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Sklaven

Sie gehörten zum Eigentum anderer Menschen, bekamen keinen Lohn für ihre Arbeit und konnten nicht frei über ihr Leben entscheiden.

Sklaverei war in der ganzen Alten Welt weit verbreitet. Es gab sie in vielen Formen und unter verschiedensten Bedingungen. In Israel wurde unterschieden zwischen volksfremden Sklaven und solchen aus dem eigenen Volk. Ein Israelit konnte zum Sklaven eines anderen werden, wenn er stark verschuldet war oder sich ihm in einer Notlage freiwillig verkaufte; auch Eltern verkauften ihre Kinder in solchen Fällen. Ein israelitischer Sklave durfte jedoch nicht für entwürdigende Dienste eingesetzt werden; er musste wie ein Lohnarbeiter behandelt und im siebten Jahr (dem sog. Sabbatjahr) freigelassen werden. Für als Sklaven verkaufte Mädchen erlässt das Gesetz besondere Schutzbestimmungen (2. Mose/Exodus 21,7-11).
Ausländische Sklaven wurden im Krieg erbeutet oder auf dem Sklavenmarkt (z.B. in Tyros) gekauft. Sie zählten praktisch zur Familie, mussten jedoch die niederen Dienste verrichten und konnten auch weiterverkauft werden, was bei den israelitischen Sklaven untersagt war (2. Mose/Exodus 21,2; siehe jedoch 2. Mose/Exodus 21,5-6).
In der griechisch-römischen Welt konnten Sklaven zu bedeutenden Stellungen aufsteigen; daneben gab es ein Heer von namenlosen Haus- und Arbeitssklaven. In den frühen christlichen Gemeinden war der Anteil dieser Sklaven und Sklavinnen offenbar hoch. Sie waren innerhalb der Gemeinde den Freien völlig gleichgestellt (Galater 3,28); doch bestehen die Schreiber der neutestamentlichen Briefe darauf, dass die Sklaven und Sklavinnen im Alltagsleben ihre Pflichten erfüllen und an der bestehenden Sozialordnung nicht rütteln (Epheser 6,5­9; Kolosser 3,22; 1. Timotheus 6,1­2). Der Brief von Paulus an Philemon zeigt jedoch, dass die Brüderlichkeit in der Gemeinde ansatzweise auch zu einer gesellschaftlichen Neuorientierung führen kann.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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