171Jesus wandte sich wieder seinen Jüngern zu, den Männern und Frauen,17,1 den Männern und Frauen: verdeutlichender Zusatz; siehe Anmerkung zu 6,17. und sagte zu ihnen:
»Es ist unvermeidlich, dass Menschen an mir irrewerden. Aber wehe dem, der dazu beiträgt! 2Es wäre besser für ihn, er würde mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen, als dass er auch nur einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die zu mir halten,17,2 dieser kleinen ...: wörtlich dieser Kleinen; vgl. Mt 18,6; Mk 9,42. an mir irremacht. 3Seid wachsam gegen euch selbst!
Wenn dein Bruder – und das gilt entsprechend für die Schwester17,3 und das gilt entsprechend ...: verdeutlichender Zusatz; siehe Sacherklärung »Bruder«. – ein Unrecht begangen hat, dann stell ihn zur Rede, und wenn er es bereut, dann verzeih ihm. 4Selbst wenn er siebenmal am Tag an dir schuldig wird, sollst du ihm verzeihen, wenn er kommt und sagt: ›Es tut mir leid!‹«
5Die Apostel sagten zum Herrn: »Stärke doch unser Vertrauen zu Gott!«
Mt 14,31
6Der Herr antwortete: »Wenn euer Vertrauen auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu dem Maulbeerbaum dort sagen: ›Zieh deine Wurzeln aus der Erde und verpflanze dich ins Meer!‹, und er würde euch gehorchen.«
7»Stellt euch vor, jemand von euch hat einen Sklaven und der kommt vom Pflügen oder Schafehüten nach Hause. Wird er wohl gleich als Erstes zu ihm sagen: ›Bitte, komm und setz dich zu Tisch‹?
8Gewiss nicht! Er wird ihm sagen: ›Mach mir das Essen fertig, binde dir die Schürze um und bediene mich bei Tisch! Wenn ich fertig bin, kannst du auch essen und trinken.‹
9Wird er sich etwa bei dem Sklaven bedanken, weil der getan hat, was ihm befohlen war?
10So ist es auch mit euch. Wenn ihr alles getan habt, was Gott euch befohlen hat, dann sagt: ›Wir sind Diener, weiter nichts; wir haben nur getan, was uns aufgetragen war.‹«
11Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.17,11 So der wahrscheinliche Sinn. Wörtlich mitten durch Samarien und Galiläa.
12Als er in ein Dorf ging, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in gehörigem Abstand stehen
13und riefen laut: »Jesus! Herr! Hab Erbarmen mit uns!«
14Jesus sah sie und befahl ihnen: »Geht zu den Priestern und lasst euch eure Heilung bestätigen!«17,14 Wörtlich zeigt euch den Priestern; vgl. Lev 14,1-32.
Und als sie unterwegs waren, wurden sie tatsächlich gesund.
15Einer aus der Gruppe kam zurück, als er es merkte. Laut pries er Gott, 16warf sich vor Jesus nieder, das Gesicht zur Erde, und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
17Jesus sagte: »Sind nicht alle zehn gesund17,17 Wörtlich rein. geworden? Wo sind dann die anderen neun? 18Ist keiner zurückgekommen, um Gott die Ehre zu erweisen, nur dieser Fremde hier?«
19Dann sagte er zu dem Mann: »Steh auf und geh nach Hause, dein Vertrauen hat dich gerettet.«
20Einige Pharisäer fragten Jesus, wann die Herrschaft Gottes anbrechen werde.
Jesus antwortete: »Ihr dürft nicht nach Vorzeichen ausschauen 21und an allen möglichen Orten nach ihr suchen! Denn schon jetzt, mitten unter euch, richtet Gott seine Herrschaft auf!«
10,17-18
16,16
22Dann sagte Jesus zu den Jüngern, den Männern und Frauen:17,22 den Männern und Frauen: verdeutlichender Zusatz; siehe Anmerkung zu 6,17. »Es wird die Zeit kommen, wo ihr euch danach sehnt, auch nur einen Tag unter der Herrschaft des Menschensohnes zu erleben. Aber es wird euch nicht vergönnt sein.
23Sie werden zu euch sagen: ›Schaut doch hierher!‹, oder: ›Schaut dorthin!‹ Aber geht nicht hin und gebt nichts darauf.
24Wenn sein Tag da ist, wird der Menschensohn kommen wie ein Blitz, der mit einem Schlag den ganzen Horizont ringsum erhellt.
25Aber zuvor muss er noch vieles erleiden und von den Menschen dieser Generation verworfen17,25 Gemeint ist: als unbrauchbar verworfen im Sinn von Psalm 118,22. werden.
26Wenn der Menschensohn kommt, wird es genauso sein wie zur Zeit Noachs: 27Die Menschen aßen und tranken und heirateten, wie sie es gewohnt waren – bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging. Dann kam die Flut und vernichtete sie alle.
28Und es wird auch genauso sein wie in den Tagen Lots: Sie aßen und tranken, sie kauften und verkauften, bestellten das Land und bauten Häuser, wie sie es gewohnt waren.
29An dem Tag aber, an dem Lot die Stadt Sodom verließ, fiel Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle. 30Ganz genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn erscheint.
31Wer an jenem Tag gerade auf dem Dach ist und seine Sachen unten im Haus liegen hat, soll keine Zeit damit verlieren, erst noch hineinzugehen, um sie zu holen.17,31 Siehe Anmerkung zu Mk 13,15. Und wer gerade auf dem Feld ist, soll nicht einmal mehr zurückschauen, um sein Haus noch einmal zu sehen.17,31 Wörtlich soll nicht zurückschauen.
32Denkt an Lots Frau!
33Wer sein Leben retten will, wird es verlieren, und wer es verliert, wird es retten.
34Ich sage euch: Zwei Männer werden in jener Nacht auf einem Bett schlafen: Der eine wird angenommen, der andere zurückgelassen. 35Zwei Frauen werden zusammen Korn mahlen: Die eine wird angenommen, die andere zurückgelassen.«17,35 Einige Handschriften fügen hinzu (Vers 36): Von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, wird der eine angenommen, der andere zurückgelassen.
37Die Jünger fragten: »Wo wird das geschehen, Herr?«
Jesus antwortete ihnen: »Wo Aas liegt, da sammeln sich die Geier.«