761Ein Psalmlied Asafs, vorzusingen, beim Saitenspiel.
2Gott ist in Juda bekannt,
in Israel ist sein Name herrlich.
3So erstand in Salem sein Zelt
und
seine Wohnung in Zion.
4Dort
zerbricht er die Pfeile des Bogens,
Schild, Schwert und Streitmacht. SELA.
5Du bist herrlicher und mächtiger
als die ewigen Berge.
6Beraubt sind die Stolzen und in Schlaf gesunken,
und allen Kriegern versagen die Hände.
7Von deinem Schelten, Gott Jakobs,
sinken in Schlaf Ross und Wagen.
8Furchtbar bist du!
Wer kann vor dir bestehen, wenn du zürnest?
9Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel,
so erschrickt das Erdreich und wird
Hab 2,20
still,
10wenn Gott sich aufmacht zu richten,
dass er helfe allen Elenden auf Erden. SELA.
11Wenn Menschen wider dich wüten,
bringt es dir Ehre;
und wenn sie noch mehr wüten,
bist du auch noch gerüstet.
12Tut Gelübde dem Herrn, eurem Gott, und haltet sie!
Alle, die ihr um ihn her seid, bringt Geschenke dem Furchtbaren,
13der den Fürsten den Mut nimmt
und furchtbar ist für die Könige auf Erden.
771Ein Psalm Asafs, vorzusingen, für Jedutun.
2Ich rufe zu Gott und schreie um Hilfe,
zu Gott rufe ich, und er erhört mich.
3In der Zeit meiner Not suche ich den Herrn; /
meine Hand ist des Nachts ausgereckt und lässt nicht ab;
denn meine Seele will sich nicht trösten lassen.
4Ich denke an Gott – und bin betrübt;
ich sinne nach – und mein Geist verzagt. SELA.
5Meine Augen hältst du, dass sie wachen müssen;
ich bin so voll Unruhe, dass ich nicht reden kann.
6Ich
gedenke der uralten Zeiten,
der längst vergangenen Jahre.
7Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel /
und rede mit meinem Herzen,
mein Geist muss forschen.
8Wird denn der Herr auf ewig verstoßen
und keine Gnade mehr erweisen?
9Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Güte,
und hat die Verheißung für immer ein Ende?
10Hat Gott vergessen, gnädig zu sein,
hat er sein Erbarmen im Zorn verschlossen? SELA.
11Ich sprach: Darunter leide ich,
dass die rechte Hand des Höchsten sich so ändern kann.
12Darum gedenke ich an die Taten des Herrn,
ja, ich gedenke an deine früheren Wunder
13und sinne über alle deine Werke
und denke deinen Taten nach.
14Gott, dein Weg ist heilig.
Wo ist ein so mächtiger Gott, wie du, Gott, bist?
15Du bist der Gott, der Wunder tut,
du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern.
16Du hast dein Volk erlöst mit starkem Arm,
die Kinder Jakobs und Josefs. SELA.
17Die Wasser sahen dich, Gott, /
die Wasser sahen dich und ängstigten sich,
ja, die Tiefen tobten.
18Die dicken Wolken gossen Wasser, /
die Wolken donnerten,
und deine Pfeile fuhren einher.
19Dein Donner rollte, Blitze erhellten den Erdkreis,
die Erde erbebte und wankte.
20
Dein Weg ging durch das Meer /
und dein Pfad durch große Wasser;
doch niemand sah deine Spur.
21Du führtest dein Volk wie eine Herde
durch die Hand von Mose und Aaron.
781Eine Unterweisung Asafs.
Höre, mein Volk, meine Unterweisung,
neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes!
2Ich
will meinen Mund auftun zu einem Spruch
und Geschichten verkünden aus alter Zeit.
3
5. Mose 4,9-10
Was wir gehört haben und wissen
und unsre Väter uns erzählt haben,
4das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern;
wir verkündigen dem kommenden Geschlecht
den Ruhm des Herrn und seine Macht
und seine Wunder, die er getan hat.
5Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob
und gab ein Gesetz in Israel
und gebot unsern Vätern,
es ihre Kinder zu lehren,
6auf dass es die Nachkommen lernten,
die Kinder, die noch geboren würden;
die sollten aufstehen
und es auch ihren Kindern verkündigen,
7dass sie setzten auf Gott ihre Hoffnung /
und nicht vergäßen die Taten Gottes,
sondern seine Gebote hielten
8und nicht würden wie ihre Väter,
ein abtrünniges und ungehorsames Geschlecht,
dessen Herz nicht fest war
und dessen Geist sich nicht treu an Gott hielt,
9
wie die Söhne Ephraim, wohl gerüstete Bogenschützen,
abfielen zur Zeit des Streits;
10sie hielten den Bund Gottes nicht
und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln
11und vergaßen seine Taten und seine Wunder,
die er sie hatte sehen lassen.
12Vor ihren Vätern tat er Wunder
in Ägyptenland, im Gefilde von Zoan.
13Er
zerteilte das Meer und führte sie hindurch
und ließ das Wasser stehen wie eine Mauer.
14Er leitete sie bei Tage mit einer Wolke
und die ganze Nacht mit einem hellen Feuer.
15
4. Mose 20,7-11
5. Mose 32,18
Er spaltete die Felsen in der Wüste
und tränkte sie reichlich wie mit Fluten;
16er ließ Bäche aus den Felsen hervorbrechen
und Wasser hinabfließen wie Ströme.
17Dennoch sündigten sie weiter wider ihn
und empörten sich in der Wüste gegen den Höchsten;
18sie
versuchten Gott in ihrem Herzen,
als sie Speise forderten für ihre Seelen,
19und redeten wider Gott und sprachen:
Kann Gott wohl
einen Tisch bereiten in der Wüste?
20Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen,
dass Wasser strömten und Bäche sich ergossen;
kann er aber auch Brot geben
und seinem Volk Fleisch verschaffen?
21Da das der Herr hörte,
entbrannte er im Grimm,
und Feuer brach aus in Jakob, und Zorn kam über Israel,
22weil sie nicht glaubten an Gott
und nicht hofften auf seine Hilfe.
23Und er gebot den Wolken droben
und tat auf die Türen des Himmels
24und
ließ Manna auf sie regnen zur Speise
und gab ihnen Himmelsbrot.
25Brot der Engel aßen sie alle,
er sandte ihnen Speise in Fülle.
26
Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel
und erregte durch seine Stärke den Südwind
27und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub
und Vögel wie Sand am Meer;
28mitten in sein Lager ließ er sie fallen,
rings um seine Wohnung her.
29Da aßen sie und wurden sehr satt;
und was sie verlangten, gewährte er ihnen.
30Sie hatten ihr Verlangen noch nicht gestillt,
ihre Speise war noch in ihrem Munde,
31da kam der Zorn Gottes über sie /
und brachte ihre Vornehmsten um
und schlug nieder die Besten in Israel.
32Bei dem allen sündigten sie noch mehr
und glaubten nicht an seine Wunder.
33Darum
1. Kor 10,5
ließ er ihre Tage dahinschwinden ins Nichts
und ihre Jahre in Schrecken.
34Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie ihn
und fragten wieder nach Gott
35und dachten daran, dass Gott ihr Hort ist
und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
36Doch sie betrogen ihn mit ihrem Munde
und belogen ihn mit ihrer Zunge.
37Ihr Herz hing nicht fest an ihm,
und sie hielten nicht treu an seinem Bunde.
38Er aber war barmherzig und vergab die Schuld
und vertilgte sie nicht
und wandte oft seinen Zorn ab
und ließ nicht seinen ganzen Grimm an ihnen aus.
39Denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind,
ein
Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkommt.
40Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste
und betrübten ihn in der Einöde!
41Sie versuchten Gott immer wieder
und kränkten den Heiligen Israels.
42Sie dachten nicht an seine Hand,
an den Tag, da er sie erlöste von den Feinden,
43wie er seine Zeichen in Ägypten getan hatte
und seine Wunder im Lande Zoan.
44Er verwandelte
ihre Ströme in Blut,
dass sie aus ihren Flüssen nicht trinken konnten.
45Er schickte
Ungeziefer unter sie, das sie fraß,
und
Frösche, die ihnen Verderben brachten,
46und gab ihr Gewächs den Raupen
und ihre Saat den
Heuschrecken.
47Er schlug ihre Weinstöcke mit
Hagel
und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen.
48Er gab ihr Vieh dem Hagel preis
und ihre Herden dem Wetterstrahl.
49Er sandte die Glut seines Zorns unter sie,
Grimm und Wut und Drangsal, eine Schar Verderben bringender Engel.
50Er ließ seinem Zorn freien Lauf /
und bewahrte ihre Seele nicht vor dem Tode
und gab
ihr Leben der Pest preis.
51Er schlug
alle Erstgeburt in Ägypten,
die Erstlinge ihrer Kraft in den Zelten Hams.
52Er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe
und
führte sie wie eine Herde in der Wüste;
53und er leitete sie sicher, /
dass sie sich nicht fürchteten;
aber ihre Feinde bedeckte das Meer.
54Er brachte sie in sein heiliges Land,
zu dem
Berg, den seine Rechte erworben hat,
55und vertrieb vor ihnen her die Völker /
und verteilte ihr Land als Erbe
und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.
56Aber sie versuchten Gott und trotzten dem Höchsten
und hielten seine Gebote nicht;
57sie fielen ab und waren treulos wie ihre Väter
und versagten wie ein schlaffer Bogen;
58sie erzürnten ihn mit ihren Höhen
und
reizten ihn zum Zorn mit ihren Götzen.
59Da Gott das hörte, entbrannte sein Grimm,
und er verwarf Israel ganz.
60Er gab
Jer 7,12
seine Wohnung in Silo dahin,
das Zelt, in dem er unter Menschen wohnte.
61Er gab seine Macht in Gefangenschaft
und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes.78,61 Mit »Macht« und »Herrlichkeit« ist die Bundeslade gemeint (Ps 132,8; 1. Sam 4,22).
62Er übergab sein Volk dem Schwert
und ergrimmte über sein Erbe.
63Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer,
und ihre Jungfrauen mussten ungefreit bleiben.
64Ihre
Priester fielen durchs Schwert,
und die Witwen konnten die Toten nicht beweinen.
65Da erwachte der Herr wie aus dem Schlaf,
wie ein Starker, der vom Wein fröhlich ist,
66und schlug seine Feinde zurück
und hängte ihnen ewige Schande an.
67Er verwarf das Zelt Josefs
und erwählte nicht den Stamm Ephraim,
68sondern erwählte
den Stamm Juda,
den Berg Zion, den er liebt.
69Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen,
wie die Erde, die er gegründet hat für immer,
70
2. Sam 7,8
und erwählte seinen Knecht David
und nahm ihn von den Schafhürden;
71von den säugenden Schafen holte er ihn,
dass er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel.
72Und er weidete sie mit aller Treue
und leitete sie mit kluger Hand.