Witwe
Frau, deren Mann verstorben ist und die dadurch rechtlich, sozial und wirtschaftlich in eine schwierige Lage geriet. Von der Gemeinschaft wird gefordert, dass sie Witwen versorgt und niemand ihre schwache Stellung ausnutzt.
Altes Testament
Starb ihr Ehemann, so kam eine Frau zur Zeit der Bibel in große Schwierigkeiten. Sie verlor ihre wirtschaftliche, rechtliche und soziale Absicherung. Wenn sie keine Kinder hatte und ihre Eltern noch lebten, konnte sie zu ihnen zurückkehren. Eine Wiederheirat wurde dann aber erwartet und gewünscht. Im Normalfall musste ihr ältester Sohn an die Stelle des Mannes treten und für die Frau sorgen. Hatte die Frau mit ihrem verstorbenen Mann keine Söhne, so war der Bruder des Verstorbenen verpflichtet, die Frau zu heiraten (so genannte »Leviratsehe«). Der erstgeborene
Witwen und Waisen werden in der Bibel oft zusammen genannt. Sie stehen stellvertretend für die Schwachen, für die Gott selbst eintritt (5. Mose/Deuteronomium 10,18). In der Weisung
Neues Testament
Auch im Neuen Testament zählen Witwen zu den Schwachen der Gesellschaft (vgl. Lukas 7,11-13). Eine Witwe ist oft sehr arm (Markus 12,41-44). Sie muss um ihr Recht bitten (vgl. Lukas 18,3-8). Die Christen
In den ersten christlichen Gemeinden wird der Stand der Witwen besonders hervorgehoben. Eine Witwe, die für andere Gutes getan hatte, mindestens 60 Jahre alt und nur einmal verheiratet war, konnte von der Gemeinde mit bestimmten Aufgaben z.B. in Fürbitte und Seelsorge betraut werden (1. Timotheus 3,5; 1. Timotheus 3,13).
(Quelle: BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)