1321EIN LIED FÜR DIE PILGERREISE.
Erinnere dich, Herr132,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., an David132,1 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels. 2. Samuel 7,1-16 erzählt davon, dass David einen Tempel für Gott bauen will.,
wie selbstlos er gewesen ist!
2Dies hat er dem Herrn geschworen,
dem starken Gott Jakobs132,2 Gott Jakobs: Bezeichnung für den Gott Israels. Sie steht für das persönliche Treueverhältnis zwischen Gott und dem Stammvater seines Volkes. versprochen:
3»Ich werde nicht ins Zelt132,3 Zelt: Transportable Wohnung von Nomaden, die nicht sesshaft sind und mit ihren Tieren durch das Land ziehen. gehen, in dem ich wohne,
und mich auf meinem Bett zur Ruhe legen.
4Keinen Schlaf werde ich meinen Augen gönnen.
Nicht einmal für einen kurzen Schlummer
werde ich meine Augenlider schließen.
5Nein! Das werde ich so lange nicht tun,
bis ich für den Herrn einen Platz gefunden habe –
eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.«
6Seht doch, in Efrata132,6 Efrata: Ortschaft in der Gegend von Betlehem. hörten wir von der Lade132,6 Lade: Eine an Stangen tragbare Truhe aus Holz mit goldener Deckplatte, die für die Gegenwart Gottes bei seinem Volk steht. 2. Mose/Exodus 25,16 zufolge werden in ihr die Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt.,
im Gebiet von Jaar haben wir sie gefunden.
7Lasst uns zu Gottes Wohnung gehen
und vor dem Schemel132,7 Schemel: Eine Art Fußbank, die vor dem Thron eines Herrschers steht. Hier Bild für die Lade Gottes. seiner Füße auf die Knie fallen!
8Komm, Herr, zu deinem Ruheplatz132,8 Ruheplatz: Bezeichnung für den Tempelberg in Jerusalem. Dort steht der Tempel, der auch »Wohnung Gottes« genannt wird.,
du mit deiner machtvollen Lade!
9Deine Priester132,9 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. sollen die Gerechtigkeit132,9 gerecht, Gerechtigkeit: Meint ein Leben nach dem Willen Gottes.
wie die Kleider am Leib tragen132,9 wie die Kleider am Leib tragen: Im Alten Orient gab es die Vorstellung, dass gute oder schlechte Eigenschaften wie Kleidungsstücke angezogen werden konnten.,
und deine Frommen sollen jubeln.
10Du liebst doch David132,10 David: Bedeutender König in der Geschichte Israels, der etwa 1000–960 v. Chr. regierte. Er gilt als Dichter zahlreicher Lieder und Gebete., deinen Knecht132,10 Knecht, Knecht Gottes: Ehrenvolle Bezeichnung für Menschen, die Gott in seinen Dienst nimmt..
Darum denk an den König, den du gesalbt132,10 Salbung, salben: Handlung, die eine besondere Wertschätzung zum Ausdruck bringt. Ein wohlriechendes Öl wird dabei über bestimmte Körperteile ausgegossen. hast:
Weise ihn nicht zurück, wenn er vor dich tritt!
11Der Herr hat David etwas geschworen132,11 etwas geschworen: In 2. Samuel 7,12-16 erhält König David von Gott das Versprechen, dass immer einer seiner Nachkommen über Israel herrschen wird.,
kein einziges Wort davon nimmt er zurück:
»Von deinen leiblichen Nachkommen
will ich einen auf deinen Thron setzen!
12Deine Söhne aber sollen meinen Bund132,12 Bund: Vertrag, mit dem zwei Partner eine gegenseitige Verpflichtung eingehen. Ist Gott einer der Partner, kann er sich auch einseitig zur Treue gegenüber seinem Volk oder einzelnen Menschen verpflichten. halten
und meine Vorschriften, die ich ihnen einpräge.
Wenn sie das tun, werde ich auch ihre Söhne
für immer auf deinem Thron folgen lassen.«
13Ja, der Herr hat den Berg Zion132,13 Zion: Tempelberg von Jerusalem, aber auch Bezeichnung für die ganze Stadt. ausgewählt,
er hat ihn sich als Wohnsitz gewünscht:
14»Hier soll für immer mein Ruheplatz sein,
an diesem Ort will ich gerne wohnen.
15Was in der Stadt Zion auf den Tisch kommt,
werde ich ganz bestimmt segnen132,15 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen..
Ihre Armen mache ich satt mit Brot132,15 Brot: In der Antike war Fladenbrot Grundbestandteil der Ernährung..
16Ihre Priester132,16 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. lasse ich das Glück
wie die Kleider am Leib tragen132,16 wie die Kleider am Leib tragen: Wörtlich »sich kleiden mit«. Tugend und Laster stellte man sich im Alten Orient gerne als Kleider vor.,
und ihre Frommen132,16 Fromme: Menschen, die ihr ganzes Leben auf Gott ausrichten und sich für die Befolgung seiner Gebote einsetzen. sollen vor Freude jubeln.
17Dort werde ich Davids Macht wachsen lassen
wie das Horn eines Stieres132,17 Horn eines Stieres: Bild für Macht und Stärke..
Ich habe ja für meinen Gesalbten132,17 Gesalbter: Hebräisch Messias. Bezeichnet den im Auftrag Gottes eingesetzten König Israels, später auch den zum Herrscher der Welt bestimmten Retter.
eine Leuchte132,17 Leuchte: Die »Leuchte des Königs« ist ein Bild für den Fortbestand des Königshauses, vgl. 1. Könige 15,4. in seinem Haus aufgestellt.
18Seine Feinde lasse ich die Schande
wie die Kleider am Leib tragen.
Aber über ihm wird seine Krone glänzen.«