Deutsche Bibelgesellschaft

Kein Klassiker: 51/52

Es sind nur drei kleine Buchstaben. Aber sie machen einen großen Unterschied. ist, Im Deutschen liegen die Wörter „Freund“ und „Feind“ nah beieinander. Und die Lebenserfahrung zeigt, dass der Weg vom einen zum anderen tatsächlich manchmal gar nicht so weit ist. Diese Erfahrung macht auch Jesus, als er in seinem Heimatort Nazareth die Synagoge besucht. Während des Gottesdienstes outet er sich als der Messias, auf den Israel schon lange wartet. Seine Zuhörer klatschen zunächst begeistert Beifall, bis sich die Skepsis in ihre Herzen schleicht. „Ist das nicht der Sohn von Josef, dem Zimmermann aus Nazareth?“, raunen sie sich zu. Der Messias muss doch ein König sein, der mit Glanz und Gloria einzieht. Wer behauptet der Messias zu sein, muss es durch ein Wunder beweisen. Doch Jesus weigert sich. Da wandelt sich die Begeisterung der Nazarener vollends in Wut. Sie treiben Jesus aus der Synagoge und wollen ihn lynchen. Was dann geschieht, gleicht einem Wunder. Es beweist, dass Jesus doch der Messias ist. Doch die wütende Menge versteht das nicht.

Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist willkommen in seinem Vaterland. (Lukas 4,24, Lutherbibel 2017)

Bibeltext(e)

Lukas 4

Jesu Predigt in Nazareth

16Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um zu lesen. 17Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht Jes 61,1-2: 18»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit 19und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«

20Und als er das Buch zutat, gab er’s dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. 21Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.

22Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde kamen, und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? 23Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet mir freilich dies Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die in Kapernaum geschehen sind! Tu so auch hier in deiner Vaterstadt! 24Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist willkommen in seinem Vaterland. 25Aber wahrhaftig, ich sage euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate und eine große Hungersnot herrschte im ganzen Lande, 26und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein nach Sarepta im Gebiet von Sidon zu einer Witwe. 27Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman, der Syrer.

28Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfüllt, als sie das hörten. 29Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. 30Aber er ging mitten durch sie hinweg.

Lukas 4:16-30LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: Erst Freund dann Feind

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
Folgen Sie uns auf: