521Wach auf, wach auf, Zion, zieh an deine Stärke! Schmücke dich herrlich, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn es wird hinfort kein Unbeschnittener oder Unreiner zu dir hineingehen. 2Schüttle den Staub ab, steh auf, Jerusalem, du Gefangene! Mach dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion! 3Denn so spricht der HERR:
Ihr seid umsonst verkauft, ihr sollt auch ohne Geld ausgelöst werden.
4So spricht Gott der HERR:
Mein Volk zog einst hinab nach Ägypten, dass es dort ein Fremdling wäre;
auch Assur hat ihm ohne Grund Gewalt angetan. 5Aber nun, was habe ich hier zu schaffen?, spricht der HERR. Mein Volk ist umsonst weggeführt; seine Tyrannen prahlen, spricht der HERR, und
mein Name wird immer den ganzen Tag gelästert. 6Darum soll an jenem Tag mein Volk meinen Namen erkennen, dass ich es bin, der da spricht: Hier bin ich!
7Wie
lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König! 8Deine
Wächter rufen mit lauter Stimme und rühmen miteinander; denn alle Augen werden es sehen, wenn der HERR nach Zion zurückkehrt.
9Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst. 10Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
11Weicht, weicht, zieht aus von dort und rührt nichts Unreines an! Geht weg aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr des HERRN Geräte tragt! 12Denn
5. Mose 16,3
ihr sollt nicht in Eile ausziehen und in Hast entfliehen; denn
der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen.
13Siehe, meinem Knecht wird’s gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein. 14Wie sich viele über ihn entsetzten, weil seine Gestalt hässlicher war als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder, 15so wird er viele Heiden besprengen52,15 Nach der griechischen Übersetzung: in Staunen setzen., dass auch Könige werden ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn
denen nichts davon verkündet ist, die werden es nun sehen, und die nichts davon gehört haben, die werden es merken.
531Aber
Röm 10,16
wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der
Arm des HERRN offenbart? 2Er schoss auf vor ihm
wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. 3Er war der
Mk 9,12
Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
4Fürwahr,
er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. 5Aber er ist um unsrer Missetat53,5 Abfall, Abtrünnigkeit. willen verwundet und
um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
6Wir
gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber
der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. 7Als er gemartert ward,
litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein
Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.
8Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war. 9Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern53,9 Der überlieferte hebräische Text hat hier: »bei Reichen«., als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und
1. Joh 3,5
kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. 10So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit.
Wenn er
Mt 20,28
sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat,
wird er Nachkommen haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen. 11Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und
durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn
er trägt ihre Sünden. 12Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und
den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und
für die Übeltäter gebeten.
541Rühme, du Unfruchtbare, die du nicht geboren hast! Freue dich mit Rühmen und jauchze, die du nicht schwanger warst! Denn die Einsame hat mehr Kinder als die den Mann hat, spricht der HERR.
2Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decken deiner Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine Pflöcke fest! 3Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken, und deine Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Städte neu bewohnen.
4Fürchte dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden; schäme dich nicht, denn du sollst nicht zum Spott werden, sondern
du wirst die Schande deiner Jugend vergessen und
der Schmach deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken. 5Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann – HERR Zebaoth heißt sein Name –, und dein Erlöser ist der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird. 6Denn der HERR hat dich zu sich gerufen
wie eine verlassene und von Herzen betrübte Frau; und die Frau der Jugendzeit, wie könnte sie verstoßen bleiben!, spricht dein Gott. 7Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln.
8Ich habe mein Angesicht
im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser.
9Ich halte es wie zur Zeit Noahs,
als ich schwor, dass die Wasser Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr schelten will. 10Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und
der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
11
Du Elende, über die alle Wetter gehen, die keinen Trost fand! Siehe, ich will deine Mauern auf Edelsteine stellen und will deinen Grund mit Saphiren legen 12und deine Zinnen aus Kristallen machen und deine Tore von Rubinen und alle deine Grenzen von erlesenen Steinen. 13Und alle deine Söhne
sind Jünger des HERRN, und großen Frieden haben deine Söhne.
14Du sollst auf Gerechtigkeit gegründet sein. Du wirst ferne sein von Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, und von Schrecken, denn er soll dir nicht nahen. 15Siehe, wenn man kämpft, dann kommt es nicht von mir; wer gegen dich streitet, wird im Kampf gegen dich fallen. 16Siehe, ich habe den Schmied geschaffen, der die Kohlen im Feuer anbläst und Waffen macht nach seinem Handwerk; und
ich habe auch den Verderber geschaffen, um zu vernichten. 17Keiner Waffe, die gegen dich bereitet wird, soll es gelingen, und jede Zunge, die sich gegen dich erhebt, sollst du im Gericht schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN, und ihre Gerechtigkeit kommt von mir, spricht der HERR.