71Brüder und Schwestern7,1 Bruder, Schwester: Wörtlich »Bruder«. Das griechische Wort bezeichnet männliche UND weibliche Mitglieder der Gemeinde.,ich rede doch mit Leuten, die das Gesetz kennen.Wisst ihr denn nicht:Das Gesetz hat für einen Menschen nur so lange Geltung,wie er lebt.2Eine verheiratete Frau zum Beispielist durch das Gesetz7,2 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. so lange an ihren Mann gebunden,wie er lebt.Wenn ihr Mann stirbt,ist sie nicht mehr durch das Gesetz an ihn gebunden.3Wenn sie sich also zu Lebzeiten ihres Mannesmit einem anderen einlässt,bezeichnet man sie als Ehebrecherin.Aber wenn ihr Mann stirbt,gilt dieses Gesetz für sie nicht mehr.Sie begeht dann keinen Ehebruch7,3 Ehebruch: Außerehelicher Geschlechtsverkehr von Verheirateten.,wenn sie sich einen anderen Mann nimmt.4Mit euch verhält es sich ähnlich, meine Brüder und Schwestern7,4 Bruder, Schwester: Wörtlich »Bruder«. Das griechische Wort bezeichnet männliche UND weibliche Mitglieder der Gemeinde.:Durch den Tod von Christus7,4 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. seid ihr für das Gesetz7,4 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. gestorben.Ihr gehört jetzt einem anderen:dem, der vom Tod auferweckt7,4 Auferweckung: Meint die Auferstehung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes. wurde.Dadurch kann unser Leben jetzt für Gott Ertrag bringen.5Früher waren wir noch ganzvon unserer menschlichen Natur7,5 menschliche Natur: Wörtlich »Fleisch«. Wer vom Fleisch bestimmt ist, glaubt nicht an Gott und die Versöhnung, die er den Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus geschenkt hat. Er vertraut sich selbst mehr als Gott. Das ist nach biblischer Vorstellung Sünde. bestimmt.Unsere Glieder waren beherrschtvon den Leidenschaften der Sünde7,5 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann.,die durch das Gesetz geweckt werden.Und der Ertrag, den unser Leben brachte,kam dem Tod zugute.6Aber nun gilt das Gesetz für uns nicht mehr.Denn wir sind für das Gesetz gestorben,an das wir bisher gebunden waren.Jetzt können wir Gott in einer neuen Weise dienen,die von seinem Geist7,6 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. geprägt ist –und nicht mehr in der alten Weise,die durch Buchstaben7,6 Buchstaben: Gemeint sind die Buchstaben des Gesetzes. bestimmt ist.
Das frühere Leben unter dem Gesetz
7Was sollen wir dazu sagen? Etwa:»Gesetz7,7 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. und Sünde7,7 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann. sind dasselbe«?Auf keinen Fall!Allerdings hätte ich ohne das Gesetzdie Sünde gar nicht erkannt.Ich hätte zum Beispiel von der Begierde nichts gewusst,wenn das Gesetz nicht gesagt7,7 das Gesetz sagt: Zitat aus den Zehn Geboten, vgl. 2. Mose/Exodus 20,17. hätte:»Du sollst nicht begehren!«8Die Sünde machte sich das Gebot zunutzeund weckte alle Begierden in mir.Denn ohne das Gesetz war die Sünde tot.9Aber ich war damals am Leben – ohne das Gesetz.Doch dann kam das Gebot, und die Sünde lebte auf.10Aber ich musste sterben.So entdeckte ich:Das Gebot, das eigentlich zum Leben führen sollte,brachte mir den Tod.11Denn die Sünde machte sich das Gebot zunutze.Sie gebrauchte es, um mich zu täuschen und zu töten.12Es bleibt dabei: Das Gesetz7,12 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. an sich ist heilig7,12 heilig: Menschen oder Dinge, die zu Gott gehören und mit ihm in Verbindung stehen.,und das einzelne Gebot7,12 Gebote: Bestimmungen, die Gott den Menschen gegeben hat. Sie ordnen das Leben so, wie es nach Gottes Willen sein soll. ist heilig, gerecht und gut.13Hat mir dann etwa das Gute7,13 das Gute: Meint hier das »Gesetz« als Oberbegriff für die Lebensvorschriften des Alten Testaments und im Besonderen die fünf Bücher Mose. den Tod gebracht?Auf keinen Fall!Sondern die Sünde7,13 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann. war es.Denn sie sollte als Sünde erkennbar werden,indem sie mir durch das Gute den Tod brachte.Durch das Gebot sollte die Sündeüber alles Maß hinaus zunehmen.
Der gute Wille ist machtlos gegenüber der Sünde
14Wir wissen ja:Das Gesetz ist vom Geist Gottes7,14 Geist Gottes: Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt. bestimmt.Ich dagegen bin als Menschganz von meiner menschlichen Natur7,14 menschliche Natur: Wörtlich »Fleisch«. Wer vom Fleisch bestimmt ist, glaubt nicht an Gott und die Versöhnung, die er den Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus geschenkt hat. Er vertraut sich selbst mehr als Gott. Das ist nach biblischer Vorstellung Sünde. bestimmt.Ich bin mit Haut und Haaren an die Sünde7,14 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann. verkauft.15Ja, wie ich handle, ist mir unbegreiflich.Denn ich tue nicht das, was ich eigentlich will.Sondern ich tue das, was ich verabscheue.16Ich tue also das, was ich eigentlich nicht will.Das beweist: Ich stimme dem Gesetz7,16 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. innerlich zuund erkenne an, dass es recht hat.17Aber dann bin nicht mehr ich es, der so handelt.Es handelt vielmehr die Sünde, die in mir wohnt.18Ich weiß: So wie ich von Natur aus7,18 von Natur aus: Wörtlich »Fleisch«. Wer vom Fleisch bestimmt ist, glaubt nicht an Gott und die Versöhnung, die er den Menschen durch Tod und Auferstehung von Christus geschenkt hat. Er vertraut sich selbst mehr als Gott. Das ist nach biblischer Vorstellung Sünde. bin,wohnt in mir nichts Gutes.Der Wille zum Guten ist bei mir zwar vorhanden,aber nicht die Fähigkeit, es zu tun.19Ich tue nicht das, was ich eigentlich will –das Gute.Sondern ich tue das, was ich nicht will –das Böse.20Ich tue also das, was ich nicht will.Das bedeutet: Ich bin nicht mehr der Handelnde.Es ist vielmehr die Sünde7,20 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann., die in mir wohnt.21Ich entdecke also bei mir folgende Gesetzmäßigkeit:Obwohl ich das Gute tun will,bringe ich nur Böses zustande.22Meiner innersten Überzeugung nachstimme ich dem Gesetz7,22 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. Gottes mit Freude zu.23Aber in meinen Gliedern nehme ichein anderes Gesetz wahr.Es liegt im Streit mit dem Gesetz,dem ich mit meinem Verstand zustimme.Und dieses Gesetz macht mich zu seinem Gefangenen.Es ist das Gesetz der Sünde,das in meinen Gliedern steckt.24Ich unglücklicher Mensch!Mein ganzes Dasein ist dem Tod verfallen.Kann mich denn niemand davon befreien?25Doch! Und dafür sei Gott Dankdurch Jesus Christus7,25 Jesus Christus: Der Name ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt., unseren Herrn7,25 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. Sie bringt zum Ausdruck, dass man sich in seinen Dienst stellt.!So gilt nun:Mit meinem Verstand diene ich zwar dem Gesetz7,25 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. Gottes.Aber so wie ich von Natur aus bin,diene ich dem Gesetz der Sünde7,25 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann..