Lutherbibel 1984 (LU84)
18

181Der ewig lebt, der hat alles miteinander geschaffen. 2Der Herr allein ist gerecht.

18,2
Kap
42,17
Ps 106,2
Niemand kann seine Werke aufzählen. Wer kann seine großen Taten erforschen? 3Wer kann seine große Macht ermessen? 4Wer kann seine große Barmherzigkeit genug preisen? 5Man kann sie
18,5
Kap
42,22
weder vermindern noch vermehren und kann
18,5
Pred 8,17
seine großen Wunder nicht erforschen. 6Selbst wenn ein Mensch dabei sein Bestes getan hat, so ist’s noch kaum angefangen; und wenn er aufhört, merkt er erst, wie viel noch fehlt.
18,6
Ps 139,17-18

7Aber

18,7
Hiob 7,16-17
Ps 144,3-4
was ist der Mensch? Wozu taugt er? Was kann er nutzen oder schaden? 8
18,8
Kap
17,3
Ps 90,10
Wenn er lange lebt, so lebt er hundert Jahre. Wie ein Tröpflein Wasser im Meer und wie ein Körnlein Sand, so gering sind seine Jahre im Vergleich mit der Ewigkeit.

9

18,9-11
Kap
17,28-29
Darum hat Gott Geduld mit den Menschen und schüttet seine Barmherzigkeit über sie aus. 10Er sieht und weiß, wie bitter ihr Ende ist; 11darum erbarmt er sich umso herzlicher über sie.

12Die Barmherzigkeit eines Menschen gilt allein seinem Nächsten; aber

18,12
Ps 145,9
Weish 11,23
Gottes Barmherzigkeit gilt der ganzen Welt. 13Er weist zurecht,
18,13
Jer 31,18
Tit 2,11-12
erzieht und belehrt und
18,13
Jer 31,10
führt zurück wie ein Hirt seine Herde. 14Er erbarmt sich über alle, die sich erziehen lassen und eifrig auf sein Wort hören.

Vom Wohltun mit Worten und Werken

15Mein Kind, wenn du jemand Gutes tust, so tu’s nicht mit tadelnden Worten; und wenn du jemand etwas gibst, so kränke ihn nicht dabei.

18,15
Kap
41,28
16Wie der Tau die Hitze kühlt, so ist ein gutes Wort besser als eine Gabe. 17Ja, ein Wort ist oft wichtiger als eine große Gabe, und ein freundlicher Mensch gibt sie beide. 18Ein Narr aber macht lieblose Vorwürfe, und eine unfreundliche Gabe führt zu Tränen.

Mahnung zur Bereitschaft für die Zukunft

19Unterrichte dich, bevor du das Wort nimmst; 20sorge für deine Gesundheit, bevor du krank wirst; 21

18,21
Gal 6,4
prüfe dich selbst, bevor das Gericht kommt, so wirst du in der Stunde der Heimsuchung Gnade finden.

22Demütige dich vor Gott, noch bevor du krank wirst, und kehre um,

18,22
Kap
5,8-9
sobald du gesündigt hast. Lass dich
18,22
Pred 5,3
nicht aufhalten, dein Gelübde bald zu erfüllen, und warte nicht bis an den Tod, um es einzulösen. 23Bevor du ein Gelübde tust,
18,23
Spr 20,25
überlege dir’s gut, damit du Gott nicht versuchst. 24Denk an den Zorn, der am Ende kommen wird, und an die Stunde der Strafe, in der er sein Antlitz abwendet.
18,24
Kap
7,40

25Wenn man satt ist, soll man bedenken, dass man vielleicht wieder hungern muss; und wenn man reich ist, soll man bedenken, dass man wieder arm werden kann.

18,25
Kap
11,26
26Denn
18,26
Hiob 1,13-22
es kann vor Abend ganz anders werden, als es am Morgen war; so schnell wandelt sich alles vor Gott.

Vom Leben des Weisen

27Ein weiser Mensch ist in allem sorgsam, und wenn andre sündigen, hütet er sich vor Verfehlungen.

28Wer verständig ist, ehrt die Weisheit und preist den, der sie gefunden hat. 29Wer Weisheitslehren recht versteht, der ist selbst ein Weiser und kann andere mit trefflichen Sprüchen stärken.

18,29
Kap
50,29

Warnung vor bösen Leidenschaften

30

18,30
Kap
5,2
Folge deinen bösen Leidenschaften nicht, sondern zügle dein Verlangen. 31Denn wenn du deinen bösen Leidenschaften folgst, so wirst du dich deinen Feinden selbst zum Spott machen.
18,31
Kap
6,4
32
18,32-33
Spr 23,20-21
Sei kein Prasser und gewöhne dich nicht ans Schlemmen, 33damit du nicht zum Bettler wirst, der andre auf Borgen bewirtet, weil er selber kein Geld mehr im Beutel hat.