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taufen

Wörtlich »(in Wasser) eintauchen«. Die Handlung steht zeichenhaft für das Abwaschen von Schuld und Sünde.

Johannes der Täufer, der vor Jesus wirkte, forderte die Menschen dazu auf, ihre Schuld zu bekennen und ihr Leben ganz auf Gott auszurichten. Die Taufe, die er spendete, war das Zeichen dieser Umkehr. Wer sich von Johannes taufen ließ, galt im Gericht am Ende der Zeit als gerettet, während alles Schuldbeladene durch eine »Feuertaufe« der Vernichtung preisgegeben ist (vgl. Matthäus 3,11-12).
Auch Jesus lässt sich vor Beginn seines öffentlichen Wirkens von Johannes taufen. Doch seine Taufe geschieht nicht zur Vergebung von Schuld. Vielmehr ist die Taufe von Jesus Bekräftigung seiner göttlichen Sendung. Mit ihr beginnt sein Wirken, in dem er sich als der, der ohne Schuld ist, auf die Seite der Schuldigen stellt. Auf diese Weise kommt er ihnen nahe und nimmt ihre Schuld schließlich in seinem Tod am Kreuz ganz auf sich, um sie davon zu befreien.
Die Jünger von Jesus erhalten nach seiner Auferstehung von ihm den Auftrag, die Gute Nachricht, die er gebracht hat, weiterzusagen und die Menschen zu taufen, die zum Glauben an ihn kommen (vgl. Matthäus 28,19-20). So ist die Taufe von Anfang an der Akt, durch den Menschen in die christliche Gemeinde aufgenommen werden (vgl. Apostelgeschichte 2,37-41). Vollzogen wurde sie ursprünglich so, dass der Mensch, der sich taufen ließ, durch einen Taufenden ganz in Wasser untergetaucht wurde (vgl. Apostelgeschichte 8,38). Sie wurde »im Namen« oder »auf den Namen von Jesus Christus« gespendet. In der Antike steht der Name für die Person. In seinem und durch seinen Namen ist Jesus in seiner Gemeinde gegenwärtig, und durch die Taufe wird der/die Getaufte mit Jesus Christus verbunden (vgl. Apostelgeschichte 2,38; Apostelgeschichte 10,48).
Durch die Taufe erhält der/die Getaufte Anteil an dem Heil, das Jesus gebracht hat. Das bedeutet zunächst und grundlegend die Vergebung der Schuld, die den Menschen von Gott trennt. Das »Untertauchen« in Wasser steht symbolisch dafür, dass die Schuld des Getauften abgewaschen wird. Als neuer Mensch taucht er aus dem Wasser wieder auf. Dem »neu« gewordenen Menschen schenkt Gott seinen Heiligen Geist.
Im Römerbrief erklärt Paulus die Verbindung, die zwischen dem/der Getauften und Jesus entsteht, damit, dass die Taufe einem Menschen Anteil gibt an dem Tod und der Auferstehung von Jesus (vgl. Römer 6,3-5). Dabei versteht Paulus das Untertauchen im Taufwasser als symbolisches Sterben des alten, Schuld beladenen Menschen und das Auftauchen als Auferstehen des neuen Menschen, der von seiner Schuld befreit wurde. Auch wenn die Vollendung des neuen Menschen noch in der Zukunft liegt, so ist durch die Verbindung mit Jesus dessen Kraft schon jetzt in den Getauften am Werk und lässt sie so handeln, wie Jesus es seinen Jüngern vorgelebt hat. Dieses Verbundensein mit topic9_200_Jesus gilt auch über die Grenze des Todes hinaus. Selbst im Tod bleibt der/die Getaufte bei Jesus geborgen, der den Tod überwunden hat und so über den Tod hinaus Leben schenkt.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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