41Wir fragen weiter:Wie verhielt es sich eigentlich bei Abraham4,1 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25.,unserem leiblichen Stammvater?Was hat er erreicht?2Gilt Abraham etwa aufgrund seiner eigenen Tatenals gerecht4,2 gerecht, als gerecht gelten: Gott nimmt die Menschen an und verurteilt sie nicht, obwohl sie seine Gebote übertreten. Darin zeigt sich Gottes Liebe zu den Menschen.?Dann hätte er allen Grund, stolz zu sein.Aber vor Gott zählt das nicht.3Was steht denn in der Heiligen Schrift4,3 in der Heiligen Schrift (Vers 3): Zitat aus der griechischen Übersetzung von 1. Mose/Genesis 15,6.?»Abraham glaubte4,3 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. Gott,und das rechnete ihm Gott als Gerechtigkeit4,3 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. an.«4Wer eine Arbeit leistet,bekommt seinen Lohn nicht aus Gnade,sondern weil er ihm zusteht.5Anders ist es, wenn jemand bei Gottkeine eigenen Leistungen vorzuweisen hat:Glaubt er an den, der die Frevler4,5 Frevler: Menschen, die Gottes Gebote missachten und ihre eigenen Interessen gewaltsam durchsetzen. gerecht macht,wird ihm dieser Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.6Davon redet ja auch schon David4,6 redet auch David: Zitat aus der griechischen Übersetzung von Psalm 32,1-2. David, ein bedeutender König Israels, gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete..Er nennt einen Menschen glücklich,dem Gott unabhängig von dessen Leistungenetwas als Gerechtigkeit anrechnet:7»Glückselig ist jeder,dessen Vergehen vergeben werdenund dessen Sünden4,7 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. zugedeckt sind.8Glückselig ist der Mensch,dem der Herr4,8 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. die Schuld nicht anrechnet.«9Gilt dieser Zuspruch des Glücks nur für die Juden4,9 Juden: Menschen, die zu Gottes Volk gehören. Im Gegensatz zu anderen Völkern werden alle jüdischen Männer beschnitten.,also die Beschnittenen4,9 Beschneidung: Das Abtrennen der Vorhaut am männlichen Glied ist für Israel Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk.?Oder gilt er auch für die Unbeschnittenen?Wir sagen: Gott hat Abraham4,9 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. den Glauben4,9 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt.als Gerechtigkeit4,9 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. angerechnet.10Unter welchen Umständen geschah das?War er damals bereits beschnittenoder war er noch nicht beschnitten?Es geschah nicht, als er bereits beschnitten war,sondern als er noch nicht beschnitten war.11Abraham erhielt das Zeichen der Beschneidungals Siegel4,11 Siegel: Bringt die unbedingte Gültigkeit der Beschneidung als Zeichen des Bundes zwischen Abraham, seinen Nachkommen und Gott zum Ausdruck. für seine Gerechtigkeit.Diese Gerechtigkeit hatte Gott ihmaufgrund des Glaubens zuerkannt,den er vor seiner Beschneidung gezeigt hatte.Denn Abraham sollte auchzum Vater von allen Menschen werden,die glauben, ohne beschnitten zu sein.Und deshalb wird Gott auch diesen Menschenihren Glauben als Gerechtigkeit anrechnen.12Und natürlich bleibt Abraham der Vater der Juden,also der Beschnittenen.Allerdings nicht nur deshalb,weil sie beschnitten sind.Sie müssen auch in seine Fußstapfen treten.Das heißt: Sie müssen denselben Glauben zeigenwie unser Vater Abraham vor seiner Beschneidung.
Wegen seines Glaubens nahm Gott Abraham als gerecht an
13Gott hat Abraham4,13 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. und seinen Nachkommen versprochen,dass sie die ganze Welt als Erbe4,13 Erbe: In 1. Mose/Genesis 22,17-18 verspricht Gott Abraham eine große Nachkommenschaft, die ein Segen für die ganze Welt sein wird. Paulus versteht dieses Versprechen als Zusage für ein Leben im Reich Gottes, in unmittelbarer Gemeinschaft mit Gott. erhalten.Er gibt ihnen dieses Versprechen aber nicht,weil sie das Gesetz4,13 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. befolgen.Er gibt es ihnen,weil er sie aufgrund ihres Glaubens4,13 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt.als gerecht4,13 gerecht, als gerecht gelten: Gott nimmt die Menschen an und verurteilt sie nicht, obwohl sie seine Gebote übertreten. Darin zeigt sich Gottes Liebe zu den Menschen. annimmt.14Wenn diejenigen, die das Gesetz befolgen,die Erben wären,dann hätte der Glaube keine Bedeutung.Außerdem wäre dann das Versprechen Gottes hinfällig.15Denn das Gesetz ruft unvermeidlichden Zorn Gottes4,15 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. hervor.Aber wo es kein Gesetz gibt,gibt es auch keine Übertretung des Gesetzes.16Deshalb gilt für das Versprechen Gottes:Es ist an den Glauben4,16 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. gebunden,damit es durch Gottes Gnade4,16 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. in Erfüllung geht.Nur so bleibt das Versprechenfür alle Nachkommen gültig.Nicht nur für diejenigen, die das Gesetz4,16 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. befolgen.Sondern auch für diejenigen,die aus demselben Glauben lebenwie Abraham, der Vater von uns allen.17So steht es ja in der Heiligen Schrift4,17 in der Heiligen Schrift: Zitat aus der griechischen Übersetzung von 1. Mose/Genesis 17,5.:»Ich habe dich dazu bestimmt,Vater von vielen Völkern zu sein.«Abraham4,17 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. hatte Gott vor Augen,denn er glaubte an den,der die Toten lebendig macht.Der ruft auch das ins Dasein, was nicht ist.18Wo es eigentlich keinen Grund zur Hoffnung gab,hat Abraham voller Hoffnung am Glauben festgehalten.Und so wurde er zum Vater von vielen Völkern –wie Gott es ihm versprochen4,18 versprochen: Zitat aus der griechischen Übersetzung von 1. Mose/Genesis 15,5. Die Zahl der Nachkommen wird dort mit der Zahl der Sterne am Himmel verglichen. hatte:»So zahlreich werden deine Nachkommen sein.«19Er wurde im Glauben nicht unsicher –auch dann nicht, als er merkte,dass er nicht mehr Vater werden konnte.Er war ja fast einhundert Jahre alt.Und auch Sara4,19 Sara: Frau von Abraham. Sie war ähnlich alt wie ihr Mann, als ihr Sohn Isaak geboren wurde. konnte nicht mehr Mutter werden.20Aber er stellte das Versprechen Gottesnicht ungläubig infrage.Im Gegenteil: Sein Glaube wurde umso stärker.Er gab Gott die Ehre4,20 Ehre, ehren: Einen Menschen oder Gott ehren heißt, ihn so zu behandeln, wie es seiner Stellung entspricht.21und war fest überzeugt:Was Gott versprochen hat, das kann er auch halten.22Deshalb rechnete Gott Abrahamseinen Glauben4,22 Glaube, glauben: Meint das tiefe Vertrauen auf Gott, das zu einem Leben nach seinem Willen führt. als Gerechtigkeit4,22 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes. an.
Abraham soll das Vorbild für alle Menschen sein
23Aber nicht nur seinetwegen steht in der Heiligen Schrift4,23 in der Heiligen Schrift: Verkürztes Zitat aus 1. Mose/Genesis 15,6. Damit knüpft Paulus – wie auch in Vers 22 – an Römer 4,3 an.:»Gott rechnete ihm diesen Glauben an.«24Sondern es geht dabei auch um uns.Auch uns soll der Glaube angerechnet werden.Denn wir glauben an den,der Jesus4,24 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa., unseren Herrn4,24 Herr: Anrede und Bezeichnung für Jesus. Sie bringt zum Ausdruck, dass man sich in seinen Dienst stellt., von den Toten auferweckt4,24 Auferweckung: Meint die Auferstehung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes. hat.25Gott hat Jesus wegen unserer Verfehlungenin den Tod gegeben.Und er hat ihn auferweckt,damit wir vor Gott gerecht4,25 gerecht, als gerecht gelten: Gott nimmt die Menschen an und verurteilt sie nicht, obwohl sie seine Gebote übertreten. Darin zeigt sich Gottes Liebe zu den Menschen. sind.