Deutsche Bibelgesellschaft

Galiläa

Gebiet zwischen dem See Gennesaret und der nördlichen Küstenebene.

Wörtlich übersetzt wird dieses Gebiet »Kreis/Bezirk der Heiden« genannt (vgl. Jesaja 8,23). Galiläa war seit jeher ein kulturell und religiös unruhiges Land. Als das Gebiet 733 v. Chr. von den Assyrern erobert wurde, wurde ein Großteil der Bevölkerung deportiert (Exil) und Menschen aus anderen eroberten Gebieten dort angesiedelt. Diese brachten auch ihre Religion mit ins Land, was nach der Rückkehr der Juden aus der Verbannung zu Konflikten führte.
Das Neue Testament erzählt davon, dass Jesus am Anfang seines Wirkens v.a. in Galiläa aufgetreten ist. Dort beruft er seine Jünger, predigt und tut Wunder. Galiläa war damals einerseits sehr stark von einer traditionellen jüdischen Frömmigkeit geprägt. Andererseits gab es sowohl innerhalb Galiläas als auch im angrenzenden Gebiet hellenistische Städte, die sich an der griechischen Kultur orientierten. Zu diesen kulturellen und religiösen Unterschieden traten soziale Gegensätze zwischen der reichen Oberschicht in den Städten und der oft armen Landbevölkerung. So war Galiläa auch die Gegend, in der die Sehnsucht nach politischen und sozialen Veränderungen bei den Menschen sehr groß war. Daher fanden sich hier viele Anhänger der Rebellen (Zeloten), die das Land durch einen gewaltsamen Umsturz von der Herrschaft der Römer befreien wollten.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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