801FÜR DEN CHORLEITER.
NACH DER MELODIE: LOTUSBLÜTEN.
EINE URKUNDE, VON ASAF80,1 Asaf: Sänger und Leiter einer Gruppe von Musikern am Tempel in Jerusalem., EIN PSALM.
2Hab ein offenes Ohr, Hirte80,2 Hirte: Verantwortlich für den Schutz und Bestand der Herde. In der Antike steht das Hirtenbild oft für den König oder für Gott. Israels,
der du Josef80,2 Josef: Einer der zwölf Stämme Israels, aus dem später die Stämme Efraim und Manasse hervorgingen. auf die Weide führst wie eine Herde.
Erscheine doch, der du über den Kerubim80,2 Kerubim: Himmlische Wesen mit einem menschlichen Gesicht, Flügeln und einem Löwenkörper. Ihre Abbilder im Heiligtum tragen den Thron Gottes. thronst,
3vor den Stämmen Efraim80,3 Efraim: Stamm Israels, der nach einem der beiden Söhne Josefs benannt ist. Sein Siedlungsgebiet liegt im mittleren Westjordanland und erstreckt sich bis zum Mittelmeer., Benjamin80,3 Benjamin: Einer der zwölf Stämme Israels. Sein Siedlungsgebiet liegt im judäischen Bergland, nördlich von Jerusalem. und Manasse80,3 Manasse: Stamm Israels, der nach einem der beiden Söhne Josefs benannt ist. Die eine Hälfte seines Siedlungsgebiets liegt zwischen Mittelmeer und Jordan, die andere erstreckt sich von dort aus weiter ins Ostjordanland..
Wecke die Kraft, die du besitzt,
und komm uns zu Hilfe!
4Gott, wende unser Schicksal wieder zum Guten!
Lass dein Angesicht leuchten80,4 Angesicht leuchten lassen: Meint die liebevolle Zuwendung Gottes zu den Menschen.!
Dann ist uns schon geholfen.
5Herr80,5 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., Gott der himmlischen Heere80,5 himmlische Heere: Hebräisch Zebaot. Der Beiname bringt die ganze Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.:
Wie lange noch80,5 wie lange noch: Typische Frage im Klagelied, die Gott an seine Barmherzigkeit erinnern soll. raucht dein Zorn80,5 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten.
gegen das Volk, das zu dir betet?
6Tränen sind das Brot,
das du ihnen zu essen gibst.
Voller Tränen sind die Krüge,
die du ihnen zu trinken reichst.
7Du lässt uns zum Zankapfel werden,
um den sich unsere Nachbarn streiten.
Und unsere Feinde spotten darüber.
8Gott der himmlischen Heere80,8 himmlische Heere: Hebräisch Zebaot. Der Beiname bringt die ganze Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.,
wende unser Schicksal wieder zum Guten!
Lass dein Angesicht leuchten80,8 Angesicht leuchten lassen: Meint die liebevolle Zuwendung Gottes zu den Menschen.!
Dann ist uns schon geholfen.
9Einen Weinstock80,9 Weinstock: Bild für das Volk Israel, das von Gott aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurde. hast du aus Ägypten geholt80,9 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit..
Fremde Völker hast du vertrieben
und ihn hier eingepflanzt.
10Du hast ihm weiten Raum gegeben.
Da konnte er Wurzeln schlagen
und sich ausbreiten im Land.
11Sein Schatten bedeckte die Berge
und seine Zweige die Zedern80,11 Zeder: Bis zu 30 m hoher Gebirgsbaum, der vor allem im Libanon wächst.,
die Gott so hoch geschaffen hat.
12Seine Ranken reichten bis zum Mittelmeer
und seine Triebe bis zum Strom Eufrat80,12 Eufrat: Neben dem Tigris einer der beiden Hauptflüsse in Assyrien und Babylonien, im heutigen Irak..
13Warum hast du seine Mauern80,13 seine Mauern: Meint die Mauern des Weinbergs, die den Weinstock schützen. eingerissen?
Warum dürfen alle von ihm pflücken,
die auf dem Weg vorbeikommen?
14Die Wildschweine aus dem Wald durchwühlen ihn,
die Heuschrecken80,14 Heuschrecken: Flugfähige und gefräßige Insekten, die sich von Grünpflanzen ernähren. In Schwärmen von Millionen Einzeltieren können sie ganze Ernten vernichten. auf dem Feld fressen ihn kahl.
15Gott der himmlischen Heere80,15 himmlische Heere: Hebräisch Zebaot. Der Beiname bringt die ganze Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck., kehre zurück,
blicke vom Himmel80,15 Himmel: Im übertragenen Sinn beschreibt »Himmel« den Bereich, in dem Gott wohnt. herab und sieh!
Kümmere dich um diesen Weinstock80,15 Weinstock: Bild für das Volk Israel, das von Gott aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurde.,
16erhalte, was du mit eigener Hand gepflanzt hast –
den Sohn, den du für dich stark gemacht hast!
17Der Weinstock wurde verbrannt und abgeschnitten.
Zieh zur Verantwortung, die das getan haben!
Vor deinem Angesicht80,17 Angesicht: Bezeichnet im übertragenen Sinn die Zuwendung Gottes zu den Menschen. sollen sie umkommen.
18Halte deine Hand über den König an deiner Seite –
über den Mann, den du für dich stark gemacht hast!
19Wir wollen nicht von dir abfallen.
Nun schenk uns neues Leben!
Dafür preisen wir deinen Namen80,19 Name Gottes: Steht für Gott selbst und seine Gegenwart, vor allem im Heiligtum..
20Herr, Gott der himmlischen Heere80,20 himmlische Heere: Hebräisch Zebaot. Der Beiname bringt die ganze Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.,
wende unser Schicksal wieder zum Guten!
Lass dein Angesicht leuchten80,20 Angesicht leuchten lassen: Meint die liebevolle Zuwendung Gottes zu den Menschen.!
Dann ist uns schon geholfen.