Deutsche Bibelgesellschaft

Jesaja / Protojesajabuch

(erstellt: April 2015)

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1. Zur Einteilung des Jesajabuchs in Proto-, Deutero- und Tritojesaja

Jesaja 1

Die Überschrift des Jesajabuchs in Jes 1,1 weist den Propheten Jesaja aus dem 8. Jh. v. Chr. als Verfasser sämtlicher Texte in Jes 1-66 aus („Schauung Jesajas, des Sohnes des Amoz“). Es ist jedoch Konsens der Forschung, dass in den Kapiteln Jes 40-66 nicht mehr mit Material aus dem 8. Jh. v. Chr. zu rechnen ist, denn die Texte dieser Kapitel setzen deutlich die Situation des 6. und späterer Jahrhunderte v. Chr. voraus. Auch in den Kapiteln Jes 1-39 findet sich freilich Material, das nicht aus dem 8. Jh. v. Chr. stammt. Seit → Bernhard Duhm (1892) hat es sich daher eingebürgert, die Kapitel Jes 40-66 unter die Kunstnamen Deutero- (Jes 40-55; → Deuterojesaja) und Tritojesaja (Jes 56-66; → Tritojesaja) zu stellen; entsprechend werden die Kapitel Jes 1-39 als Protojesaja bezeichnet.

Auch wenn sich entgegen der früher weithin üblichen stark isolierenden Betrachtung von Proto-, Deutero- und Tritojesaja in der Forschung immer mehr die Einsicht durchsetzt, dass zwischen den drei Buchteilen starke, auch redaktionelle Verbindungen auszumachen sind, legt es sich nahe, die drei Buchteile in drei getrennten Artikeln zu behandeln.

2. Zu Name und Person Jesajas

Jesaja 2

Der Name Jesaja (יְשַׁעְיָהוּ jəša’jāhû) bedeutet: „Hilfe ist JHWH“ oder „Geholfen hat JHWH“.

Jesaja, der Sohn des Amoz, ist der erste Schriftprophet aus dem Südreich (→ Prophetie). Nach der Überschrift in Jes 1,1 ist er unter den judäischen Königen → Usija, → Jotam, → Ahas und → Hiskia aufgetreten, mithin in der zweiten Hälfte des 8. Jh.s v. Chr. Über seine Person lässt sich den Texten des Jesajabuchs allerdings wenig Sicheres entnehmen.

Folgt man der in Jes 6,1 gemachten Angabe, so hat er seine Berufungsvision (→ Berufung; → Vision) im Jahr 740/39 bzw. 735/34 v. Chr. – je nach zugrunde gelegter Chronologie – empfangen. Zuletzt scheint sich Jesaja zu den Ereignissen des Jahres 701 v. Chr. geäußert zu haben (unter anderem Jes 30,1-5), sein Schicksal nach der Belagerung → Jerusalems durch die Assyrer ist nicht zu klären. Nach den → Vitae Prophetarum 1,1 wurde er unter → Manasse getötet, indem man ihn in zwei Teile zersägte. Diese Angabe ist aber legendär. Vermutlich starb er zu Beginn des 7. Jh.s v. Chr.

Unter anderem aufgrund kultischer und weisheitlicher Traditionen, die hinter wahrscheinlich frühen Texten des Jesajabuchs auszumachen sind (z.B. Jes 28,16), ist anzunehmen, dass Jesaja in Jerusalem aufgewachsen ist und der dortigen gebildeten Oberschicht entstammte. Dies ist auch darum zu vermuten, weil einige Texte des Jesajabuchs zeigen, dass er direkten Zugang zum König gehabt hat (Jes 7,3; Jes 36-39). Darüber hinaus lassen Jes 8,1f und Jes 30,8 vermuten, dass Jesaja schreiben konnte.

Jesaja scheint mit einer Frau, die möglicherweise selbst Prophetin war, verheiratet gewesen zu sein (Jes 8,3) und zwei Kinder gehabt zu haben, die er mit den Symbolnamen „Ein-Rest-kehrt-um“ (→ Schear-Jaschub; Jes 7,3) und → „Raubebald-Eilebeute“ (Jes 8,1-4) belegte.

Vermutlich kommt man dem historischen Propheten nach wie vor am nächsten, wenn man mit Wandlungen in seiner Verkündigung rechnet und ihr sowohl Unheils- als auch Heilselemente zuspricht (Fohrer, Barth, Barthel, Blum, Dietrich). Dabei ist die Zuordnung einzelner Worte Jesajas zu bestimmten Phasen seiner Wirksamkeit schwierig, da die Texte des Jesajabuchs nur selten einen eindeutigen historischen Bezugspunkt erkennen lassen. Vermutlich lässt sich jedoch die Wirksamkeit Jesajas in Anlehnung an Kaiser (1987, 639f) in folgende fünf Phasen einteilen, wobei dieses Schema in der Forschung auch in Frage gestellt wird:

1. Die Frühzeitverkündigung vor dem → syrisch-ephraimitischen Krieg (740/39 bzw. 735/34 – 734/732 v. Chr.). In diese Zeit könnte vor allem die Sozialkritik Jesajas mit ihrer Unheilsprophetie gegen Juda und Israel fallen (z.B. Jes 1*; Jes 5*; Jes 6*).

2. Der syrisch-ephraimitische Krieg (734/732 v. Chr.). In dieser Zeit scheint Jesaja zunächst der Koalition aus Israel und Aram, die das Südreich bedrängte, Unheil verkündet zu haben, dann aber auch dem Südreich Juda (Jes 7f*).

3. Die Zeit bis zum Untergang des Nordreiches 722 v. Chr., in der Jesaja unter anderem dem Nordreich Unheil angesagt zu haben scheint (Jes 28,1-4).

4. Die Zeit der philistäischen Aufstände 711 v. Chr. (→ Philister). Jesaja warnte in dieser Zeit vermutlich davor, sich an den Aufständen gegen Assur zu beteiligen (z.B. Jes 20*; → Assyrien).

5. Die Belagerung Jerusalems im Jahre (703-)701. v. Chr. Auch in dieser Phase seiner Verkündigung hat Jesaja wohl vor der Beteiligung an antiassyrischen Aufständen gewarnt (z.B. Jes 28-30*).

3. Gestalt und Aufbau des Buches

Jesaja 3

Folgende Grobgliederung des Jesajabuchs kann – mit kleineren Abweichungen bei den Kapiteln 32-35 – als Konsens der Forschung angesehen werden:

Jes 1-12: Unheil und Heil für Juda und Israel

Jes 13-23: Fremdvölkersprüche

Jes 24-27: Die sogenannte Jesaja-Apokalypse

Jes 28-35: Der assyrische Zyklus mit Anhängen

Jes 36-39: Die Jesaja-Legenden

Den Kapiteln 1-35 liegt dabei wohl die Konzeption zugrunde, „daß der Weg des Gottesvolkes durch das Gericht (Jes 1-12) und das noch einmal in Mitleidenschaft ziehende Völker- und Weltgericht zum endgültigen Heile führt.“ (Kaiser, 1987, 638).

3.1. Jes 1-12

Die Teilsammlung Jes 1-12 weist – wie vor allem Blum (1996, 551f) gezeigt hat – eine konzentrische Struktur auf. Je nachdem, auf welcher buchgenetischen Stufe man ansetzt, lässt sie sich im Detail unterschiedlich gliedern, folgender Überblick dürfte aber die grundsätzliche Anlage dieser Kapitel auf der Stufe des Endtextes aufzeigen:

A Jes 1: Einleitende, weithin allgemeine Anklagen gegen Juda und Jerusalem

B Jes 2,1-5: Universale Heilsaussage – Völkerwallfahrt zum Zion

C Jes 2,6-5,30: Anklagen gegen Juda und Jerusalem

=> Jes 6,1-9,6: Die Denkschrift Jesajas

C* Jes 9,7-10,34: Anklagen gegen Juda, Israel und Assur

B* Jes 11: Universale Heilsaussage – Das Friedensreich und die Sammlung der Verstreuten

A* Jes 12: Abschließender Lobpsalm

Den Kern dieser Komposition bildet die – seit Budde (1928) – sogenannte „Denkschrift Jesajas“, die in ihren Ursprüngen noch auf den Propheten zurückgehen dürfte (→ Jesaja-Denkschrift). Sie setzt mit der Berufungsvision Jesajas ein (Jes 6; → Berufung; → Vision) und schließt daran seine Verkündigung während des syrisch-ephraimitischen Krieges an (Jes 7f), um mit der Ankündigung des messianischen Königs zu enden (Jes 9,1-6; → Messias). In diesen Kapiteln tritt Jesaja als Prophet der → Heiligkeit JHWHs auf (Jes 6), der das absolute Vertrauen auf ihn (→ Glaube) und die Zurückhaltung in außenpolitischen Angelegenheiten fordert. Der ungläubige König → Ahas versagt jedoch gegenüber dieser Forderung (Jes 7).

Gerahmt wird die Denkschrift durch Anklagen und Unheilsankündigungen gegen Juda, Israel, aber auch Assur. Hierbei lassen sich mehrere Themen ausmachen, die sich in konzentrischen Kreisen um die Denkschrift lagern:

A Jes 2,6-4,1: Gericht über alles Hohe und Erhabene

B Jes 5,1-24: Sozialkritik

C Jes 5,25-30: Das Strophengedicht von der ausgestreckten Hand JHWHs

=> Jes 6,1-9,6: Die Denkschrift Jesajas

C* Jes 9,7-20: Das Strophengedicht von der ausgestreckten Hand JHWHs

B* Jes 10,1-4: Sozialkritik

A* Jes 10,5-19: Gericht an Assur wegen seiner Überheblichkeit

Es sind demnach also vor allem der Hochmut der Menschen sowie Missstände im sozialen Bereich, die in Jes 1-12 thematisiert werden, weniger jedoch – als z.B. bei → Hosea – kultische Vergehen.

3.2. Jes 13-23

In Jes 13-23 finden sich überwiegend Unheilsankündigungen gegen Fremdvölker aus der Umwelt Judas: → Babel (Jes 13,1-14,23), → Assur (Jes 14,24-27), → Philister (Jes 14,28-32), → Moab (Jes 15f), → Damaskus und Ephraim (Jes 17), Kusch / Ägypten (Jes 18-20), Babel (Jes 21,1-10), Duma (Jes 21,11f), Arabien (Jes 21,13-17), → Tyrus (Jes 23). Ausnahmen: Jes 22 enthält Ankündigungen gegen Jerusalem, Jes 17,12-14 und Jes 18,7 Heilsankündigungen für → Zion, Jes 19,18-25 Heilsankündigungen für Ägypten und Assur.

Charakteristisch für Jes 13-23 ist die Gliederung durch das wiederholte Vorkommen von מַשָּׂא maśśā’ „Last“, „Ausspruch“ in den Überschriften der einzelnen Abschnitte (Jes 13,1; Jes 14,28; Jes 15,1; Jes 17,1; Jes 19,1; Jes 21,1; Jes 21,11; Jes 21,13; Jes 22,1; Jes 23,1).

3.3. Jes 24-27

An die Völkersprüche in Jes 13-23 schließt sich die sogenannte → Jesaja-Apokalypse thematisch an: Nachdem in Jes 13-23 einzelnen Völkern das Gericht angesagt wurde, weitet sich der Horizont in Jes 24-27 auf ein Weltgericht, in dem JHWH alle ihm entgegenstehenden Mächte entmachten und seine Königsherrschaft aufrichten wird. Abgeschlossen wird dieses Gericht mit der Sammlung der Verstreuten Israels.

3.4. Jes 28-35

Der sogenannte Assur-Zyklus, Jes 28-31, mit den angeschlossenen Kapiteln Jes 32-35 kreist – bei aller thematischen Vielfalt – um die Frage des Vertrauens auf JHWH in politischen Angelegenheiten: Im Angesicht der Bedrohung durch die Assyrer kommt es darauf an, nicht auf Bündnisse mit Ägypten und militärische Macht zu vertrauen, sondern sein Heil allein bei JHWH zu suchen (Jes 30,1-5).

Charakteristisch ist dabei, dass sich in Jes 28-35 – wie bereits in Jes 1-12 – Heils- mit Unheilsankündigungen abwechseln und sie mitunter sogar ineinander verschränkt sind: Vertraut Jerusalem nicht auf JHWH, so wird es zur militärischen Katastrophe kommen, die aber durch ein Eingreifen JHWHs gewendet werden wird (Jes 31,1-5).

Zugleich verweisen Jes 34f schon auf Deuterojesaja voraus. So wird z.B. der in Jes 40 angekündigte Rückzug der Exilierten in Jes 35 vorweggenommen.

Gegliedert wird dieser Teil des Jesajabuchs durch sechs Wehe-Rufe (→ Totenklage;Jes 28,1; Jes 29,1; Jes 29,15; Jes 30,1; Jes 31,1; Jes 33,1).

3.5. Jes 36-39

Jesaja 4

Die mit 2Kön 18-20 weitgehend übereinstimmenden und vermutlich von dort übernommenen und später überarbeiteten Kapitel Jes 36-39 präsentieren ein deutlich vom Vorhergehenden unterschiedenes Bild des Propheten Jesaja: Jesaja ist hier ein eindeutiger Heilsprophet, der dem König → Hiskia die Rettung vor den Assyrern im Jahre 701 v. Chr. ansagt, die dann durch ein Eingreifen eines Engels JHWHs tatsächlich eintritt. Deutlich ist, dass Hiskia in diesen Kapiteln als frommes Gegenbild zu König Ahas (Jes 7), der die Glaubensprobe nicht besteht, gezeichnet wird.

Auch betätigt sich Jesaja als Heiler bei einer schweren Krankheit des Königs (Jes 38). Erst im Schlusskapitel Jes 39 ergeht eine Unheilsansage Jesajas, die allerdings erst die Nachfahren Hiskias betreffen soll. Hier findet sich demnach eine Überleitung zu Jes 40ff.

Von kleineren Abweichungen abgesehen ist lediglich der Dankpsalm Hiskias in Jes 38,9-20 überschüssig im Vergleich zu 2Kön 18-20.

4. Textüberlieferung des Buches

TBB627
In → Qumran sind eine ganze Reihe von Jesaja-Handschriften gefunden worden, unter denen vor allem 1QJesa von herausragender Bedeutung ist. Diese Rolle enthält den gesamten Text von Jes 1-66 und bietet zahlreiche, aber insbesondere orthographische Varianten zum masoretischen Text. Die Handschrift 1QJesb, die vor allem den zweiten Teil des Jesajabuchs enthält, und die übrigen Jesaja-Fragmente aus Qumran zeigen mit ihren Varianten im Verhältnis zu 1QJesa und dem masoretischen Text, dass es bis ins 1. Jh. n. Chr. noch keinen endgültig festgelegten Jesaja-Text gab.

Die → Septuaginta-Fassung des Jesajabuchs stellt eine an zahlreichen Stellen nicht wortgetreue Übersetzung dar, die darüber hinaus in den Handschriften viele – oft durchaus relevante – Varianten bietet. Sie ist als eine aktualisierende Übersetzung zu deuten. Ihre hebräische Vorlage dürfte relativ nahe beim Masoretischen Text gelegen haben.

Vgl. z.B. Jes 28,16: Den Masoretischen Text kann man folgendermaßen übersetzen:

„Darum spricht Gott der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht.“ (Luther-Übersetzung)

Die Septuaginta dagegen bietet folgenden Text:

„Darum sagt der Herr so: ‚Siehe, ich werde in die Fundamente Sions einen kostbaren, ausgewählten Stein einsetzen, einen wertvollen Eckstein in ihre Fundamente, und wer auf ihn vertraut, wird nicht zuschanden werden.’“ (LXX.D, Übersetzung: Kraus / Karrer, 1253)

Die Septuaginta spricht von einem Stein, der „in die Fundamente“ (Plural!) eingesetzt wird, außerdem bezieht sie den Akt des Vertrauens „auf ihn“, d.h. auf den eingesetzten Stein, wobei sie vielleicht an den Messias denkt. Beide Änderungen setzen keinen anderen hebräischen Text als den Masoretischen voraus; sie entspringen lediglich dem Wunsch, den Sinn, den der Übersetzer in seiner Vorlage erkannt hat, im Übersetzungstext deutlicher zum Ausdruck zu bringen.

Das Jesaja-Targum (→ Targum) übersetzt noch freier als die Septuaginta-Fassung und ist mehr als eine Paraphrase zu betrachten.

Vgl. z.B. wiederum Jes 28,16: „Therefore thus says the LORD God, ‚Behold I am appointing in Zion a king, a strong, mighty and terrible king. I will strengthen him and harden him,’ says the prophet, ‚and the righteous who believe in these things will not be shaken when distress comes.’“ (Übersetzung: Chilton, 56). Das Targum hat also aus dem „kostbaren Stein“ einen „König“ gemacht.

Die Friedensvision in Jes 19,25 wird von Septuaginta und Targum als so provozierend empfunden, dass sie sie inhaltlich ändern. Der hebräische Text verheißt: „Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe!“ (Lutherbibel)

Die Septuaginta entzieht Ägypten und Assur diesen Segen und bezieht ihn auf die israelitischen Exulanten, die es in diese Länder verschlagen hat: „Gesegnet ist mein Volk, das in Ägypten weilt und unter den Assyrern, und mein Erbbesitz Israel.“

Das Targum paraphrasiert: „Gesegnet ist mein Volk, das ich aus Ägypten geführt habe. Weil sie vor mir schuldig geworden sind, habe ich sie nach Assur ins Exil geführt. Aber jetzt, da sie umgekehrt sind, werden sie genannt mein Volk und mein Erbbesitz Israel.“

Im Gegensatz dazu bleibt die → Peschitta relativ nahe am Masoretischen Text, dies gilt auch für die → Vulgata.

5. Zur Entstehung des Buches

Das Protojesajabuch ist, wie andere Schriften des Alten Testaments auch, über Jahrhunderte hin fortgeschrieben worden. Nach wie vor gibt es gute Gründe für die Annahme, dass ein erster literarischer Kern ins 8. Jh. v. Chr. datiert. Aus methodologischen Gründen ist es allerdings kaum möglich, bei diesem frühen Material zu unterscheiden, ob es auf Jesaja und / oder seine ersten Tradenten zurückgeht. Jes 8,16 und Jes 30,8 könnten immerhin ein Indiz sein, dass Jesaja selbst zwei Schriften verfasst hat, die vermutlich nur wenige Sprüche enthielten.

Der Umfang des ersten literarischen Kernes, der vor allem in den ursprünglichen Teilsammlungen Jes 6-8 und Jes 28-31 vermutet werden kann (einiges Material aus Jes 1-12 und vereinzelt wohl auch aus Jes 13-23 dürfte aber ebenfalls ins 8. Jh. v. Chr. zu datieren sein), wird in der Forschung unterschiedlich bestimmt. Allgemein lässt sich sagen, dass die angelsächsische Forschung dem Propheten mehr Material belässt als die deutschsprachige, in der sich seit den 1980er Jahren eine Tendenz zur Minimalisierung des Bestandes ausmachen lässt. Radikalste Vertreter sind hier Otto Kaiser (in den frühen Auflagen seiner Werke) und Uwe Becker. Letzterer führt gerade einmal knapp 20 Verse auf den Propheten zurück (im Wesentlichen: Jes 6,1-8*; Jes 8,1-4*; Jes 17,1-6*, Jes 28,1-10*).

In den letzten Jahren ist auch in der deutschsprachigen Forschung jedoch eine Bewegung gegen die starke Minimalisierung des Textbestandes, der auf den Propheten zurückgeführt wird, zu erkennen (unter anderem Barthel, Berges, Beuken, Kreuch, Wagner). Die Forschung ist in dieser Frage zurzeit weit von einem Konsens entfernt. Einige exemplarische Texte, die vermutlich in ihrem Kern in das 8./frühe 7. Jh. v. Chr. datieren, sind: Jes 5,8-24; Jes 6,1-11; Jes 7,1-8; Jes 8,1-15; Jes 20; Jes 28,1-4; Jes 28,7-13; Jes 28,14-22; Jes 29,1-4; Jes 30,1-5; Jes 31,1-3. Ein Teil der Forschung schreibt Jesaja aber auch Heilsworte wie Jes 11,1-5 zu.

Weite Zustimmung hat in der Forschung die zuerst von Hermann Barth vertretene These gefunden, dass das Protojesajabuch am Ausgang des 7. Jh.s v. Chr. eine bedeutende redaktionelle Überarbeitung erfahren hat, die unter dem Eindruck des sich vollziehenden Unterganges der Großmacht → Assyrien stand, die sogenannte Assur-Redaktion. Zu dieser Redaktion können wahrscheinlich unter anderem Jes 14,24-27; Jes 30,27-33 und Jes 32,1-5 gerechnet werden.

In exilischer und nachexilischer Zeit wurde das Protojesajabuch weiter fortgeschrieben. Die Forschung ist sich auch in Hinsicht auf diese Phase der Genese des Protojesajabuchs uneins. Als eine der ersten größeren Ergänzungen dürften aber in exilisch-frühnachexilischer Zeit die Kapitel Jes 36-39 angefügt worden sein. Die Völkerspruchsammlung Jes 13-23 ist in ihren Anfängen vermutlich ebenfalls in der exilischen Zeit anzusetzen. Die Jesaja-Apokalypse (Jes 24-27) gehört demgegenüber sicher zu den späteren Fortschreibungen der nachexilischen Zeit.

In nachexilischer Zeit ist das Protojesajabuch auch mit der deutero- und tritojesajanischen Sammlung verbunden worden. Einige Forscher vermuten allerdings, dass Deuterojesaja eine Fortschreibung von Protojesaja ist, die nie selbstständig existiert hat (z.B. Williamson). Wann es zur Verbindung von Proto- und Deuterojesaja gekommen ist, ist in der Forschung umstritten. Die Ansetzungen reichen vom Ende des 6. Jh.s (Berges) bis zum Ende des 3. Jh.s v. Chr. (Duhm). In jedem Fall ist das Jesajabuch auch nach dieser Verbindung noch weiter überarbeitet worden.

Wann die Redaktion und Fortschreibung des Jesajabuchs zu ihrem Abschluss gekommen ist, ist in der Forschung ebenfalls umstritten. Vermutlich dürfte bis in die frühhellenistische Zeit am Jesajabuch weitergearbeitet worden sein. Da es jedoch vollständig in Qumran belegt ist (1QJesa), muss seine Redaktionsgeschichte spätestens im 2. Jh. v. Chr. abgeschlossen gewesen sein. Auch Sir 48,20-22 (Lutherbibel: Sir 48,22-25) zeigt, dass das Jesajabuch zu Beginn des 2. Jh.s v. Chr. vorlag.

6. Geschichtlicher Hintergrund und inhaltliche Schwerpunkte

6.1. Die assyrische Bedrohung und die soziale Krise im 8. und 7. Jh. v. Chr.

Der geschichtliche Hintergrund, vor dem sich wesentliche Phasen der Genese des Protojesajabuchs vollzogen haben, ist in außenpolitischer Hinsicht die assyrische Bedrohung Israels und Judas im 8. und 7. Jh. v. Chr. gewesen. Die Frage, wie diese Bedrohung zu interpretieren ist und wie man sich in ihrem Angesicht verhalten soll, stellt das dominante Thema des Protojesajabuchs dar.

Innenpolitisch ist es vor allem die zu großen Spannungen und Verwerfungen führende soziale Krise in Juda im 8. Jh. v. Chr., die im Protojesajabuch unter anderem in seiner Sozialkritik verarbeitet wird.

6.2. JHWH, der souveräne Herr der Geschichte, kommt zum Gericht

Von grundlegender Bedeutung für das Protojesajabuch ist das in Jes 6 entwickelte Gottesbild, nach dem JHWH, der im Jerusalemer Tempel thronende Gott, der Heilige ist, dessen Herrlichkeit die Welt erfüllt. Dies bedeutet unter anderem, dass JHWH alle Fäden des geschichtlichen Geschehens in der Hand hält und der souveräne Herr über das Geschick Israels ist. Die Vision lässt dabei keinen Zweifel daran, dass JHWH in der Gegenwart aufgrund der Sünden des Volkes und seiner Führer im Zorn an ihm handelt.

Und so pfeift er die Assyrer aus ihrem Land herbei (Jes 7,18) und macht sie zu seinem Züchtigungsinstrument für Israel (Jes 10,5f). JHWH ist mithin auch Herr über Assur, das er wegen seiner Überheblichkeit zur gegebenen Zeit ebenfalls strafen wird (Jes 10,5-19), so wie er auch Herr über die Völker insgesamt ist (Jes 13-23), über die er am Ende der Geschichte ein Weltgericht abhalten wird (Jes 24-27).

Aber nicht nur, dass JHWH das Gericht über Israel herbeiführt, er ist es auch, der das Volk durch seinen Propheten allererst verstockt und so das Gericht überhaupt notwendig macht (Jes 6,9-11).

6.3. Mangel an Recht, Gerechtigkeit und Vertrauen auf JHWH als Ursache des Gerichtes

Das gerichtswürdige Verhalten des Volkes und seiner Führer sieht das Protojesajabuch in Hinsicht auf das Innere vor allem in einem Mangel an Recht und Gerechtigkeit (Jes 1,21). Kultische Verfehlungen werden im Protojesajabuch nur am Rande kritisiert (Jes 1,10-17). Jes 5 mit dem berühmten Weinberglied (Jes 5,1-7) und den Wehe-Rufen (Jes 5,8-24; → Totenklage) über soziale Missstände führt dabei einige konkrete Beispiele dafür an, was das Protojesajabuch zu bemängeln hat, unter anderem Ausbeutung der → Armen, Rechtsbruch und Wohlleben der Oberschicht auf Kosten der Unterschicht.

In Hinsicht auf die Außenpolitik ist es vor allem der Mangel an Vertrauen auf JHWHs Macht, der kritisiert wird. Exemplarisch wird dies an König → Ahas deutlich, der im Angesicht der Bedrohung durch die syrisch-ephraimitische Koalition kein Vertrauen zu JHWH aufzubringen vermag (Jes 7; → Glaube). Das Protojesajabuch fordert von der Politik, keine Bündnisse einzugehen und nicht auf militärische Macht zu vertrauen, sondern allein auf JHWH (Jes 30,1-5). Würde man sich daran halten, stellte Assur keine Bedrohung dar. Dies wird an König Hiskia verdeutlicht, dessen Vertrauen auf JHWH zur Bewahrung Jerusalems vor den Assyrern durch ein wunderhaftes Eingreifen JHWHs führt (Jes 36-39).

Insgesamt betrachtet ist es die Loslösung von JHWH und seinem Willen (Jes 29,13), die Überzeugung, dass JHWH nicht in der Geschichte wirkt (Jes 5,18f), mithin der Hochmut der Israeliten (Jes 3,11), der zum Gericht führen muss.

6.4. Gericht und Heil für Israel

Das Gericht (gegen das Südreich: Jes 1,21-26; gegen das Nordreich: Jes 28,1-4), das vor allem als militärische Katastrophe erwartet wird, umgreift dabei sowohl das Volk (Jes 6,11f) als auch seine Führer (Jes 28,14-20) und kann sowohl als Läuterungs- (Jes 1,21-26; → Läuterungsgericht) wie auch als (beinahe) Totalgericht vorgestellt werden (Jes 29,1-7).

Bezeichnend ist für das Protojesajabuch dabei, dass die Unheilsankündigungen immer wieder von Heilsankündigungen unterbrochen werden, mitunter geschieht dies sogar innerhalb eines prophetischen Spruches (Jes 29,1-8).

Die Heilsperspektive zeigt sich auch darin, dass das Protojesajabuch davon überzeugt ist, dass JHWH dem Volk einen → Rest übriglassen wird (Jes 4,2-6), für den es eine Zukunft über das Gericht hinaus geben soll, und darin, dass auch Assur, der Hauptfeind Israels, gerichtet werden wird (Jes 30,27-33).

An all dem wird deutlich, dass das Protojesajabuch auch ein heilvolles Eingreifen JHWHs zugunsten seines Volkes kennt. Insbesondere in der Krise des syrisch-ephraimitischen Krieges von 734/732 v. Chr. finden sich solche Ankündigungen (Jes 7f). Begründet liegt diese Hoffnung unter anderem in der Tradition vom Schutz JHWHs für den Zion, die sich an mehreren Stellen im Protojesjabuch greifen lässt (Jes 28,16).

Der positive Ausblick auf die Zukunft kann sich auch in Herrscherverheißungen konkretisieren, die mitunter als „messianische Weissagungen“ bezeichnet werden (Jes 7,14-16; Jes 9,1-6; Jes 11,1-9; Jes 16,4-5; Jes 32,1-8): Der endzeitliche Herrscher wird Gottes Recht verwirklichen und universalen Frieden bringen, der auch die Befriedung der Natur einschließt.

7. Weiterwirkung – Rezeption

Jesaja 6

Das Jesajabuch gehört zu den rezeptionsgeschichtlich bedeutsamsten Büchern des Alten Testaments. In verschiedenen Texten der zwischentestamentlichen und frühchristlichen Zeit finden sich Bezüge zu Jesaja (→ Jesajas Martyrium, Jesajas Himmelfahrt, → Vitae Prophetarum), aber auch bei → Flavius Josephus begegnet er in den Antiquitates Judaicae IX-XIII.

Das Jesajabuch ist in Qumran mit einer Reihe von Handschriften vertreten und ist das einzige biblische Buch, das dort vollständig aufgefunden wurde (1QJesa). Neben den Psalmen und dem Deuteronomium ist es das am häufigsten vorkommende Buch in Qumran: Es wurden 21 Schriftrollen mit Texten des Jesajabuchs und sechs Jesaja-Pescharim gefunden, die zwischen dem Ende des 2. Jh.s v. Chr. und der Mitte des 1. Jh.s n. Chr. entstanden sind.

Jesaja 7

Im Neuen Testament finden sich je nach Zählung zwischen 50 und 231 Zitate oder Anspielungen auf Protojesaja (50: Barthel, 2006, 658 [in Bezug auf das ganze Jesajabuch]; 150: Berges, 2010, 174; 231: Kaiser, 1987, 636). Damit ist das Jesajabuch neben den Psalmen das am meisten zitierte Buch des Alten Testaments im Neuen Testament. Die wichtigste Vorstellung, die das Neue Testament dabei aufgenommen hat, ist die vom universalen Friedensherrscher, den das Neue Testament als „Christus“ bezeichnet.

Auch in der patristischen Literatur und in der Zeit der Alten Kirche insgesamt wird Jesaja intensiv rezipiert, unter anderem von Clemens von Rom, → Origenes und → Hieronymus.

Besonders die sogenannten „messianischen Texte“ im Jesajabuch (Jes 9,1-6; Jes 11,1-10) haben bis heute eine hohe Bedeutung für Kirche und Theologie. Dies zeigt sich unter anderem in der Verwendung dieser Texte in der Perikopenordnung für die Adventszeit.

Auch in der bildenden Kunst und der Musik wird das Jesajabuch intensiv rezipiert.

Dies zeigt sich unter anderem darin, dass, wenn in einem Kunstwerk „mehrere Propheten abgebildet sind, [...] Jesaja bis in die moderne Zeit fast immer dabei“ ist (Berges, 2010, 224). Für die musikalische Rezeption ist exemplarisch auf Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ zu verweisen, in dem zahlreiche Texte aus dem Jesajabuch verarbeitet werden.

Literaturverzeichnis

1.1. Lexikonartikel

  • Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Aufl., Tübingen 1957-1965
  • Theologische Realenzyklopädie, Berlin / New York 1977-2004
  • Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
  • Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl., Tübingen 1998-2007
  • Calwer Bibellexikon, Stuttgart, 2. Aufl. 2006

1.2. Kommentare

  • Beuken, Willem A.M., Jesaja 1-12 (HThKAT), Freiburg / Basel / Wien 2003.
  • Beuken, Willem A.M., Jesaja 13-27 (HThKAT), Freiburg / Basel / Wien 2007.
  • Beuken, Willem A.M., Jesaja 28-39 (HThKAT), Freiburg / Basel / Wien 2010.
  • Childs, Brevard S., Isaiah (OTL), Louisville 2001.
  • Delitzsch, Franz, Jesaja (BC III/1), Gießen / Basel, 5. Aufl. 1984 (Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1879).
  • Dillmann, August, Der Prophet Jesaja, Für die sechste Auflage herausgegeben und vielfach umgearbeitet von Dr. Rudolf Kittel (KEH 5), Leipzig, 6. Aufl. 1898.
  • Duhm, Bernhard, Das Buch Jesaja (HK III/1), Göttingen, 5. Aufl. 1968.
  • Fohrer, Georg, Das Buch Jesaja, 1. Band Kapitel 1-23 (ZBK.AT 19/1), Zürich / Stuttgart, 3. Aufl. 1991.
  • Fohrer, Georg, Das Buch Jesaja, 2. Band Kapitel 24-39 (ZBK.AT 19/2), Zürich / Stuttgart, 3. Aufl. 1991.
  • Höffken, Peter, Das Buch Jesaja, Kapitel 1-39 (NStKAT 18/1), Stuttgart 1993.
  • Kaiser, Otto, Das Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 13-39 (ATD 18), Göttingen 1973.
  • Kaiser, Otto, Das Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 1-12 (ATD 17), Göttingen, 5. Aufl. 1981.
  • Kilian, Rudolf, Jesaja 1-12 (NEB.AT 17), Würzburg 1986.
  • Kilian, Rudolf, Jesaja II 13-39 (NEB.AT 32), Würzburg 1994.
  • Marti, Karl, Das Buch Jesaja (KHC X), Tübingen 1900.
  • Schmid, Konrad, Jesaja 1-23 (ZBK.AT 19), Zürich 2011.
  • Sweeney, Marvin A., Isaiah 1-39, with an Introduction to Prophetic Literature (FOTL 16), Grand Rapids (Michigan), Cambridge (UK) 1996.
  • Vermeylen, Jacques, Du prophète Isaïe à l’apocalyptique, Isaïe, I-XXXV, miroir d’un demi-millénaire d’expérience religieuse en Israël, Tome 1 (EtB), Paris 1977.
  • Wildberger, Hans, Jesaja, 1. Teilband, Jesaja 1-12 (BK X/1), Neukirchen-Vluyn 1972.
  • Wildberger, Hans, Jesaja, 2. Teilband, Jesaja 13-27 (BK X/2), Neukirchen-Vluyn 1978.
  • Wildberger, Hans, Jesaja, 3. Teilband, Jesaja 28-39, Das Buch, der Prophet und seine Botschaft (BK X/3), Neukirchen-Vluyn 1982.
  • Williamson, Hugh G.M., A Critical and Exegetical Commentary on Isaiah 1-27, Volume 1, Commentary on Isaiah 1-5 (ICC), London / New York 2006.

1.3. Weitere Literatur

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  • Barthel, Jörg, Prophetenwort und Geschichte, Die Jesajaüberlieferung in Jes 6-8 und 28-31 (FAT 19), Tübingen 1997.
  • Barthel, Jörg, Art. Jesaja, Jesajabuch, in: Calwer Bibellexikon, Bd. 1, Stuttgart 2. Aufl. 2006, 653-658.
  • Becker, Joachim, Isaias – der Prophet und sein Buch (SBS 30), Stuttgart 1968.
  • Becker, Uwe, Jesaja – von der Botschaft zum Buch (FRLANT 178), Göttingen 1997.
  • Becker, Uwe, Jesajaforschung (Jes 1-39), Teil 1 und 2, ThR 64 (1999), 1-37.117-152.
  • Becker, Uwe, Die Wiederentdeckung des Prophetenbuches. Tendenzen und Aufgaben der gegenwärtigen Prophetenforschung, BThZ 21 (2004), 30-60.
  • Berges, Ulrich, Das Buch Jesaja, Komposition und Endgestalt (HBS 16), Freiburg u.a. 1998.
  • Berges, Ulrich, Das Jesajabuch als literarische Kathedrale. Ein Rundgang durch die Jahrhunderte, BiKi 61 (2006), 190-197.
  • Berges, Ulrich, Die Zionstheologie des Buches Jesaja, EstB 58 (2000), 167-198.
  • Berges, Ulrich, Jesaja. Der Prophet und das Buch (Biblische Gestalten 22), Leipzig 2010.
  • Beuken, Willem A.M., Jesaja 33 als Spiegeltext im Jesajabuch, EThL 67 (1991), 5-35.
  • Blum, Erhard, Jesajas prophetisches Testament, Beobachtungen zu Jes 1-11, Teil 1 und 2, ZAW 108 (1996), 547-568; ZAW 109 (1997), 12-29.
  • Bosshard-Nepustil, Erich, Rezeptionen von Jesaja 1-39 im Zwölfprophetenbuch. Untersuchungen zur literarischen Verbindung von Prophetenbüchern in babylonischer und persischer Zeit (OBO 154), Freiburg (Schweiz) / Göttingen 1997.
  • Budde, Karl, Jesaja’s Erleben, Eine gemeinverständliche Auslegung der Denkschrift des Propheten (Kap. 6,1-9,6), (Bücherei der christlichen Welt 23), Gotha 1928.
  • Budde, Karl, Über die Schranken, die Jesajas prophetischer Botschaft zu setzen sind, ZAW 41 (1923), 154-203.
  • Childs, Brevard S., Isaiah and the Assyrian Crisis, SBT Second Series 3, London 1967.
  • Chilton, Bruce D., The Isaiah Targum, Introduction, Translation, Apparatus and Notes (The Aramaic Bible 11), Edinburgh 1987.
  • Deck, Scholastika, Die Gerichtsbotschaft Jesajas: Charakter und Begründung (FzB 67), Würzburg 1991.
  • Dietrich, Walter, Jesaja und die Politik, BEvTh 74, München 1976.
  • Dietrich, Walter, Jesaja – ein Heilsprophet?, Buchbesprechung: Uwe Becker, Jesaja – von der Botschaft zum Buch (FRLANT 178), Göttingen 1997, ThR 64 (1999), 324-337.
  • Ehring, Christina, Die Rückkehr JHWHs. Traditions- und religionsgeschichtliche Untersuchungen zu Jesaja 40,1-11, Jesaja 52,7-10 und verwandten Texten (WMANT 116), Neukirchen-Vluyn 2007.
  • Fey, Reinhard, Amos und Jesaja. Abhängigkeit und Eigenständigkeit des Jesaja (WMANT 12), Neukirchen-Vluyn 1963.
  • Fichtner, Johannes, Jesaja unter den Weisen, ThLZ 74 (1949), 75-80.
  • Gärtner, Judith, Jesaja 66 und Sacharja 14 als Summe der Prophetie. Eine traditions- und redaktionsgeschichtliche Untersuchung zum Abschluss des Jesaja- und des Zwölfprophetenbuches (WMANT 114), Neukirchen-Vluyn 2006.
  • Hardmeier, Christof, Jesajaforschung im Umbruch, VF 31 (1986), 3-31.
  • Hardmeier, Christof, Prophetie im Streit vor dem Untergang Judas. Erzählkommunikative Studien zur Entstehungssituation der Jesaja- und Jeremiaerzählungen in II Reg 18-20 und Jer 37-40 (BZAW 187), Berlin / New York 1990.
  • Hartenstein, Friedhelm, Die Unzugänglichkeit Gottes im Heiligtum. Jesaja 6 und der Wohnort JHWHs in der Jerusalemer Kulttradition (WMANT 75), Neukirchen-Vluyn 1997.
  • Hayes, John H. / Irvine, Stuart A., Isaiah the Eighth-Century Prophet. His Times and His Preaching, Nashville 1987.
  • Höffken, Peter, Jesaja. Der Stand der theologischen Diskussion, Darmstadt 2004.
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  • Kaus, Wolfgang / Karrer, Martin, Septuaginta Deutsch. Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung, Stuttgart 2010.
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  • Kratz, Reinhard Gregor, Das Neue in der Prophetie des Alten Testaments, in: Irmtraud Fischer / Konrad Schmid / Hugh G.M. Williamson (Hgg.), Prophetie in Israel, Beiträge des Symposiums „Das Alte Testament und die Kultur der Moderne“ anlässlich des 100. Geburtstags Gerhard von Rads (1901-1971), Heidelberg, 18.-21. Oktober 2001 (Altes Testament und Moderne 11), Münster u.a. 2003, 1-22.
  • Kratz, Reinhard Gregor, Die Propheten Israels, München 2003.
  • Kreuch, Jan, Unheil und Heil bei Jesaja. Studien zur Entstehung des Assur-Zyklus Jesaja 28-31 (WMANT 130), Neukirchen-Vluyn 2011.
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  • Porteous, Norman Walker, Art. Jesaja, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Aufl., Bd. 3, Tübingen 1959, 600-601.
  • Rad, Gerhard von, Theologie des Alten Testaments, Band 2, Die Theologie der prophetischen Überlieferung Israels. Einführung in die evangelische Theologie 1, München, 4. Aufl. 1965.
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  • Seebaß, Horst, Art. Jesaja, in: Neues Bibel-Lexikon, Bd. II, Düsseldorf u.a., 1995, 315-318.
  • Steck, Odil Hannes, Bereitete Heimkehr. Jesaja 35 als redaktionelle Brücke zwischen dem Ersten und dem Zweiten Jesaja (SBS 121), Stuttgart 1985.
  • Steck, Odil Hannes, Der Abschluß der Prophetie im Alten Testament. Ein Versuch zur Frage der Vorgeschichte des Kanons (BThSt 17), Neukirchen-Vluyn 1991.
  • Steck, Odil Hannes, Die erste Jesajarolle von Qumran (1QIsa). Band 1, Schreibweise als Leseanleitung für ein Prophetenbuch (SBS 173/1), Stuttgart 1998.
  • Wagner, Thomas, Gottes Herrschaft. Eine Analyse der Denkschrift (Jes 6,1-9,6), (VT.S 108), Leiden / Boston 2006.
  • Werbeck, Wilfrid, Art. Jesajabuch, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Aufl., Bd. 3, Tübingen 1959, 601-611.
  • Werlitz, Jürgen, Studien zur literarkritischen Methode. Gericht und Heil in Jesaja 7,1-17 und 29,1-8 (BZAW 204), Berlin / New York 1992.
  • Werner, Wolfgang, Eschatologische Texte in Jesaja 1-39. Messias, Heiliger Rest, Völker (FzB 46), Würzburg, 2. Aufl. 1986.
  • Williamson, Hugh G.M., The Book Called Isaiah, Deutero-Isaiah’s Role in Composition and Redactions, Oxford 1994.
  • Williamson, Hugh G.M., Isaiah and the Wise, in: John Day / Robert P. Gordon / Hugh G.M. Williamson (Hgg.), Wisdom in Ancient Israel (FS John A. Emerton), Cambridge 1995, 133-141.

Abbildungsverzeichnis

  • Der Prophet Jesaja (Michelangelo, 1509).
  • Die Berufung Jesajas (Giovan Battista Tiepolo, 1726).
  • Jesaja verheißt Hiskia ein langes Leben (links: „Isaias Pro[pheta]“; rechts: „Ezechias Rex“ „König Hiskia“). Diese Verheißung haben die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs auf sich bezogen (Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reichs; 9./10. Jh.).
  • Die Jesaja-Rolle aus Qumran (1QJesa). © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
  • Jesaja (links) und Ezechiel (rechts) erscheinen neben der Geburt Christi, da sie in der christlichen Tradition als Propheten gelten, die Christus angekündigt haben (Duccio di Buoninsegna; um 1310).
  • Das Jesaja-Fenster im Berner Münster (Felix Hoffmann; 1943/46). © public domain (Foto: Klaus Koenen, 2012).

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