101Israel war ein
üppiger Weinstock, der seine Frucht trägt. Je mehr Früchte er hatte, desto mehr Altäre machten sie. Je besser sein Land, desto prächtiger die
Steinmale. 2Ihr Herz ist falsch; nun müssen sie ihre Schuld büßen. Er selbst zerbricht ihre Altäre, zerstört ihre Steinmale. 3Schon müssen sie sagen: Wir haben keinen König, denn wir fürchteten den Herrn nicht. Und ein König, was könnte der uns schon helfen? 4Viele Worte machen, Meineide schwören, Bündnisse schließen: So grünt das Recht wie giftiges Kraut in allen Furchen im Felde.
5Die Einwohner von Samaria suchen Schutz beim Kalb von
Bet-Awen. Sein Volk trauert darum, aber seine Pfaffen jubeln über seine Herrlichkeit; doch sie wird ihm genommen. 6Ja, das Kalb wird nach Assyrien gebracht
als Geschenk für den Großkönig. Ephraim trägt Schande davon, und Israel wird zuschanden an seinem Plan. 7Dahin ist Samaria; sein König gleicht einem Zweig auf dem Wasser. 8Die Höhen des Frevels werden verwüstet, auf denen sich Israel versündigte;
Dornen und Disteln wachsen auf ihren Altären. Dann werden sie sagen zu den
Offb 6,16
Bergen: Bedeckt uns!, und zu den Hügeln: Fallt über uns!
9Israel, du hast seit den
Tagen von Gibea gesündigt; dabei sind sie geblieben. Wird darum nicht in Gibea der Krieg über sie kommen wegen der bösen Leute? 10Ich werde sie züchtigen nach meinem Willen; Völker sollen gegen sie versammelt werden, denn sie sind verstrickt in ihre doppelte Schuld. 11Ephraim war eine junge Kuh, daran gewöhnt, gern zu dreschen. Als ich an ihrem kräftigen Nacken vorüberging, spannte ich Ephraim ein; Juda sollte pflügen, Jakob eggen.
12Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe!
Pflüget ein Neues,
solange es Zeit ist, den Herrn zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!
13Ihr aber habt Frevel
gepflügt, Übel geerntet und Lügenfrüchte gegessen. Weil du dich auf deine Wagen verlässt und auf die Menge deiner Helden, 14darum soll sich ein Getümmel erheben in deinem Volk, dass alle deine Festungen zerstört werden, gleichwie Schalman am Tage der Schlacht Bet-Arbeel zerstörte, als die Mutter zerschmettert wurde samt den Kindern. 15So soll’s euch zu Bethel auch ergehen um eurer großen Bosheit willen. Beim Morgengrauen ist völlig vernichtet der König Israels.
111Als Israel jung war,
gewann ich ihn lieb und
Mt 2,15
rief meinen Sohn aus Ägypten. 2Wie ich sie auch rief, liefen sie weg von mir. Den Baalen opferten sie, und den Bildern räucherten sie. 3Ich aber hatte Ephraim laufen gelehrt und sie auf meine Arme genommen. Aber sie merkten nicht, dass ich sie
heilte. 4Mit menschlichen Seilen zog ich sie, mit Stricken der Liebe. Ich half ihnen das Joch auf ihrem Nacken tragen. Ich neigte mich zu ihm und gab ihm zu essen. 5Er muss zurück nach Ägyptenland, und Assur wird sein König sein; denn sie haben sich geweigert umzukehren. 6Das Schwert wird in seinen Städten tanzen und seine Wahrsager vertilgen und sie fressen um ihrer Pläne willen. 7Mein Volk verharrt in der Abkehr von mir. Sie rufen zu Baal, dem Hohen, doch der richtet sie nicht auf.
8Wie kann ich dich preisgeben, Ephraim, dich ausliefern, Israel? Wie kann ich dich preisgeben gleich
Adma und dich zurichten wie Zebojim?
Mein Herz wendet sich gegen mich, all mein Mitleid ist entbrannt. 9Ich will nicht tun nach meinem grimmigen Zorn noch Ephraim wieder verderben. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, heilig in deiner Mitte. Darum komme ich nicht im Zorn.
Klgl 3,31-36
10Alsdann werden sie dem Herrn nachfolgen. Wie ein Löwe wird
er brüllen, und wenn er brüllt, werden zitternd herbeikommen
seine Kinder von Westen her. 11Sie kommen zitternd wie Vögel aus Ägypten und wie Tauben aus dem Land Assur; und ich will sie wieder wohnen lassen in ihren Häusern, spricht der Herr.
121Mit Lüge hat mich Ephraim umzingelt, mit Betrug das Haus Israel. Aber Juda hält noch fest an Gott und ist dem Heiligen treu. 2Ephraim weidet Wind, es läuft dem Ostwind nach. Täglich mehrt es Lüge und Gewalt.
Sie schließen mit Assur einen Bund und bringen Öl nach Ägypten. 3Darum rechtet der Herr mit Juda; er wird Jakob heimsuchen nach seinem Wandel und ihm vergelten nach seinem Tun.
4Schon
27,36
im Mutterleib hat er seinen Bruder gepackt und
im Mannesalter mit Gott gekämpft. 5Er kämpfte mit dem Engel und siegte, er weinte und flehte ihn an. In
Bethel hat er ihn gefunden, und dort redet er mit uns, 6der Herr, der Gott Zebaoth;
Herr ist sein Name. 7Du wirst mit deinem Gott zurückkehren. Halte fest an Liebe und Recht und hoffe stets auf deinen Gott!
8Ein Kanaanäer ist Ephraim: Er hat eine falsche Waage in der Hand und liebt den Betrug. 9Denn Ephraim spricht: Wie
reich bin ich doch geworden, ich habe genug! Alles meine Arbeit! Man wird keine Schuld an mir finden, die Sünde wäre.
10
Ich aber bin der Herr, dein Gott, von Ägyptenland her. Ich will dich wieder in Zelten wohnen lassen wie in der Wüstenzeit. 11Immer wieder habe ich zu den Propheten geredet, ich war’s, der viele Gesichte gab, und durch die Propheten habe ich mich kundgetan. 12War
Gilead auch stark, so sind sie doch zunichtegeworden. In
Gilgal opferten sie Stiere, doch auch ihre Altäre werden wie Steinhaufen sein an den Furchen des Feldes.
13
28,5
Jakob floh in die Gegend von Aram, und
Israel diente um eine Frau; um einer Frau willen hütete er Schafe. 14Aber durch einen Propheten
führte der Herr Israel aus Ägypten, und durch einen Propheten ließ er sie hüten.
15Nun aber hat ihn Ephraim bitter erzürnt; seine Blutschuld lässt er auf ihm lasten, und seine Schmähung vergilt ihm sein Herr.