561FÜR DEN CHORLEITER, NACH DER MELODIE:
TAUBE56,1 Taube: Galt in der Antike als Botin. Sie soll hier die Gebete zu den Göttern tragen., DIE ZU DEN FERNEN GÖTTERN FLIEGT.
EINE INSCHRIFT56,1 Inschrift: Die Bedeutung des hebräischen Wortes ist unklar. Die Übersetzung folgt der griechischen Überlieferung. Sie deutet darauf hin, dass der Text als Inschrift am Heiligtum angebracht war., VON DAVID56,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete.,
ALS IHN DIE PHILISTER56,1 Philister: Nachbarvolk Israels im Westen. Ihr Siedlungsgebiet lag vor allem in der südlichen Küstenebene am Mittelmeer. BEI GAT GEFANGEN NAHMEN56,1 gefangen nahmen: Die Gefangennahme Davids durch die Philister wird in der Bibel nicht überliefert. 1. Samuel 21,11-16 erzählt, dass David vor König Saul freiwillig zu den Philistern floh..
2Hab Erbarmen mit mir, Gott!
Denn Menschen stellen mir nach!
Den ganzen Tag bekämpfen sie mich.
3Meine Feinde stellen mir nach den ganzen Tag!
Ja, viele bekämpfen mich von oben herab.
4Doch heute, wenn ich mich so fürchte,
setze ich mein Vertrauen auf dich.
5Auf Gott – ich preise sein Wort:
Auf Gott vertrau ich und fürcht mich nicht!
Was können mir Menschen schon antun?
6Den ganzen Tag verletzen sie mich mit Worten.
Was sie auch planen, richtet sich gegen mich.
7In böser Absicht nähern sie sich, lauern mir auf.
Ja, sie beobachten mich auf Schritt und Tritt.
Denn sie haben es auf mein Leben abgesehen.
8Was für ein Unrecht! Sollen sie etwa davonkommen?
Nein! Im Zorn56,8 Zorn Gottes: Sein Wille, Gericht zu halten. wirf diese Leute zu Boden, Gott!
9Mein Elend hast du doch aufgeschrieben!
Nun sammle meine Tränen in deinem Krug56,9 Krug: Wörtlich »Wasserschlauch«. Flüssigkeiten wie Wasser oder Wein wurden zu damaliger Zeit unter anderem in aus Tierhäuten genähten Beuteln aufbewahrt.!
Ist nicht alles in deinem Buch56,9 dein Buch: Dahinter steht der Gedanke, dass Gott ein Buch über alle Menschen führt. festgehalten?
10Noch heute, wenn ich zu dir rufe,
müssen meine Feinde von mir ablassen.
Ich weiß: Gott tritt für mich ein!
11Auf Gott – ich preise sein Wort,
auf den Herrn56,11 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. – ich preise sein Wort:
12Auf Gott vertrau ich und fürcht mich nicht!
Was können mir Menschen schon antun?
13Jetzt liegt es an mir, Gott!
Was ich dir versprochen habe, will ich erfüllen.
Meine Dankopfer56,13 Dankopfer: Eine Opfergabe, die Gott zum Dank für die erfahrene Rettung im Tempel dargebracht wird. will ich dir darbringen.
14Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen!
Meine Füße hast du vor dem Sturz bewahrt.
So kann ich meinen Weg vor Gott gehen,
im Licht, das mir das Leben schenkt.