591FÜR DEN CHORLEITER,
NACH DER MELODIE: ZERSTÖRE NICHT!
EINE INSCHRIFT59,1 Inschrift: Die Bedeutung des hebräischen Wortes ist unklar. Die Übersetzung folgt der griechischen Überlieferung. Sie deutet darauf hin, dass der Text als Inschrift am Heiligtum angebracht war., VON DAVID59,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete.,
ALS SAUL59,1 Saul: Israelitischer Heerführer und erster König in Israel um 1000 v. Chr. SEINE SOLDATEN SCHICKTE59,1 Soldaten schickte: 1. Samuel 19,11-17 erzählt, wie David den Soldaten von König Saul entkommt. Davids Frau, eine Tochter Sauls, hilft ihm dabei..
SIE SOLLTEN DAS HAUS BEWACHEN UND DAVID TÖTEN.
2Rette mich vor meinen Feinden, mein Gott,
beschütze mich, wenn sie mich angreifen!
3Rette mich vor denen, die Unheil anrichten,
hilf mir doch, wenn Menschen nach Blut dürsten!
4Sieh her, sie haben mir eine Falle gestellt.
Sie sind stark genug, um über mich herzufallen.
Doch ich habe nichts Unrechtes getan, Herr59,4 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR.,
man kann mir kein Vergehen vorwerfen.
5Obwohl ich unschuldig bin,
kommen sie angelaufen und stellen sich auf.
Wach auf59,5 wach auf: Charakteristischer Ausdruck in den Psalmen. Der Weckruf soll Gott zum Eingreifen bewegen., komm mir zu Hilfe und sieh!
6Du, Herr, Gott der himmlischen Heere59,6 himmlische Heere: Hebräisch Zebaot. Der Beiname bringt die ganze Fülle von Gottes Macht zum Ausdruck.,
du bist doch der Gott Israels, wach auf!
Zieh alle Völker zur Verantwortung!
Verschone keinen dieser Übeltäter! Sela59,6 Sela: Zeichen zum Atemholen..
7Abend für Abend kommen sie wieder,
kläffen wie Hunde und streunen durch die Stadt.
8Sieh her, böse Worte spucken sie aus.
Sie führen sie wie Schwerter auf ihren Lippen.
Denn sie denken: »Wer merkt es schon?«
9Aber du, Herr, du lachst über sie.
Du spottest über alle Völker.
10Meine Stärke59,10 Stärke: Bezeichnung für Gott, der den Beter schützen und ihm neue Kraft schenken soll., an dich will ich mich halten!
Ja, Gott ist meine feste Burg59,10 Burg: Bild für Gottes Schutz, vgl. Psalm 46. Der Beter denkt dabei auch an den Tempel als Zufluchtsort.!
11Mein Gott kommt mir voll Güte entgegen.
Gott lässt mich auf meine Feinde herabsehen.
12Doch du sollst sie nicht töten!
Sonst könnte mein Volk dies vergessen.
Zerstreue sie durch dein Heer und wirf sie nieder!
Du bist doch unser Schild59,12 Schild: Abwehrwaffe in der Schlacht und Bild für Gottes Schutz., mein Herr!
13Wenn sie den Mund auftun, begehen sie eine Sünde59,13 Sünde: Die Trennung des Menschen von Gott, seinem Schöpfer. Sie führt dazu, dass der Mensch sein Leben nicht nach Gottes Willen ausrichten kann.,
mit jedem Wort, das über ihre Lippen kommt.
Darum sollen sie in ihrem Hochmut gefangen sein.
Denn sie verbreiten nichts als Fluch und Lüge.
14Vernichte sie in deinem Zorn59,14 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten.!
Vernichte sie, dass sie nicht mehr da sind!
Daran wird man erkennen,
dass Gott über die Nachkommen Jakobs59,14 Nachkommen Jakobs: Bezeichnung für das Volk Israel. Der Stammvater Jakob wird in 1. Mose/Genesis 32,29 in Israel umbenannt. herrscht.
Bis ans Ende der Welt reicht seine Macht. Sela59,14 Sela: Zeichen zum Atemholen..
15Abend für Abend kommen sie wieder,
kläffen wie Hunde und streunen durch die Stadt.
16Sie treiben sich herum, um zu fressen!
Werden sie nicht satt, bleiben sie über Nacht.
17Ich aber will ein Lied singen über deine Stärke!
Am Morgen will ich jubeln über deine Güte!
Denn du bist für mich eine feste Burg,
ein Zufluchtsort am Tag meiner Not.
18Meine Stärke59,18 Stärke: Bezeichnung für Gott, der den Beter schützen und ihm neue Kraft schenken soll., dir will ich ein Lied spielen!
Ja, Gott ist meine feste Burg59,18 Burg: Bild für Gottes Schutz, vgl. Psalm 46. Der Beter denkt dabei auch an den Tempel als Zufluchtsort., mein guter Gott!