesamt bildet das Gebet dafür den Kommunikationsmodus zwischen Gott und Gläubigen. Der Spezialfall eines Gebetes ist die Salbung von Kranken zur Heilung (→ Heilung (NT)) durch die Gemeindepresbyter. Jak 5,14 setzt sowohl die Bettlägerigkeit des Kranken voraus, der deshalb die Presbyter zu sich rufen lässt, als auch die Vollmacht der Presbyter, welche über dem Kranken „beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn.“ Dem Gebet des Glaubens (vgl. Jak 5,15) wird dabei ein geradezu rettender Effekt zugesprochen, wodurch der Herr selbst den Kranken aus seiner lebensbedrohlichen Krankheit retten werde (vgl. Kaiser).

Der Jak entfaltet in seinen wenigen Kapiteln eine ausgeprägte Gebetstheologie, die wiederum mit der differenzierten Theologie (vgl. 3.1) des Briefes korrespondiert: „Zur Erfassung christlicher Existenz nach Jak ist die Berücksichtigung des Gebets unverzichtbar. Zentrale theologische, paränetische und seelsorgerliche Ziele lassen sich gerade an der nachhaltigen Betonung der Gebetspraxis im individuellen wie ekklesialen Leben festmachen. Christliche Existenz ist […] Glaubensexistenz und als solche Gebetsexistenz.“ (Wypadlo).

4. Intertextuelle Verbindungen des Jakobusbriefes

Der Text des Jak wurde bisher intratextuell unter syntagmatischer, semantischer und pragmatischer Perspektive wahrgenommen. In Listen, Katalogen und Codices (→ Codices), welche den Jak enthalten, steht dieser allerdings nie allein, sondern immer in Verbindung mit anderen Texten. Diese anderen Texte und ihre Reihenfolge, die damit verbundene Position des Jak sowie daraus resultierende intertextuelle Verbindungen zwischen den diversen Texten sind wiederum ausschlaggebend für die Wahrnehmung des Jak und seine Interpretation (→ Intertextualität (NT)). Daher wird der Jak im Folgenden als Teil des Corpus Apostolicum (4.1), im Verhältnis zum Corpus Paulinum (4.2) sowie hinsichtlich seiner Positionierung im Kanon untersucht (4.3).

4.1. Der Jakobusbrief als Teil des Corpus Apostolicum

Die Corpus Apostolicum genannte Briefsammlung umfasst neben dem Jak noch die beiden Petrusbriefe (→ Petrusbriefe), die drei Johannesbriefe (→ Johannesbriefe) sowie den Judasbrief (→ Judasbrief), die zusammen auch als ‚Katholische Briefe‘ bezeichnet werden.

Wird der Text des Jak als Teil dieses Schriftenkorpus betrachtet, so lassen sich (a) jeweils zwischen den Briefen in ihrer Reihenfolge Verknüpfungen entdecken wie auch (b) zwischen dem Jak und den einzelnen Briefen des Corpus Apostolicum (vgl. vorrangig Niebuhr / Wall und Nienhuis / Wall):

4.2. Der Jakobusbrief im Verhältnis zum Corpus Paulinum

Das Corpus Paulinum (→ Corpus Paulinum) wurde nicht selten in seiner vermeintlichen Diskrepanz zum Jak aufgefasst, was sich besonders an Formulierungen zur Glaubensthematik wie Röm 3,28 und Jak 2,24 entzündete.

Mögen gerade die Glaubensverständnisse zwischen Jak und Corpus Paulinum differieren oder – abhängig von der jeweiligen Datierung – aufeinander reagieren, so haben sachgemäße Interpretationen sich zuerst am jeweiligen Makrotext der Briefe zu orientieren.

Jak und Corpus Paulinum können in ihrer intertextuellen Lektüre komplementär zur Geltung gebracht werden, wenn jeder von ihnen als Teil des Kanons aufgefasst wird (vgl. 4.3). Bevor jedoch die syntagmatische Dimension der Position des Jak im Kanon analysiert wird, sollen exemplarisch einige Verbindungen vom Corpus Paulinum zum Jak demonstriert werden (vgl. Nienhuis, der sogar direkte literarische Abhängigkeit annimmt und somit den Text des Jak als bewusste Einleitungskomposition für das Corpus Apostolicum sowie als Reaktion auf das Corpus Paulinum ansieht):

Wie in Jak 1,2-4 oder in 1Petr 1,6-9 findet sich in Röm 5,3-4 die Thematik des freudigen Aushaltens von Prüfungen; nicht Hörer, sondern Täter des Gotteswortes fordern Jak 1,22 wie Röm 2,13 und viele weitere intertextuelle Spuren verlaufen zwischen Corpus Paulinum und dem Jak, z.B.: (a) Das Anhäufen des Gotteszorns und die Relevanz der Taten (vgl. Jak 2,14; Jak 5,3; Röm 2,5-6); (b) Gottes Unparteilichkeit und das Gericht nach dem Gesetz (vgl. Jak 2,1.9; Röm 2,11); (c) Die Kritik am Richten des Nächsten (vgl. Jak 4,12; Röm 14,4) oder (d) Liebe als die Erfüllung des Gesetzes (vgl. Jak 2,8-11; Röm 13,8-10; Gal 5,13-14).

4.3. Der Jakobusbrief im Kanon

Wie bedeutsam innerhalb des Kanons die Reihenfolge der enthaltenen Schriften ist, zeigt sich am Beispiel des Jak besonders deutlich: Steht er traditionell – so nicht nur in römisch-katholischen und protestantischen, sondern auch in griechisch- und russisch-orthodoxen sowie in äthiopischen Bibelausgaben – an der Spitze des Corpus Apostolicum im hinteren Teil des neutestamentlichen Kanons, so ergibt ein Blick auf spätantike Codices des 4. und 5. Jh.s ein anderes Bild: Dort zeigt sich, dass die traditionelle Reihenfolge der neutestamentlichen Schriften größtenteils zwar mit dem sehr wichtigen Codex Sinaiticus übereinstimmt; doch Peschitta, Codex Alexandrinus und Codex Vaticanus stimmen davon abweichend darin überein, dass das Corpus Apostolicum mit dem Jak an seiner Spitze direkt auf die vier Evangelien und die Apostelgeschichte folgt. Damit wird die Zurücksetzung der Katholischen Briefe, die sich verglichen mit der Wertschätzung für das Corpus Paulinum insbesondere im protestantischen Kontext nachweisen lässt, relativiert. Mehr noch: Durch die Vorordnung des Corpus Apostolicum gewinnen die darin enthaltenen Schriften – und mit ihnen der Jak – deutlich an Gewicht und können unter dieser erneuerten Perspektive wahrgenommen werden.

5. Rezeptionsgeschichte und neuere Jakobusbriefforschung

Mit dem Jak steht ein frühchristlicher Text zur Verfügung, der in seiner Rezeptionsgeschichte oft abschätzig behandelt wurde (M. Luther: ‚stroherne Epistel ohne evangelischen Charakter‘); in der Perspektive anderer ‚stehen doch ganz rasante Sachen darin‘ (K. Barth). Die Ambivalenz der Jakobusbriefrezeption bedingt eine Polarisierung, die dem Text teilweise das spezifisch Christliche bestreitet, während ihm andererseits ein undogmatisches, praktisches Christentum attestiert wird. Die theologische Leistungsfähigkeit des Jak stand längere Zeit durch einflussreiche formgeschichtliche Positionen in Frage, da die Beurteilung des Textes sich an Prämissen festmachte, welche methodisch zu einem Kontext- sowie Situationsverbot führten: Der Brief sei nur Paränese, daher sei Zusammenhangslosigkeit geradezu charakteristisch und die Textsegmente dürften nicht auf konkrete Situationen oder literarisch aufeinander bezogen werden. Das hatte zur Folge, dass auf dieser Grundlage keine Theologie des Textes erhoben wurde (vgl. z.B. Konradt 1998 in kritischer Aufarbeitung dieser Verbote).

In der Rezeptionsgeschichte des Textes steht für die frühchristliche Zeit nach bisheriger Datenbasis fest, dass eine Liste des Origenes zu Beginn des 3. Jh.s das erste Mal den Jak enthält (vgl. Bemmerl); der Mangel an weiterem Datenmaterial für die vorhergehende Zeit wird von manchen als Anlass aufgegriffen, für eine Spätdatierung Ende des 2. Jh.s zu argumentieren (vgl. 1.1; 1.3 und 4.2).

Bedeutsam erscheint das Fehlen von Datenmaterial aus frühchristlichen Kontexten, das die theologischen Schwierigkeiten oder Konflikte zwischen dem Jak und paulinischer Theologie belegen würde (vgl. Nienhuis, 106, Anm. 21). Analog dazu erklärt noch in der Reformationszeit der vierte Artikel der Apologie der Confessio Augustana, es bestehe ‚zwischen Jakobus und Paulus‘ kein Widerspruch, da der eine die Werke des zum Glauben gekommenen Menschen im Auge habe, während der andere solche Werke behandele, bevor der Mensch zum Glauben kommt (vgl. Deines, 35). Anders fiel freilich das Verständnis und die kanonische Degradierung des Jak durch Luther aus, dessen kritischer Sicht auf diesen Text Calvin und Zwingli nicht zustimmten; dass dennoch eine Reduzierung von Luthers Jakobus-Interpretation auf das Diktum von der ‚strohernen Epistel‘ weder Jak noch Luther gerecht würde, hat neuere Forschung zeigen können (vgl. Wick). Täuferische Interpretationen des Jak divergieren, wenngleich martyrologische Untersuchungen verdeutlichen, von welcher Relevanz der Text für den Glauben inhaftierter, gefolterter und getöteter Täufer war (vgl. Batten).

Die neuere Jakobusbriefforschung hat diesen Brief aus dem paulinischen Schattendasein gelöst: Ausgehend von grundlegenden theologischen Arbeiten zum Jak im englischsprachigen Bereich (z.B. durch Laws) bzw. im deutschsprachigen Bereich (z.B. durch Mußner) gelang einer ‚New Perspective on James‘ die Rehabilitierung und erneuerte Wertschätzung dieses Textes (vgl. von Gemünden / Konradt / Theißen; Niebuhr 2004). Im Zuge dessen wurden Ähnlichkeiten und Unterschiede zur paulinischen Tradition neu profiliert und so der Jak als eine der Stimmen im christlichen Kanon herausgearbeitet, die als entscheidender Teil des Corpus Apostolicum zur Ausbalancierung des Corpus Paulinum im Kanon beitragen (vgl. Davids; Hockey/Pierce/Watson).

Das ausbalancierende Potenzial des Jak eröffnet Perspektiven einer neuen Wertschätzung nicht nur dieses Textes, sondern auch des Kanonprinzips. Als gegenwärtiger Beitrag des Jak für die Theologie kann neben seinen spezifischen Akzenten sein biblisch fundiertes Sozialethos dienen, das Gottes Maßstab der Barmherzigkeit an das Leben der Gemeinde anlegt.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel und Überblicksliteratur

  • Broer, Ingo/Weidemann, Hans-Ulrich: § 27 Der Jakobusbrief, in: dies., Einleitung in das Neue Testament, Würzburg 32010, 596-616
  • Frankemölle, Hubert: Art. Jakobusbrief, in: LThK3 Bd. 5 (1996), 734-736
  • Hartin, Patrick u.a.: Art. Epistle of James, in: EBR 13 (2016), 721-734
  • Konradt, Matthias: XV. Der Jakobusbrief, in: Martin Ebner/Stefan Schreiber (Hg.), Einleitung in das Neue Testament, KStTh 6, Stuttgart 22013, 502-516
  • Laws, Sophie: Art. Epistle of James, in: ABD 3 (1992), 621-628
  • Pokorný, Petr/Heckel, Ulrich: 8.8 Der Jakobusbrief, in: dies., Einleitung in das Neue Testament. Seine Literatur und Theologie im Überblick, Tübingen 2007, 715-728
  • Schnelle, Udo: Der Jakobusbrief, in: ders., Einleitung in das Neue Testament, UTB 1830, Göttingen 92017, 461-477

2. Kommentare

  • Allison, Dale C.: A Critical and Exegetical Commentary on the Epistle of James, ICC, London/New York 2013
  • Bauckham, Richard: James. Wisdom of James, disciple of Jesus the sage, NTR, London/New York 1999
  • Burchard, Christoph: Der Jakobusbrief, HNT 15/1, Tübingen 2000
  • Frankemölle, Hubert: Der Brief des Jakobus. Kapitel 1, ÖTK 17/1, Gütersloh/Würzburg 1994; ders.: Der Brief des Jakobus. Kapitel 2-5, ÖTK 17/2, Gütersloh/Würzburg 1994
  • Johnson, Luke: The Letter of James, AYBC, Yale 2005
  • McKnight, Scot: The Letter of James, NICNT, Grand Rapids/Cambridge 2011
  • Metzner, Rainer: Der Brief des Jakobus, ThHK 14, Leipzig 2017
  • Mußner, Franz: Der Jakobusbrief, HThKNT XIII, Freiburg/Basel/Wien 41981
  • Popkes, Wiard: Der Brief des Jakobus, ThHK 14, Leipzig 2001

3. Monographien und Sammelbände

  • Davids, Peter H.: A Theology of James, Peter, and Jude. Biblical Theology of the New Testament, Grand Rapids 2014
  • Deines, Roland: Jakobus. Im Schatten des Größeren, Biblische Gestalten 30, Leipzig 2017
  • Foster, Robert J.: The Significance of Exemplars for the Interpretation of the Letter of James, WUNT II/376, Tübingen 2014
  • Gemünden, Petra von/Konradt, Matthias/Theißen, Gerd: Der Jakobusbrief. Beiträge zur Rehabilitierung einer „strohernen Epistel“, Beiträge zum Verstehen der Bibel 3, Münster 2003
  • Gowler, David B.: James Through the Centuries, BBC, Wiley-Blackwell 2014
  • Hockey, Katherine M./Pierce, Madison N./Watson, Francis (eds.): Muted Voices of the New Testament. Readings in the Catholic Epistles and Hebrews, LNTS 587, London/New York 2017
  • Kaiser, Sigurd: Krankenheilung. Untersuchungen zu Form, Sprache, traditionsgeschichtlichem Hintergrund und Aussage von Jak 5,13-18, WMANT 112, Neukirchen-Vluyn 2006
  • Konradt, Matthias: Christliche Existenz nach dem Jakobusbrief. Eine Studie zu seiner soteriologischen und ethischen Konzeption, SUNT 22, Göttingen 1998
  • Nicklas, Tobias (ed.): The Epistle of James. Theology, Ethics and Reception, in: ASEs 34/2 (2017), 339-551
  • Niebuhr, Karl-Wilhelm/Wall, Robert W. (eds.): The Catholic Epistles and Apostolic Tradition. A New Perspective on James to Jude, Waco 2009
  • Nienhuis, David R.: Not By Paul Alone. The Formation of the Catholic Epistle Collection and the Christian Canon, Waco 2007
  • Nienhuis, David R./Wall, Robert W.: Reading the Epistles of James, Peter, John and Jude as Scripture. The Shaping and Shape of a Canonical Collection, Grand Rapids 2013
  • Webb, Robert L./Kloppenborg, John S. (eds.): Reading James with New Eyes. Methodological Reassessments of the Letter of James, LDuNTS 342, New York 2007
  • Wenger, Stefan: Der wesenhaft gute Kyrios. Eine exegetische Studie über das Gottesbild im Jakobusbrief, AThANT 100, Zürich 2011
  • Wypadlo, Adrian: Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten (Jak 5,16). Die Weisung zum Gebet im Jakobusbrief, fzb 110, Würzburg 2006

4. Aufsätze

  • Batten, Alicia J.: Early Anabaptist Interpretation of the Letter of James, in: ASEs 34/2 (2017), 537-551
  • Bemmerl, Christian: Die frühe Rezeption des Jakobusbriefs und die Geschichte des neutestamentlichen Kanons, in: ASEs 34/2 (2017), 513-535
  • Luther, Susanne: Von Feigenbäumen und Oliven. Die Rezeption, Transformation und Kreation sprachethischer Traditionen im Jakobusbrief, in: ASEs 34/2 (2017), 381-401
  • Nicklas, Tobias: Großfamilie aus zwölf Stämmen. Die „Kirche“ im Jak, in: ASEs 34/2 (2017), 363-380
  • Niebuhr, Karl-Wilhelm: „A New Perspective on James?“ Neuere Forschungen zum Jakobusbrief, in: ThLZ 129 (10/2004), 1019-1044
  • Niebuhr, Karl-Wilhelm: Jakobus und Paulus über das Innere des Menschen und den Ursprung seiner ethischen Entscheidungen, in: NTS 62 (2016), 1-30
  • Pflock, Andreas: Klare Kante in existentieller Gebrochenheit. Exegetische Perspektiven zu einer anthropologischen Brechung im Jakobusbrief, in: Christoph Barnbrock/Christian Neddens (Hg.), Simul-Existenz. Spuren reformatorischer Anthropologie, Lutherische Theologie im Gespräch (LThG), Band 1, Leipzig 2019, 102-121
  • Wick, Peter: Martin Luther und der Jakobusbrief, in: EvTh 77 (6/2017), 417-426

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