Frost

Peter Riede

(erstellt: Mai 2024)

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Mit „Frost“ werden verschiedene hebräische Termini wiedergegeben, u.a. קִפָּאוֺן qipā’ôn „Erstarrung“, קֹר qor „Kälte“, קָרָה qārāh „Kälte / Frost“. Die griechische Bezeichnung ist ψῦχος psychos „Kälte / Frost“.

Wirklicher Frost, also Temperaturen, die den Gefrierpunkt erreichen oder unterschreiten, sind in Palästina selbst im Gebirge selten. Mit den extremen Temperaturschwankungen zwischen der Hitze des Tages und dem Frost bzw. der Kälte der Nacht sind allerdings körperliche Belastungen verbunden, die → Jakob beklagt (Gen 31,40). Der Zersetzungsprozess eines Leichnams wird durch die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht (→ Hitze – Kälte / Frost) immens gesteigert (Jer 36,30).

Die schöpferische Macht Gottes unterstreicht Ps 147,17 mit dem Hinweis auf den von Gott kommenden Frost, vor dem niemand bestehen kann (bzw. mit einer anderen Lesart: der die Wasser zum Stehen bringt), der aber durch die Kraft seines Wortes zum Schmelzen gebracht wird.

Die Rücknahme des sintflutlichen Vernichtungsbeschlusses und die künftige Bewahrung der Erde verdeutlicht Gen 8,22 mit dem Hinweis darauf, dass die natürlichen Jahresrhythmen und Gesetzmäßigkeiten (u.a. der Wechsel von Kälte und Hitze) dauerhaft Bestand haben werden. Darauf nimmt Sach 14,6 Bezug, wenn der → Tag Jahwes durch Frost und Eis bestimmt sein wird und damit die seit → Noah bestehende, nachsintflutliche Ordnung des Kosmos durchbrochen wird.

Zu den Strapazen, die Paulus als Apostel auf sich genommen hat, gehört auch die Erfahrung von Frost und Kälte, vermutlich hervorgerufen durch Kleidermangel (2Kor 11,27).

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