Deutsche Bibelgesellschaft

31. Tag: Matthäus 22,23-46

In 40 Tagen durch das Matthäusevangelium

Bibeltext(e)

Matthäus 22

Die Frage nach der Auferstehung

23An demselben Tage traten Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 24und sprachen: Meister, Mose hat gesagt 5. Mose 25,5: »Wenn einer stirbt und hat keine Kinder, so soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« 25Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder; 26desgleichen der zweite und der dritte bis zum siebenten. 27Zuletzt nach allen starb die Frau. 28Nun in der Auferstehung: Wessen Frau wird sie sein von diesen sieben? Sie haben sie ja alle gehabt.

29Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. 30Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 31Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht 2. Mose 3,6: 32»Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.

33Und als das Volk das hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre.

Die Frage nach dem höchsten Gebot

34Als aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. 35Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: 36Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« 5. Mose 6,5. 38Dies ist das höchste und erste Gebot. 39Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« 3. Mose 19,18. 40In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Der Sohn Davids

41Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus 42und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids. 43Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn dann David im Geist »Herr«, wenn er sagt Ps 110,1: 44»Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege«? 45Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn? 46Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, auch wagte niemand von dem Tage an, ihn hinfort zu fragen.

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Zum Text
Kennst du das: Jemand will dich überzeugen, dass er im Recht ist, und konstruiert zum Beweis seiner These eine völlig abstruse Geschichte (Vers 24-28). Jesus macht in seiner Antwort zweierlei deutlich: a) Es gibt sie (31)! b) Sie (Vers 23) haben das Prinzip überhaupt nicht verstanden. Denn es geht nicht einfach um die Fortsetzung an einem anderen Ort, sondern in einer anderen Qualität (Vers 30). Übrigens: Das Schlüsselwort in den Versen 34 bis 40 heißt nicht »Unterordnung« oder »Gehorsam«, sondern so (Vers 39b).

Basis Jesus – Jesus, der Davidsohn
Ist Jesus Davids (eines Menschen) oder Gottes Sohn? Für uns heute keine Frage mehr: Er ist beides. Er ist ein Nachfahre von König David und wurde durch die Auferstehung als Gottes Sohn bestätigt (Römer 1,3). Zur Zeit des Streitgespräch es jedoch eine offene Frage zum Thema »Wer ist der verheißene Messias?« Es gab im Judentum verschiedene Ansichten. Die einen meinten: Der Messias kommt aus dem Stamm Juda (1Mose 49,10), genauer aus dem Geschlecht Davids (Jesaja 9,6). Die anderen waren der Ansicht: Der Messias ist Gottes Sohn, er ist Weltenrichter, Herr und Menschensohn (Psalm 2,6+7; Daniel 7,13). Die Frage, wie diese beiden Überlieferungen miteinander auszugleichen sind, ist die Frage, die Jesus seinen Gegnern stellt. Es geht dabei um die Erwartungen, die mit dem Messias verknüpft werden: politische Errettung oder Anbruch des Gottesreichs.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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