Christliche Symbole im Alltag: 42/52
Ein bekanntes Kirchenlied von Martin Gotthard Schneider aus den frühen 60er Jahren stellt einen ungewöhnlichen Vergleich an: eine Kirchengemeinde ist wie ein Schiff, das unter dem lauten Ruf „Leinen los“ in das Meer der Zeit aufbricht. Was auf den ersten Blick nach Seefahrerromantik klingt, entfaltet bei näherer Betrachtung interessante Parallelen zu biblischen Texten. In einer der Strophen heißt es nämlich: „Ein jeder stehe, wo er steht, und tue seine Pflicht; wenn er sein Teil nicht treu erfüllt, gelingt das Ganze nicht.“ Auch wenn der Pflichtbegriff sperrig anmutet, ist der Bezug auf das Zusammenspiel von unterschiedlichen einzelnen Anteilen zu einem gelingenden Ganzen auch biblisches Gedankengut. Der Apostel Paulus benutzt ein ähnliches Bild von unterschiedlichen Gliedern an einem Leib, um eine gelingende Christusgemeinschaft zu beschreiben.
Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. (1. Korinther 12,12, Lutherbibel 2017)