21Einst aber wird
die Zahl der Israeliten sein wie der Sand am Meer, den man weder messen noch zählen kann. Und
es soll geschehen: An dem Ort, da zu ihnen gesagt ist: »Ihr seid nicht mein Volk«, wird zu ihnen gesagt werden: »Kinder des lebendigen Gottes!« 2Dann
Jer 3,18
Hes 37,22
werden die Judäer und die Israeliten zusammenkommen und sich ein gemeinsames Haupt geben und aus dem Lande heraufziehen; denn der Tag Jesreels wird ein großer Tag sein. 3Nennt eure Brüder:
»Mein Volk«, und eure Schwestern:
»Erbarmen«.
4Rechtet mit eurer Mutter, rechtet – sie ist ja nicht meine Frau und ich bin nicht ihr Mann! –, sie soll die Zeichen ihrer Hurerei von ihrem Angesicht wegtun und die
23,1-49
Zeichen ihrer Ehebrecherei zwischen ihren Brüsten,
5damit ich sie nicht nackt ausziehe und hinstelle, wie sie war, als sie geboren wurde, und ich sie nicht mache wie die Wüste und sie zurichte wie dürres Land und sie nicht sterben lasse vor Durst! 6Auch ihrer Kinder will ich mich nicht erbarmen; denn Hurenkinder sind sie. 7Denn Hurerei trieb ihre Mutter, schändlich führte sich auf, die sie getragen hat, sprach sie doch:
Ich will meinen Liebhabern nachlaufen, die mir Brot geben und Wasser, Wolle und Flachs, Öl und Trank. 8Darum siehe, ich versperre ihren Weg mit Dornen und ziehe eine Mauer, dass sie ihre Pfade nicht findet. 9Wird sie dann ihren Liebhabern nachlaufen und sie nicht einholen, nach ihnen suchen und sie nicht finden, so wird sie sagen: Ich will wieder zurückkehren zu meinem ersten Mann; denn damals ging es mir besser als jetzt. 10Aber sie weiß nicht, dass ich es war,
der ihr Korn, Wein und Öl gab und sie überhäufte mit Silber und Gold; das haben sie für den Baal gebraucht.
11Darum nehme ich mein Korn wieder zurück zu seiner Zeit und meinen Wein zu seiner Frist und entreiße ihr meine Wolle und meinen Flachs, womit sie ihre Blöße bedeckt. 12Nun aber decke ich
ihre Scham auf vor den Augen ihrer Liebhaber, und niemand wird sie aus meiner Hand erretten. 13Ich will ein Ende machen mit allen ihren Freuden, Festen, Neumonden, Sabbaten und mit allen ihren Feiertagen. 14Ich will ihre Weinstöcke und Feigenbäume verwüsten, von denen sie sagte: »Das ist mein Lohn, den mir meine Liebhaber gegeben haben.« Ich will eine Wildnis aus ihnen machen, dass die Tiere des Feldes sie fressen. 15Ich will an ihr heimsuchen die Tage der Baale, an denen sie Räucheropfer darbrachte und sich mit Stirnreifen und Halsbändern schmückte und ihren Liebhabern nachlief, mich aber vergaß, spricht der Herr.
16Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und
freundlich mit ihr reden. 17Dann will ich ihr dort ihre Weinberge geben und das
Tal Achor2,17 Siehe Sach- und Worterklärungen. zum Tor der Hoffnung machen. Und dort wird sie antworten wie zur Zeit ihrer Jugend, als sie aus Ägyptenland heraufzog. 18An jenem Tage geschieht’s, spricht der Herr, da wirst du mich nennen
»Mein Mann« und nicht mehr »Mein Baal«. 19Dann will ich die Namen der Baale aus ihrem Munde wegtun, dass man ihrer Namen nicht mehr gedenken wird.
20An jenem Tage will
ich einen Bund für sie schließen mit den Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem Gewürm des Erdbodens und will Bogen, Schwert und Rüstung im Lande zerbrechen und
will sie sicher wohnen lassen. 21Ich will dich mir verloben auf ewig, ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und Barmherzigkeit.
22Ich will dich mir verloben in Treue, und du wirst
den Herrn erkennen. 23An jenem Tage will ich antworten, spricht der Herr, ich antworte dem Himmel, und der Himmel antwortet der Erde, 24und die Erde antwortet mit
Lo-Ruhama, und ich will sagen zu
Lo-Ammi: »Du bist mein Volk«, und Israel wird sagen: »Du bist mein Gott«.
31Und der Herr sprach zu mir:
Geh noch einmal hin und liebe eine Frau, die Geliebte eines anderen und eine Ehebrecherin ist, wie auch der Herr die Israeliten liebt, obgleich sie sich andern Göttern zuwenden und
Traubenkuchen lieben. 2Da kaufte ich sie mir für fünfzehn Silberstücke und fünfzehn Scheffel Gerste 3und sprach zu ihr: Lange Zeit wirst du bei mir bleiben, ohne zu huren und ohne einem Mann anzugehören, und auch ich werde nicht zu dir eingehen. 4Denn lange Zeit werden die Israeliten ohne König und ohne Obere bleiben, ohne Opfer, ohne Steinmal, ohne Efod und ohne Hausgott.
5Danach werden die Israeliten umkehren und
Hes 34,23-24
den Herrn, ihren Gott, und David, ihren König, suchen, und werden mit Zittern zu dem Herrn und seiner Gnade kommen in letzter Zeit.
41Höret, ihr Israeliten, des Herrn Wort! Der Herr rechtet mit denen, die im Lande wohnen; denn es gibt keine Treue, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes im Lande, 2sondern Fluchen und Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen haben überhandgenommen, und eine Blutschuld kommt nach der andern. 3Darum wird die Erde dürre stehen, und alle ihre Bewohner werden dahinwelken; auch die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer werden weggerafft.
4Doch soll man niemand verklagen noch zurechtweisen, sondern allein dich, Priester, klage ich an. 5Straucheln sollst du bei Tage, straucheln soll auch der Prophet mit dir des Nachts; auch deine Mutter richte ich zugrunde. 6Zugrunde geht mein Volk, weil es ohne Erkenntnis Gottes ist. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, will ich dich auch verwerfen, dass du nicht mehr mein Priester sein sollst. Weil du die Weisung deines Gottes vergessen hast, will ich auch deine Kinder vergessen.
7Je mehr ihrer wurden, desto mehr sündigten sie gegen mich; ihre Ehre tauschten sie gegen Schande. 8Sie nähren sich von den
6,19
Sündopfern meines Volks und sind begierig nach seiner Schuld. 9Darum soll es dem Priester gehen wie dem Volk; denn ich will an ihm heimsuchen seinen Wandel und ihm vergelten sein Tun: 10Sie werden essen und nicht satt werden, Hurerei treiben und sich nicht mehren, weil sie den Herrn verlassen haben, um festzuhalten an 11Hurerei. Wein und Most rauben den Verstand.
12Mein Volk
befragt sein Holz, und sein Stab soll ihm antworten. Ja, der
Geist der Hurerei hat sie verführt, dass sie mit ihrer Hurerei ihrem Gott wegliefen. 13Oben
auf den Bergen opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie unter den Eichen, Terebinthen und Pappeln; denn ihr Schatten erquickt. Darum treiben eure Töchter Hurerei, und eure Schwiegertöchter brechen die Ehe. 14Ich will’s nicht an euren Töchtern heimsuchen, dass sie Hurerei treiben, und an euren Schwiegertöchtern, dass sie die Ehe brechen.
Ihr selbst geht ja mit den Huren beiseite und opfert mit den Tempeldirnen. So kommt das unverständige Volk zu Fall.
15Willst du, Israel, schon huren, so soll Juda sich nicht auch verschulden!
Geht nicht hin nach Gilgal und zieht nicht hinauf nach
Bet-Awen und
schwört nicht: So wahr der Herr lebt!
16Ja, Israel war störrisch wie eine störrische Kuh; soll da der Herr sie weiden lassen wie Lämmer auf freiem Feld? 17Ephraim hat sich zu den Götzen gesellt; so lass es hinfahren. 18War ihr Zechen vorbei, hurten sie umso mehr, trieben es heftig; Schande war ihr Schild. 19Schon hat ein Sturm sie in seine Flügel gewickelt; so werden sie zuschanden durch ihre Opfer.