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Jesus

Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa.

Jesus von Nazaret

Um das Jahr 4.v. Chr. in Betlehem geboren, wuchs Jesus in Nazaret auf. Er hatte jüdische Eltern, den Handwerker Josef und seine Frau Maria. Jesus war wahrscheinlich zuerst Schüler von Johannes dem Täufer, der in der Wüste am Nordufer des Toten Meeres predigte.
Im Alter von etwa 30 Jahren lässt Jesus sich von Johannes im Jordan taufen. Die Evangelien berichten, dass bei seiner Taufe der Geist Gottes auf Jesus herabkommt und ihn für seine Aufgaben bereitmacht (Lukas 3,21-22). Danach zieht Jesus sich für kurze Zeit in die Wüste zurück – den Ort der inneren Vorbereitung und der Gottesnähe.
Anschließend beginnt die ca. zweijährige öffentliche Wirksamkeit. Er fängt an, Jünger um sich zu sammeln, zu lehren und Kranke zu heilen. Die Menschen erkennen in seinen Worten und Taten eine Vollmacht, die Gott selbst ihm verliehen hat (Markus 1,21-28); sie merken, dass Gott in Jesus, in seinem gesamten Verhalten, Wirken und Reden gegenwärtig ist. Er verkündet und lebt Gottes Gegenwart so, dass die Menschen, die ihm begegnen, spüren: Gott ist ihnen ganz nah.
Ein Zentrum seines Wirkens war das Haus des Petrus und seiner Familie in Kafarnaum. Markus erzählt ferner, dass seine eigene Familie der Verkündigungstätigkeit kritisch gegenüberstand (Markus 3,21; Markus 6,4). Aufgrund der (nicht haltbaren) Anklage, politischer Anführer einer aufrührerischen Gruppe zu sein, wurde Jesus von den Römern am Kreuz hingerichtet.

Jesus, der Christus

Die Antwort des Neuen Testaments auf die Frage, wer Jesus war, kommt von der Ostererfahrung her und lässt sich in dem Satz zusammenfassen: Er war der Christus, der von Gott gesandte Retter für die Menschen. Ein Bekenntnis aus den Anfängen des christlichen Glaubens kleidet dies in die Worte: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt war, und wurde begraben. Er ist am dritten Tag vom Tod auferweckt worden, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt war, und hat sich Petrus gezeigt, danach dem ganzen Kreis der Zwölf. (1. Korinther 15,3-5)

 

Seine Botschaft vom Reich Gottes

»Die von Gott bestimmte Zeit ist da. Gottes Reich wird sichtbar in der Welt. Ändert euer Leben und glaubt dieser Guten Nachricht.« Dies ist kurz zusammengefasst die Botschaft, mit der sich Jesus an die Menschen seiner Zeit gewandt hat (Markus 1,15). Die Taten von Jesus, seine Wunder, sind Zeichen dafür, dass Gott jetzt damit beginnt, sein Reich aufzurichten: Blinde sehen, Gelähmte gehen und Aussätzige werden gesund (vgl. Matthäus 11,2­6). Doch nicht allein körperlich soll die Welt heil werden. Ein Zeichen und Wunder ganz besonderer Art ist es, dass Jesus sich derer annimmt, die am Rand der Gesellschaft stehen, und zwar nicht nur der Armen, die schon im Alten Testament der Fürsorge ihres Volkes empfohlen werden, sondern auch derer, die Schuld auf sich geladen haben. Ihnen gilt seine besondere Aufmerksamkeit und Liebe. Die Reichen, Satten und Selbstzufriedenen dagegen sieht er in höchster Gefahr. Wenn Gottes Herrschaft (das Reich Gottes) kommt, wird das Urteil über sie gesprochen (vgl. Lukas 6,20-26).
Diese Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes in der Welt steht in einer Spannung des Schon und Noch­nicht. Im Handeln und Reden von Jesus ist die Anwesenheit Gottes schon sichtbar, vor allem für die, die seine Worte ernst nehmen und ihm glauben. Die endgültige Vollendung aber ist noch nicht da: Das Reich Gottes ist gegenwärtig und zukünftig zugleich.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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