181Aber
deine Heiligen hatten hellstes Licht, und die Feinde hörten zwar ihre Stimme, aber sahen ihre Gestalt nicht. 2Und die Ägypter priesen sie selig, dass sie nicht ebenso leiden mussten, und dankten ihnen dafür, dass sie, die vorher Unrecht erlitten hatten, ihnen jetzt keinen Schaden zufügten, und baten sie um Verzeihung, weil sie ihnen so feindlich gewesen waren.
3Dagegen gabst du den Deinen
eine feurige Säule, die ihnen den unbekannten Weg wies und ihnen eine unschädliche Sonne war auf jener ruhmvollen Wanderung. 4Denn die Ägypter waren’s auch wert, dass sie des Lichts beraubt und in Finsternis gefangen gehalten wurden, weil sie deine Kinder eingekerkert hielten,
durch die der Welt das unvergängliche Licht des Gesetzes gegeben werden sollte.
5Die Ägypter aber hatten beschlossen,
die kleinen Kinder der Heiligen zu töten – aber nur
eins von ihnen wurde ausgesetzt und dadurch gerettet –: da
nahmst du ihnen zur Strafe die Menge ihrer Kinder weg und
ließest sie alle zusammen umkommen in mächtigem Wasser. 6Jene Nacht aber
war unsern Vätern vorher angekündigt worden, damit ihnen die Verheißungen, an die sie glaubten, gewiss würden und sie darüber frohen Mutes wären. 7So wartete dein Volk auf das Heil der Gerechten und auf das Verderben der Feinde. 8Denn womit du die Widersacher bestraftest, eben damit hast du uns zu dir gerufen und uns herrlich gemacht.
11,5
9Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Frommen und nahmen einträchtig das göttliche Gesetz an, dass die Heiligen in gleicher Weise an denselben Gütern und denselben Gefahren teilhaben sollten, nachdem sie vorher bereits die Lobgesänge der Väter angestimmt hatten.
10
Als Widerhall aber erscholl das wirre Geschrei der Feinde, und man hörte überall klägliches Weinen wegen ihrer Kinder. 11Denn es erging gleiche Strafe über Herr und Knecht, und der König musste ebenso wie der einfache Mann leiden. 12So hatten sie alle zusammen unzählige Tote, die den gleichen Tod gestorben waren, sodass es nicht genug Lebende gab, um sie zu begraben; denn in einem einzigen Augenblick waren ihre edelsten Nachkommen dahingesunken. 13Denn während sie vorher,
durch ihre Zauberer verhindert, ganz ungläubig waren, mussten sie jetzt beim
Untergang ihrer Erstgeborenen bekennen, dass dies Volk Gottes Sohn ist.
14Denn als alles still war und ruhte und eben Mitternacht war, 15fuhr dein allmächtiges
Wort vom Himmel herab, vom königlichen Thron, ein harter Kriegsmann, mitten in das Land, das zugrunde gerichtet werden sollte. 16Er trug
Offb 19,15
ein scharfes Schwert, nämlich dein unerbittliches Gebot, und trat hin und erfüllte alles mit Toten, und obwohl er auf der Erde stand, berührte er doch den Himmel. 17Da erschreckten sie plötzlich grauenhafte Träume, und unversehens kam Furcht über sie 18und sie lagen halb tot da, der eine hier, der andre dort, und zeigten damit, aus welchem Grund sie sterben mussten. 19Denn die Träume, die sie erschreckten, hatten es ihnen vorher angezeigt, damit sie nicht zugrunde gingen, ohne zu wissen, warum sie so sehr geplagt wurden.
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Aber auch die Gerechten mussten die Anfechtung des Todes erfahren, und eine Menge wurde in der Wüste dahingerafft. Aber der Zorn währte nicht lange. 21Denn eilends kam der untadelige Mann, der für sie stritt, mit der Waffe seines Amts herbei, nämlich mit Gebet und sühnendem Räucherwerk, und widerstand dem Zorn und machte dem Unheil ein Ende. Damit bewies er, dass er dein Diener war. 22Er überwand die Plage, nicht mit Körperkraft noch mit Waffengewalt, sondern mit dem
vier Reihen der Steine eingegraben und deine Herrlichkeit auf dem
Stirnband seines Haupts. 25Davor musste der
Jdt 8,21
Verderber weichen, und davor musste er sich fürchten; denn es war schon genug, dass sie nur eine Probe des Zorns erfahren hatten.