121Der Herr sagt: »Die Leute von Israel setzen mir zu mit ihrem Lügen und Betrügen und auch die Leute von Juda suchen immer noch etwas anderes neben mir, ihrem heiligen Gott.«
2Die Leute von Efraïm handeln so töricht wie jemand, der den Wind einfangen möchte, ja wie einer, der auch noch dem glühend heißen Ostwind nachjagt. Sie treiben es täglich schlimmer mit ihrem Lügen und Betrügen.12,2 Betrügen mit G; H Gewalttat. Sie schließen mit den Assyrern ein Bündnis gegen die Ägypter und gleichzeitig bringen sie den Ägyptern das kostbarste Olivenöl als Geschenk.
3Aber auch die Leute von Juda zieht der Herr zur Rechenschaft. Alle Nachkommen Jakobs muss er bestrafen, wie sie es mit ihren bösen Taten verdient haben.
4Ihrem Stammvater schlagen sie nach, der schon im Mutterleib seinen Bruder übervorteilte12,4 übervorteilte: Das hebräische Wort kann zugleich »betrügen« und »die Ferse halten« bedeuten. Der in Gen 25,26 erzählte Vorgang wird von Hosea als erster Betrugsversuch gedeutet (vgl. Jer 9,3). und als Mann12,4 als Mann: Auch hier ist das Hebräische doppeldeutig; es kann sowohl in seiner Manneskraft bedeuten wie in seiner Schlechtigkeit. mit Gott gekämpft hat.
27,36
Jer 9,3
5Er kämpfte mit dem Engel Gottes und besiegte ihn, weil er ihm mit Bitten und Tränen zusetzte. In Bet-El erschien ihm Gott und sagte zu ihm:
28,10-19
6»So gewiss ich der Gott bin, der alle Macht hat,12,6 der Gott ...: wörtlich Gott Zebaot. so wahr ich der Herr heiße: 7Du wirst mit meiner Hilfe wieder hierher zurückkehren. Aber halte dich an die Liebe und an das Recht, hüte sie gut;12,7 Das Wort hüten wird in Vers 13-14 wieder aufgenommen. und setze deine Hoffnung immer auf mich, deinen Gott!«
8Der Herr sagt:12,8 Die Verse 8-10 unterbrechen den Zusammenhang und stellen wohl ein ursprünglich selbstständiges Prophetenwort dar. »Ein Händlervolk bist du geworden, Efraïm, nach dem Vorbild der Kanaaniter! Mit gefälschten Gewichtssteinen betrügst du die Leute.
9Du sagst: ›Ich bin reich geworden und habe ein Vermögen verdient; daran ist doch nichts Schlechtes. Niemand kann mir Betrug vorwerfen!‹ 10Aber ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat! Du wirst wieder in einfachen Zelten wohnen müssen, wie du das jetzt nur noch während ein paar Festtagen tust.
Ex 20,2
Lev 23,42-43
11Immer wieder redete ich zu den Propheten und gab ihnen Offenbarungen; durch meine Propheten kündigte ich warnend die kommenden Ereignisse an.
12Aber sie wollten nicht hören: Obwohl sie für den Götzendienst in Gilead so schwer bestraft worden waren, opferten sie in Gilgal Stiere! Darum werden ihre Altäre zerstört; wie die Steinhaufen am Feldrand sollen sie werden.«
9,15
13Jakob aber floh ins Aramäerland; Israel, der Gotteskämpfer,12,13 der Gotteskämpfer: verdeutlichender Zusatz (vgl. Vers 4 und die Namensdeutung in Gen 32,29). wurde zum Sklaven wegen einer Frau; einer Frau zuliebe hütete er Schafe.12,13 Jakobs Dienst für eine Frau wird hier zum Bild für die Untreue Israels gegenüber seinem Gott (für seine »Hurerei«; vgl. 2,4-15), vor der er es durch seine Propheten (vgl. Verse 11 und 14) vergeblich gewarnt hat.
14Der Herr dagegen führte Israel durch einen Propheten aus Ägypten; durch einen Propheten hütete er sein Volk.
Dtn 34,10-12
15Schwer beleidigt hat das Volk von Efraïm seinen Herrn. Deshalb wird er es ihm heimzahlen; es muss die Folgen seiner unerhörten Untaten tragen.