791EIN PSALM, VON ASAF79,1 Asaf: Sänger und Leiter einer Gruppe von Musikern am Tempel in Jerusalem..
Gott, Völker sind in dein Eigentum eingedrungen
und haben deinen heiligen Tempel79,1 Tempel: Das zentrale Heiligtum in Jerusalem. Der Tempel galt als Wohnung Gottes und war Zufluchtsort für Verfolgte. entweiht.
Sie haben Jerusalem79,1 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. in Trümmer gelegt.
2Die Leichen deiner Knechte79,2 Knecht: Selbstbezeichnung von Menschen, die sich in den Dienst Gottes stellen und ihn dadurch als ihren Herrn anerkennen. gaben sie
den Vögeln unter dem Himmel zu fressen.
Die Körper deiner Frommen79,2 Fromme: Menschen, die ihr ganzes Leben auf Gott ausrichten und sich für die Befolgung seiner Gebote einsetzen. überließen sie
den wilden Tieren auf dem Feld.
3Sie haben ihr Blut in Strömen vergossen,
in der gesamten Umgebung von Jerusalem.
Und es gab keinen, der die Toten begrub.
4Wir sind zum Spott für unsere Nachbarn geworden.
Ringsum wurden wir verhöhnt und beschimpft.
5Wie lange, Herr79,5 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., soll das noch gehen,
willst du uns für immer böse sein?
Soll deine Leidenschaft noch weiter brennen
wie ein verzehrendes Feuer?
6Richte doch deinen Zorn79,6 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. gegen die Völker,
die dich nicht anerkennen wollen!
Wende dich gegen die Königreiche,
die deinen Namen79,6 Name Gottes: Steht für Gott selbst und seine Gegenwart, vor allem im Heiligtum. nicht anrufen!
7Denn sie haben Jakob79,7 Jakob: Bezeichnung für das Volk Israel. Der Stammvater Jakob wird in 1. Mose/Genesis 32,29 in Israel umbenannt. gefressen
und sein Weideland abgemäht.
8Rechne uns die Schuld79,8 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. der Vorfahren nicht an!
Lass uns bald dein Erbarmen erfahren,
denn wir sind sehr schwach geworden.
9Steh uns bei, Gott, du kannst uns retten!
Es geht doch um die Ehre79,9 Ehre, ehren: Einen Menschen oder Gott ehren heißt, ihn so zu behandeln, wie es seiner Stellung entspricht. deines Namens79,9 Name Gottes: Steht für Gott selbst und seine Gegenwart, vor allem im Heiligtum..
Befreie uns und vergib uns unsere Sünden79,9 Sünden: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können.!
Dafür stehst du mit deinem Namen ein.
10Warum dürfen die Völker sagen:
»Wo ist er denn nun, ihr Gott?«
Lass in der Völkerwelt bekannt werden,
dass du sie vor unseren Augen bestrafst.
Sie haben ja das Blut deiner Knechte79,10 Knecht: Selbstbezeichnung von Menschen, die sich in den Dienst Gottes stellen und ihn dadurch als ihren Herrn anerkennen. vergossen.
11Das Stöhnen der Gefangenen soll dich erreichen.
Die zum Tod verurteilt sind, erhalte am Leben.
So weit reicht deine Macht.
12Lass unsere Nachbarn siebenfach dafür bezahlen,
dass sie dich so schwer beleidigt haben, Herr!
13Wir aber sind dein Volk und Schafe deiner Weide79,13 Schafe deiner Weide: Bild für das Volk Israel. Gott ist als Hirte seines Volkes verantwortlich für den Schutz und Bestand seiner Herde..
Dafür wollen wir dir danken bis in alle Zukunft.
Von einer Generation zur anderen wollen wir
vom Ruhm deiner Taten erzählen.