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Sterndeuter

Gelehrte Männer, die nach dem Stand der Sterne die Gegenwart deuteten und zukünftige Ereignisse vorhersagten.

Die Sterndeuter, die im Zusammenhang mit der Geburt von Jesus erwähnt werden (Matthäus 2), sehen in dem Aufgehen des Sterns ein Zeichen für die Geburt eines Herrschers von weltgeschichtlicher Bedeutung. Um ihm zu huldigen, kommen sie aus ihrem Land im Osten in das Land der Bibel und finden den neugeborenen Jesus durch die wunderbare Führung dieses Sterns.
Im griechischen Text steht für »Sterndeuter« der Begriff »magoi«, also »Magier«. Zur Zeit des Neuen Testaments werden damit die Vertreter östlicher Philosophie und Naturwissenschaft, besonders der Astrologie bezeichnet. Das Wort kann auch im negativen Sinn von Zauberei und Scharlatanerie verwendet werden. So wurde es auch im Judentum gebraucht: Magier stehen im Dienst fremder Gottheiten; ihre Zauberei ist Ausdruck von Götzendienst. Das Christentum hat sich dieser Einschätzung angeschlossen – umso überraschender ist die positive Rolle der Sterndeuter in der Weihnachtsgeschichte. Sie ist darin begründet, dass Matthäus und seine Leserschaft in der Ankunft der Fremden aus dem Osten Worte aus dem Alten Testament wiedererkannten, die sie mit der Ankunft des Messias verbanden (Psalm 72,10-11). Offensichtlich galten die Sterndeuter von daher als Vertreter der fremden Völker, die von fern herkommen, um den neugeborenen Messias anzubeten.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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