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Zeloten

Angehörige einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften sehr streng auslegten und sich auch mit Gewalt für ihre Durchsetzung einsetzten.

Die Zeloten standen in ihren religiösen Lehren den Pharisäern nahe. Allerdings waren sie politisch viel aktiver als die auf diesem Gebiet zurückhaltenden Pharisäer. Da sie nur Gott als rechtmäßigen Herrscher über sein Volk anerkannten, wandten sie sich entschieden gegen die römische Oberherrschaft im Land der Bibel. So lehnten sie es z.B. ab, an die Römer Steuern zu zahlen. Wegen ihres Eintretens für eine gerechte Verteilung des Landes und dafür, dass den meist verarmten Bauern ihre Schulden erlassen werden, waren sie im Volk beliebt. Ihr Wirken führte schließlich zum Aufstand der Juden gegen Rom (66-70 n. Chr.), der mit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer endete. Der Jesusjünger Simon gehörte wahrscheinlich den Zeloten an, bevor Jesus ihn in den Kreis seiner Anhänger berief. In Lukas 6,15 trägt er daher den Beinamen »der Zelot« bzw. »der Kananäer« (von aramäisch »kananja« = Eiferer/Zelot; vgl. Matthäus 10,4).
Mit den Zeloten war die besonders radikale Bewegung der Sikarier (Dolchmänner) verbunden. Sie trugen in ihren Mänteln Dolche (lateinisch sica). Mit diesen stachen sie bei Menschenaufläufen Landsleute nieder, denen sie eine Zusammenarbeit mit der römischen Besatzung vorwarfen. Der Beiname Iskariot, den der Jesusjünger Judas trägt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass dieser ursprünglich zu den Sikariern gehörte.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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