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Samarien, Samariter

Gebiet nördlich von Judäa, das mehrheitlich von Samaritern bewohnt wurde. Im Gegensatz zu anderen Glaubensgruppen erkennen sie nur die fünf Bücher Mose als Heilige Schrift an.

Nach der Eroberung des Nordreichs Israel durch die Assyrer im Jahr 722 v. Chr. errichteten diese auf dem alten Reichsgebiet eine Provinz, die nach Samaria, der bisherigen Hauptstadt des Landes, den Namen Samarien erhielt (2. Könige 17,24). Sie bestand in allen Nachfolgereichen der Assyrer bis in die hellenistische Zeit als Provinz bzw. Verwaltungseinheit weiter und ging dann im Königreich der Makkabäer und später von Herodes dem Großen auf.
Als Samariter bezeichnet man die Mischbevölkerung, die seit der Assyrerzeit dieses Gebiet bewohnte. Sie entstand durch Ansiedlung unterworfener Völkerschaften aus dem syrisch-mesopotamischen Raum, die sich offenbar mit Resten der israelitischen Bevölkerung vermischten und deren Religion, die Verehrung des »Landesgottes«, übernahmen (2. Könige 17,24-41).
Von den aus der Verbannung nach Babylon zurückgekehrten Judäern wurden sie nicht als Israeliten anerkannt, und ihre Mithilfe beim Wiederaufbau des Tempels wurde zurückgewiesen (Esra 4,2-3; Haggai 2,10-14). Zur Zeit von Jesus galten sie bei den Juden als Ketzer, weil sie nur die fünf Mose-Bücher, die Weisung, als Heilige Schriften anerkannten und ihnen der Berg Garizim und nicht der Zion (Berg auf dem sich der Tempel in Jerusalem befindet) als der in 5. Mose/Deuteronomium 12,5-12 vorgeschriebene eine Ort für den Gottesdienst galt. Sie und ihr Land wurden von den Frommen verachtet und gemieden.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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