11Paulus, ein Apostel
3Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus, 4der
sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen,
bösen Welt nach dem Willen Gottes, unseres Vaters; 5dem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
6Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, 7obwohl es doch kein andres gibt; nur dass einige da sind, die euch
verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. 8Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. 9Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals:
Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.
10Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder
suche ich Menschen gefällig zu sein? Wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht.
11Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. 12
Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.
13Denn ihr habt ja gehört von meinem Leben früher im Judentum, wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte 14und übertraf im Judentum viele meiner Altersgenossen in meinem Volk weit und eiferte über die Maßen
26,5
für die Satzungen der Väter.
15Als es aber Gott wohlgefiel, der mich
Röm 1,1
von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, 16dass er
seinen Sohn offenbarte in mir, damit ich ihn durchs Evangelium verkündigen sollte
unter den Heiden, da besprach ich mich nicht erst mit Fleisch und Blut, 17ging auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte wieder zurück nach Damaskus.
18Danach, drei Jahre später, kam ich hinauf nach Jerusalem, um
Apg 9,26-27
Kephas kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19Von den andern Aposteln aber sah ich keinen außer
Jakobus, des Herrn Bruder. 20Was ich euch aber schreibe – siehe, Gott weiß, ich lüge nicht! 21Danach kam ich in die Länder Syrien und Zilizien.
22Ich war aber unbekannt von Angesicht den christlichen Gemeinden in Judäa. 23Sie hatten nur gehört: Der uns früher verfolgte, der predigt jetzt den Glauben, den er früher zu zerstören suchte, 24und priesen Gott über mir.
21
4,36
Danach, vierzehn Jahre später, zog ich abermals hinauf nach Jerusalem mit Barnabas und nahm auch Titus mit mir. 2Ich zog aber hinauf aufgrund einer Offenbarung und besprach mich mit ihnen über das Evangelium, das ich predige unter den Heiden, besonders aber mit denen, die das Ansehen hatten, damit ich nicht etwa vergeblich liefe oder gelaufen wäre. 3Aber selbst Titus, der bei mir war, ein Grieche, wurde nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen.
1. Kor 9,21
4Denn es hatten sich einige falsche Brüder mit eingedrängt und neben eingeschlichen, um unsere Freiheit auszukundschaften, die wir in Christus Jesus haben, und uns zu knechten. 5Denen wichen wir auch nicht eine Stunde und unterwarfen uns ihnen nicht,
damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestehen bliebe.
6Von denen aber, die das Ansehen hatten – was sie früher gewesen sind, daran liegt mir nichts; denn Gott achtet das Ansehen der Menschen nicht –, mir haben die, die das Ansehen hatten, nichts weiter auferlegt. 7Im Gegenteil, da sie sahen, dass mir
anvertraut war das Evangelium an die Heiden so wie Petrus das Evangelium an die Juden 8– denn der in Petrus wirksam gewesen ist zum Apostelamt unter den Juden, der ist auch in mir wirksam gewesen unter den Heiden –, 9und da sie die Gnade erkannten, die mir gegeben war, gaben Jakobus und
Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins, dass wir unter den Heiden, sie aber unter den Juden predigen sollten, 10nur dass wir an die Armen dächten, was ich mich auch eifrig bemüht habe zu tun.
2. Kor 8,1–9,15
11Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn es war Grund zur Klage gegen ihn. 12Denn bevor einige von Jakobus kamen,
aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus dem Judentum fürchtete. 13Und mit ihm heuchelten auch die andern Juden, sodass selbst Barnabas verführt wurde, mit ihnen zu heucheln. 14Als ich aber sah, dass sie nicht richtig handelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Kephas öffentlich vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du dann die Heiden, jüdisch zu leben?
15Wir sind von Geburt Juden und nicht Sünder aus den Heiden. 16Doch weil wir wissen, dass
Eph 2,8
der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht. 17Sollten wir aber, die wir durch Christus gerecht zu werden suchen, auch selbst als Sünder befunden werden – ist dann Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne! 18Denn wenn ich das, was ich abgebrochen habe, wieder aufbaue, dann mache ich mich selbst zu einem Übertreter.
19Denn
ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. 20Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern
Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und
sich selbst für mich dahingegeben. 21Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.
31O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, denen doch Jesus Christus vor die Augen gemalt war als der Gekreuzigte? 2Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben? 3Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr’s denn nun im Fleisch vollenden? 4Habt ihr denn so vieles vergeblich erfahren? Wenn es denn vergeblich war! 5Der euch nun den Geist darreicht und tut solche Taten unter euch, tut er’s durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?
6So war es mit Abraham: »Er hat Gott geglaubt und es ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden« (1. Mose 15,6).
7Erkennt also: die aus dem Glauben sind, das sind Abrahams Kinder. 8Die Schrift aber hat es vorausgesehen, dass Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht. Darum verkündigte sie dem Abraham (1. Mose 12,3): »In dir sollen alle Heiden gesegnet werden.« 9So werden nun die, die aus dem Glauben sind,
gesegnet mit dem gläubigen Abraham.
10Denn die aus den Werken des Gesetzes leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5. Mose 27,26): »Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er’s tue!« 11Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn
Hebr 10,38
»der Gerechte wird aus Glauben leben« (Hab 2,4). 12Das Gesetz aber ist nicht »aus Glauben«, sondern: »der Mensch, der es tut, wird dadurch leben« (3. Mose 18,5). 13Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er
zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben (5. Mose 21,23): »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«, 14damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.
15Liebe Brüder, ich will nach menschlicher Weise reden: Man hebt doch das Testament eines Menschen nicht auf, wenn es bestätigt ist, und setzt auch nichts dazu. 16Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen, sondern es gilt einem: »und deinem Nachkommen« (1. Mose 22,18), welcher ist Christus. 17Ich meine aber dies: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt worden ist, wird nicht aufgehoben durch das Gesetz, das
vierhundertdreißig Jahre danach gegeben worden ist, sodass die Verheißung zunichtewürde. 18Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt.
19Was soll dann das Gesetz? Es ist
hinzugekommen um der Sünden willen, bis der Nachkomme da sei, dem die Verheißung gilt, und zwar ist es von
Hebr 2,2
Engeln verordnet durch die Hand eines
Mittlers. 20Ein Mittler aber ist nicht Mittler eines Einzigen, Gott aber ist Einer. 21Wie? Ist dann das Gesetz gegen Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Denn nur, wenn ein Gesetz gegeben wäre, das
lebendig machen könnte, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. 22Aber die Schrift
11,32
hat alles eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, die glauben.
23Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der dann offenbart werden sollte.
24So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden.
25Nachdem aber der Glaube gekommen ist,
sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. 26Denn ihr seid alle durch den Glauben
Röm 8,17
Gottes Kinder in Christus Jesus. 27Denn ihr alle, die ihr
auf Christus getauft seid, habt
Christus angezogen. 28Hier ist
nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn
ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. 29Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben.