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Assyrer

Militärische Großmacht, deren Kerngebiet im heutigen Irak lag.

Ihr Reich wird Assur oder Assyrien genannt. Es liegt am Oberlauf des Tigris, in der Gegend des heutigen Mossul. Die größten Städte waren Assur, Kalah und Ninive. Diese Städte waren zu verschiedenen Zeiten auch Hauptstädte des Reiches.
Der Hauptgott Assur, der sowohl der Stadt als auch dem ganzen Reich seinen Namen verliehen hat, war ein kriegerischer Gott. Die Assyrer verstanden sich als ein Volk von Kriegern. Sie eroberten große Gebiete, die aus ihrer Sicht fast die ganze bekannte Welt umfassten.
Ihr Verhalten gegenüber der feindlichen Bevölkerung galt als besonders grausam. Viele Städte ergaben sich den assyrischen Truppen kampflos, denn Widerstand wurde meist teuer bezahlt: Die Assyrer erhängten oder pfählten ihre Feinde, schlugen ihnen die Köpfe ab oder ließen ihnen bei lebendigem Leib die Haut abziehen.
Seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. waren die Assyrer eine beherrschende Großmacht. Das Volk Israel wurde immer wieder von den Assyrern angegriffen. Zeitweise mussten die Könige Israels den Assyrern Tribut leisten (z.B. zahlte König Jehu von Israel an den Assyrerkönig Salmanassar III. Tribut). Der Assyrerkönig Salmanassar V. eroberte 722 Chr. Samaria, die Hauptstadt des Nordreiches Israel, was zum Untergang des gesamten Nordreiches führte (2. Könige 17,1­6). Im Jahr 701 v. Chr. belagerte Sanherib von Assyrien Jerusalem. König Hiskija von Juda wurde den Assyrern tributpflichtig und sein Machtgebiet auf Jerusalem beschränkt (2. Könige 18,13–19,37).
Mit dem Erstarken der Babylonier im ausgehenden 7. Jahrhundert v. Chr. endete das Reich der Assyrer. 614 fiel Assur, 612 Ninive.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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