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Apostel

Wörtlich »Ausgesandte«. Menschen, die dazu berufen sind, die Gute Nachricht von Jesus Christus zu verkünden. Im engeren Sinn die zwölf Jünger von Jesus, die ihn während seines Lebens begleiteten.

Für die Ausführung seines Auftrags ist ein Apostel mit der Vollmacht seines »Auftraggebers« ausgestattet. Ein Apostel handelt nicht in seinem eigenen Namen, sondern gibt weiter, was ihm anvertraut ist (vgl. Matthäus 10,40; Johannes 13,20). In der Zeit der ersten Christen hat der Begriff unterschiedliche Bedeutungen:

  1. 1. Zunächst wurden die Menschen »Apostel« genannt, die vom auferstandenen Christus den Auftrag erhalten hatten, die Gute Nachricht von Jesus weiter zu sagen. Zu den Aposteln zählten deshalb die Jünger (vgl. 1. Korinther 15,5), aber auch weitere Personen (z.B. Andronikus und seine Frau Junia, vgl. Römer 16,7). Auch Paulus gehört zu den Aposteln (vgl. 1. Korinther 15,8-10; Apostelgeschichte 9,1).  
  2. 2. Im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte steht die Bezeichnung meistens für den Kreis der zwölf Jünger (vgl. Lukas 6,13). So wird betont, dass die Apostel Augenzeugen des Wirkens von Jesus und seiner Auferstehung sind (vgl. Apostelgeschichte 1,21-26).
  3. 3. In der Apostelgeschichte wird der Begriff manchmal auch in einem weiteren Sinn gebraucht. Er meint dann Menschen, die vom Geist Gottes dazu berufen und von einer Gemeinde ausgesandt wurden, um anderswo die Gute Nachricht von Jesus weiter zu sagen (vgl. Apostelgeschichte 13,1­3).  
  4. 4. Zur Zeit der ersten christlichen Gemeinden kam es vor, dass sich manche Menschen eigenmächtig als »Apostel« bezeichneten. Mit solchen sog. »falschen Aposteln« musste sich z.B. Paulus in der Gemeinde von Korinth auseinandersetzen (vgl. 2. Korinther 11,1-15).

Im Laufe der Zeit hat sich der Apostelbegriff von Lukas (2) durchgesetzt. Doch auch Paulus wurde stets als Apostel anerkannt.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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