1161Ich liebe den Herrn116,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., weil er mich hört.
Er hört mich, wenn ich um Gnade116,1 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. flehe.
2Ja, er hat ein offenes Ohr für mich,
zu ihm will ich rufen mein Leben lang.
3Stricke, die den Tod bringen, haben mich umschlungen.
Ängste, die im Totenreich116,3 Totenreich: Aufenthaltsort der Verstorbenen, der unter der Erde liegt. herrschen, packten mich.
In Not und Kummer stecke ich fest.
4Den Namen des Herrn will ich anrufen:
»Ach, Herr, rette doch mein Leben!«
5Reich an Gnade116,5 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt. ist der Herr und gerecht.
Unser Gott begegnet uns mit Erbarmen.
6Der Herr beschützt die Unerfahrenen.
Ich brauchte seine Hilfe, und er half mir.
7Komm wieder zur Ruhe, meine Seele116,7 Seele: Ausdruck für die Empfindsamkeit, Sehnsucht und Lebendigkeit des Menschen.!
Denn der Herr hat dir Gutes getan.
8Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen.
Mein Auge muss nicht mehr weinen,
mein Fuß kommt nicht ins Stolpern.
9Ich darf mein Leben vor dem Herrn führen,
hier im Land der Lebenden116,9 Land der Lebenden: Lebenswelt des Beters im Gegensatz zum Totenreich..
10Ich vertraue, auch wenn ich sagen muss:
»Mir ist es wirklich schlecht ergangen!«
11In meiner Angst dachte ich:
»Alle Menschen lügen nur!«
12Wie kann ich nun dem Herrn danken
für alles, was er mir Gutes getan hat?
13Den Becher116,13 Becher: Zum Abschluss einer Gerichtsverhandlung wird dem Angeklagten ein Becher gereicht, zusammen mit seinem Freispruch oder seinem Schuldspruch., der meine Rettung bestätigt,
will ich zum Dank erheben
und dabei den Namen des Herrn anrufen.
14Was ich dem Herrn versprochen habe,
will ich in aller Öffentlichkeit erfüllen.
15Denn für den Herrn ist es ein teurer Verlust,
wenn einer von seinen Frommen116,15 Fromme: Menschen, die ihr ganzes Leben auf Gott ausrichten und sich für die Befolgung seiner Gebote einsetzen. stirbt.
16Ach, Herr, ich gehöre dir!
Ich bin doch dein Knecht116,16 Knecht: Selbstbezeichnung von Menschen, die sich in den Dienst Gottes stellen und ihn dadurch als ihren Herrn anerkennen..
Ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd.
Du hast meine Fesseln gelöst, ich bin frei.
17Dir will ich ein Dankopfer116,17 Dankopfer: Eine Opfergabe, die Gott zum Dank für die erfahrene Rettung im Tempel dargebracht wird. darbringen
und dabei den Namen des Herrn anrufen.
18Was ich dem Herrn versprochen habe,
will ich in aller Öffentlichkeit erfüllen –
19in den Höfen116,19 Höfe: Der Tempel in Jerusalem war von einem inneren und äußeren Vorhof umgeben. vor dem Haus des Herrn116,19 Haus Gottes: Bezeichnet den Tempel in Jerusalem.,
in deiner Mitte, Jerusalem116,19 Jerusalem: Hauptstadt und Regierungssitz der Könige aus dem Haus David in Juda. 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört.! Halleluja116,19 Halleluja: Hebräisch für »Lobt den HERRN«. Im Gottesdienst wird die Gemeinde damit zum Gotteslob aufgefordert.!