81So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
15,10
dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn
in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, 4damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern
nach dem Geist.
5Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6Aber fleischlich gesinnt sein ist der
Tod, und geistlich gesinnt sein ist
Leben und Friede. 7Denn fleischlich gesinnt sein ist
Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. 8Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. 9Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. 10Wenn aber
Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. 11Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.
12So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben.
13Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben.
14Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 15Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
2. Tim 1,7
16Der
Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. 17Sind wir aber
Kinder, so sind wir auch
Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
18Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.
19Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass
1. Joh 3,2
die Kinder Gottes offenbar werden. 20
Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; 21denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
22Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet.
23Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben,
seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. 24Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht?
25Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.
26Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. 27Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt.
28Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem
Ratschluss berufen sind. 29Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der
Hebr 1,6
Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30
Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die
hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.
31Was wollen wir nun hierzu sagen?
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32Der auch
seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
33Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht.
34Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und
Hebr 7,25
uns vertritt.
35
Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36Wie geschrieben steht (Ps 44,23): »Um deinetwillen
werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.«
37Aber
in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch
Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Gottes Weg mit Israel
(Kapitel 9,1–11,36)
91Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im Heiligen Geist, 2dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe. 3Ich selber
wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammverwandten sind nach dem Fleisch, 4die Israeliten sind, denen die
5. Mose 7,6
Kindschaft gehört und die
Herrlichkeit und die
Bundesschlüsse und das
Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen, 5denen auch die Väter gehören und aus denen
Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen.
6Aber ich sage damit nicht, dass
Gottes Wort hinfällig geworden sei. Denn
nicht alle sind Israeliten, die von Israel stammen; 7auch nicht alle, die Abrahams Nachkommen sind, sind darum seine Kinder. Sondern nur »was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht genannt werden« (1. Mose 21,12), 8das heißt: nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind; sondern nur die Kinder der
Verheißung werden als seine Nachkommenschaft anerkannt. 9Denn dies ist ein Wort der Verheißung, da er spricht (1. Mose 18,10): »Um diese Zeit will ich kommen und Sara soll einen Sohn haben.«
10Aber nicht allein hier ist es so, sondern auch bei Rebekka, die von dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger wurde. 11Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, damit der Ratschluss Gottes bestehen bliebe und seine freie Wahl – 12nicht aus Verdienst der Werke, sondern durch die Gnade des Berufenden –, zu ihr gesagt: »Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren« (1. Mose 25,23), 13wie geschrieben steht (Mal 1,2-3): »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.«
14Was sollen wir nun hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne! 15Denn er spricht zu Mose (2. Mose 33,19): »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.« 16So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.
17Denn die Schrift sagt zum Pharao (2. Mose 9,16): »Eben dazu habe ich dich erweckt, damit ich an dir meine Macht erweise und damit mein Name auf der ganzen Erde verkündigt werde.« 18So erbarmt er sich nun, wessen er will, und
1. Petr 2,8
verstockt, wen er will.
19Nun sagst du zu mir: Warum beschuldigt er uns dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen? 20Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst?
Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? 21Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu nicht ehrenvollem Gebrauch zu machen?
22Da Gott seinen Zorn erzeigen und seine Macht kundtun wollte, hat er
mit großer Geduld ertragen die Gefäße des Zorns,
die zum Verderben bestimmt waren, 23damit er
den Reichtum seiner Herrlichkeit kundtue an den Gefäßen der Barmherzigkeit,
die er zuvor bereitet hatte zur Herrlichkeit.
24Dazu hat er uns berufen, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. 25Wie er denn auch durch Hosea spricht (Hos 2,25; 2,1): »Ich will das mein Volk nennen, das nicht mein Volk war, und meine Geliebte, die nicht meine Geliebte war.« 26»Und es soll geschehen: Anstatt dass zu ihnen gesagt wurde: ›Ihr seid nicht mein Volk‹, sollen sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden.« 27Jesaja aber ruft aus über Israel (Jes 10,22-23): »Wenn die Zahl der Israeliten wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur ein
Rest gerettet werden; 28denn der Herr wird sein Wort, indem er vollendet und scheidet, ausrichten auf Erden.« 29Und wie Jesaja vorausgesagt hat (Jes 1,9): »Wenn uns nicht der Herr Zebaoth Nachkommen übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und wie Gomorra.«
30Was sollen wir nun hierzu sagen? Das wollen wir sagen:
Die Heiden, die nicht nach der Gerechtigkeit trachteten, haben die Gerechtigkeit erlangt; ich rede aber von der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. 31Israel aber hat nach dem Gesetz der Gerechtigkeit getrachtet und hat es doch nicht erreicht.
32Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus dem Glauben sucht, sondern als komme sie aus den Werken. Sie haben sich gestoßen an dem
1. Petr 2,8
Stein des Anstoßes, 33wie geschrieben steht (Jes 8,14; 28,16): »Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.«
101Liebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist und ich flehe auch zu Gott für sie, dass sie gerettet werden. 2Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer für Gott haben, aber ohne Einsicht. 3Denn sie erkennen die
Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. 4Denn
Hebr 8,13
Christus ist des Gesetzes Ende;
Gal 3,24-25
wer an den glaubt, der ist gerecht.
5Mose nämlich schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt (3. Mose 18,5): »Der Mensch, der das tut, wird dadurch leben.« 6Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht so (5. Mose 30,11-14): »Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren?« – nämlich um Christus herabzuholen –, 7oder: »Wer will hinab in die Tiefe fahren?« – nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen –, 8sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.« Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen.
9Denn wenn du mit deinem Munde
2. Kor 4,5
bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. 11Denn die Schrift spricht (Jes 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« 12Es ist hier
15,9
kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. 13Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).
14Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? 15Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jes 52,7): »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!« 16Aber nicht alle sind dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jes 53,1): »Herr, wer glaubt unserm Predigen?« 17So
kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.
18Ich frage aber: Haben sie es nicht gehört? Doch,
es ist ja »in alle Lande ausgegangen ihr Schall und ihr Wort bis an die Enden der Welt« (Ps 19,5). 19Ich frage aber: Hat es Israel nicht verstanden? Als Erster spricht Mose (5. Mose 32,21): »Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Nicht-Volk; und über ein unverständiges Volk will ich euch zornig machen.« 20Jesaja aber wagt zu sagen (Jes 65,1): »Ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten, und erschien denen, die nicht nach mir fragten.«
21Zu Israel aber spricht er (Jes 65,2): »Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach dem Volk, das sich nichts sagen lässt und widerspricht.«