BasisBibel (BB)
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Besondere Gelübde, um sich an Gott zu binden

61Der Herr6,1 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. sagte zu Mose6,1 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.:2»Gib den Israeliten eine Anweisung für folgenden Fall:Ein Mann oder eine Frauwill ein besonderes Gelübde6,2 Gelübde: Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden. ablegen.Er oder sie will sich damit an den Herrn binden6,2 an den Herrn binden: Eine besonders enge Beziehung zu Gott eingehen und aus diesem Grund für einen bestimmten Zeitraum nach festgelegten Regeln leben..Wer ein solches Gelübde ablegt, wird Nasiräer6,2 Nasiräer: Mensch, der Gott gegenüber ein feierliches Versprechen abgibt und sich damit zu einer bestimmten Lebensweise verpflichtet. Er schneidet sich beispielsweise nicht die Haare und verzichtet auf Alkohol, vgl. 4. Mose/Numeri 6,1-5. genannt.3Er muss auf Wein6,3 Wein: Ein im Mittelmeerraum übliches Nahrungs- und Genussmittel. Wein ist zugleich Sinnbild für Lebensfreude und Wohlstand. und Bier verzichten.Er darf keinen Weinessig oder anderen Essig trinken6,3 Essig trinken: Mit Wasser vermischter Essig war ein alltägliches Getränk.und auch keinen Traubensaft.Trauben und Rosinen darf er nicht essen.4In der ganzen Zeit, in der das Gelübde gilt,darf er gar nichts vom Weinstock6,4 Weinstock: Bezeichnung für die einzelne Weinpflanze. essen.Das gilt für die ganze Pflanzevon der Wurzel bis zur Blattspitze.5In der ganzen Zeit, in der das Gelübde gilt,darf er sich nicht die Haare schneiden.Er soll das Haar auf dem Kopf lang wachsen lassen.Solange er an den Herrn gebunden ist,gilt er als heilig6,5 heilig: Menschen oder Dinge, die zu Gott gehören und mit ihm in Verbindung stehen..

6In der Zeit, in der das Gelübde6,6 Gelübde: Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden. für den Herrn gilt,darf er keinen Toten berühren.7Er darf sich nicht einmal dann unrein6,7 unrein: Kontakt mit Toten macht unrein, weil man dadurch zu nah an die Grenze des Todes kommt. Man muss bestimmte religiöse Handlungen durchführen, um wieder rein zu werden. machen,wenn Vater, Mutter, Bruder oder Schwester sterben.Denn er hat sich ganz an seinen Gott gebunden6,7 Gott gebunden: Eine der Regeln, die zu diesem Gelübde gehören, besagt, dass man sich aus der Gemeinschaft zurückziehen muss..8Für die ganze Zeit, in der er gebunden ist,gilt er als heilig6,8 heilig: Menschen oder Dinge, die zu Gott gehören und mit ihm in Verbindung stehen. für den Herrn.9Wenn plötzlich und unerwartetjemand in seiner Nähe stirbt,gilt er danach als unrein.Am Tag, an dem er wieder als rein6,9 rein: Bezeichnet Menschen, Tiere und Dinge, die dafür vorbereitet sind, in der Nähe Gottes zu sein. In der Bibel sind dabei bestimmte religiöse Vorschriften zu beachten. gilt,soll er sich die Haare schneiden.Das ist der siebte Tag,nach dem er als unrein gilt.10Am achten Tag soll er zwei Turteltaubenoder zwei junge Felsentauben bringen.Am Eingang des Zelts der Begegnung6,10 Zelt der Begegnung: Transportables Zeltheiligtum der Israeliten in der Zeit, als sie durch die Wüste ziehen und bis zum Bau des Tempels in Jerusalem.soll er sie einem Priester6,10 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. geben.11Der Priester soll eine Taube als Sündopfer6,11 Sündopfer: Der Kontakt mit Toten stört die Beziehung zu Gott und wiegt bei einem Nasiräer so schwer, als hätte er eine Sünde begangen. Das Sündopfer stellt die Beziehung wieder her.und die andere als Brandopfer6,11 Brandopfer: Das geschlachtete Opfertier wird mit Ausnahme der Haut bzw. des Fells vollständig auf dem Brandopferaltar verbrannt. darbringen.So bittet er um Versöhnung für den Nasiräer6,11 Nasiräer: Person, die das besondere Gelübde abgelegt hat.,der nach Berührung eines Toten als unrein gilt.Dann soll er den Nasiräer wieder für heilig erklären.12Der Nasiräer soll ein einjähriges Lammals Schuldopfer6,12 Schuldopfer: Wird als eine Art Wiedergutmachung dargebracht. Gott schenkt dem Schuldigen die Möglichkeit, die gestörte Beziehung zu ihm wieder in Ordnung zu bringen. darbringenund sich wieder neu an den Herrn binden.Die vorangegangenen Tage seines Gelübdes verfallen,weil er als unrein gelten musste.

13Weiter gilt folgende Weisung6,13 Weisung: Hebräisch Tora. Sie umfasst die schriftliche und mündliche Mitteilung von Gottes Willen. für den Nasiräer6,13 Nasiräer: Person, die das besondere Gelübde abgelegt hat.:Wenn die Zeit seines Gelübdes6,13 Gelübde: Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden. endet,soll man ihn vor das Zelt der Begegnung6,13 Zelt der Begegnung: Transportables Zeltheiligtum der Israeliten in der Zeit, als sie durch die Wüste ziehen und bis zum Bau des Tempels in Jerusalem. bringen.14Er soll Opfergaben6,14 Opfergabe: Eine Gabe für Gott als Zeichen des Danks oder der Bitte. Das Opfer wird auf dem Altar verbrannt und schafft Gemeinschaft mit Gott. für den Herrn darbringen:ein männliches, makelloses, einjähriges Lammals Brandopfer6,14 Brandopfer: Das geschlachtete Opfertier wird mit Ausnahme der Haut bzw. des Fells vollständig auf dem Brandopferaltar verbrannt.;ein weibliches, einjähriges, makelloses Lammals Sündopfer6,14 Sündopfer: Gott schenkt dem Sünder die Möglichkeit, die Beziehung zu ihm in Ordnung zu bringen. Der Wert des Sündopfers hängt von der Stellung der Person ab.;einen makellosen Widder6,14 Widder: Ausgewachsenes männliches Schaf mit gebogenen Hörnern. als Schlachtopfer6,14 Schlachtopfer: Fett und Innereien wurden als Dank für Gott verbrannt, während das Fleisch von den Opfernden gegessen wurde.;15dazu einen Korb mit ungesäuertem Brot6,15 ungesäuertes Brot: Wird ohne Sauerteig gebacken. Dadurch entfällt die Wartezeit bei der Teigherstellung, sodass sich das Brot schnell herstellen lässt.;mit Öl gemischtes, feines Mehl für Kuchen;mit Öl bestrichenes Fladenbrotund die dazugehörigen Speise-6,15 Speiseopfer: Besteht aus Getreide, Mehl, ungesäuerten Backwaren und Öl. Ein Teil wird auf dem Altar verbrannt. und Trankopfer6,15 Trankopfer: Ausgießen von Wein, Wasser oder Öl an einem Altar..

16Der Priester6,16 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. soll das alles vor den Herrn bringen.Dann soll er für den Nasiräer6,16 Nasiräer: Person, die das besondere Gelübde abgelegt hat.ein Sündopfer6,16 Sündopfer: Gott schenkt dem Sünder die Möglichkeit, die Beziehung zu ihm in Ordnung zu bringen. Der Wert des Sündopfers hängt von der Stellung der Person ab. und ein Brandopfer6,16 Brandopfer: Das geschlachtete Opfertier wird mit Ausnahme der Haut bzw. des Fells vollständig auf dem Brandopferaltar verbrannt. darbringen.17Der Widder6,17 Widder: Ausgewachsenes männliches Schaf mit gebogenen Hörnern. soll das Schlachtopfer6,17 Schlachtopfer: Fett und Innereien wurden als Dank für Gott verbrannt, während das Fleisch von den Opfernden gegessen wurde. für den Herrn sein.Dazu kommt der Korb mit ungesäuertem Brot6,17 ungesäuertes Brot: Wird ohne Sauerteig gebacken. Dadurch entfällt die Wartezeit bei der Teigherstellung, sodass sich das Brot schnell herstellen lässt..Danach soll der Priesterdie zugehörigen Speise-6,17 Speiseopfer: Besteht aus Getreide, Mehl, ungesäuerten Backwaren und Öl. Ein Teil wird auf dem Altar verbrannt. und Trankopfer6,17 Trankopfer: Ausgießen von Wein, Wasser oder Öl an einem Altar. darbringen.18Dann soll sich der Nasiräer die Haare schneiden,am Eingang zum Zelt der Begegnung6,18 Zelt der Begegnung: Transportables Zeltheiligtum der Israeliten in der Zeit, als sie durch die Wüste ziehen und bis zum Bau des Tempels in Jerusalem..Das geweihte Kopfhaar6,18 geweihtes Kopfhaar: Das lange Haar ist ein äußeres Zeichen für die enge Bindung an Gott. Wenn die Zeit des Gelübdes zu Ende ist, darf es nicht einfach weggeworfen werden. soll er in das Feuer werfen,in dem das Schlachtopfer verbrannt wird.19Nachdem der Nasiräer sich die Haare geschnitten hat,soll der Priester Opfergaben6,19 Opfergabe: Eine Gabe für Gott als Zeichen des Danks oder der Bitte. Das Opfer wird auf dem Altar verbrannt und schafft Gemeinschaft mit Gott. in seine Hände legen:die gegarte vordere Keule vom Widder,einen Laib ungesäuertes Brot aus dem Korbund ein ungesäuertes Fladenbrot.20Der Priester soll die Gaben vor dem Herrn hochheben.Sie gehören dem Priester,zusammen mit Bruststück und Hüfte,die fester Anteil6,20 fester Anteil: Priester erhalten einen Teil des Fleisches von dem Tier, das als Schlachtopfer dargebracht wird; vgl. 3. Mose/Levitikus 7,28-34. der Priester sind.Danach darf der Nasiräer wieder Wein6,20 Wein: Ein im Mittelmeerraum übliches Nahrungs- und Genussmittel. Wein ist zugleich Sinnbild für Lebensfreude und Wohlstand. trinken.

21Das ist die grundlegende Weisung6,21 Weisung: Hebräisch Tora. Sie umfasst die schriftliche und mündliche Mitteilung von Gottes Willen. für Nasiräer6,21 Nasiräer: Personen, die das besondere Gelübde abgelegt haben.,die ein Gelübde6,21 Gelübde: Versprechen, das ein Mensch Gott gibt. Es muss in jedem Fall eingelöst werden. ablegen.Sie müssen diese Weisung genau beachten.Außerdem müssen sie genau nach dem Wortlaut handeln,mit dem sie das Gelübde abgelegt haben.Zusätzlich dazu, dass sie sich an Gott gebunden haben,müssen sie dem Herrn Opfergaben6,21 Opfergabe: Eine Gabe für Gott als Zeichen des Danks oder der Bitte. Das Opfer wird auf dem Altar verbrannt und schafft Gemeinschaft mit Gott. darbringen.«

Ein Segensspruch für Priester

22Der Herr6,22 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. sprach zu Mose6,22 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.:23»Sag Aaron6,23 Aaron: Bruder von Mose und erster Hohepriester Israels. Er gilt in der Bibel als Stammvater der Priester. und seinen Nachkommen,dass sie die Israeliten mit diesen Worten segnen6,23 Segen, segnen: Wer einen anderen Menschen segnet, bittet Gott, dem Gesegneten Kraft, Leben und Wohlergehen zu schenken. sollen:

24›Der Herr segne6,24 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen. dich

und beschütze dich.

25Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten6,25 Angesicht leuchten lassen: Meint die liebevolle Zuwendung Gottes zu den Menschen.

und sei dir gnädig6,25 Gnade: Liebevolle Zuwendung Gottes, die er den Menschen ohne Vorbedingung schenkt..

26Der Herr wende dir sein Angesicht6,26 Angesicht: Bezeichnet im übertragenen Sinn die Zuwendung Gottes zu den Menschen. zu

und schenke dir Frieden6,26 Frieden: Umfassender Zustand von Glück und Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, der aus der Beziehung mit Gott hervorgeht.!‹

27So sollen sie meinen Namenunter den Israeliten weitergeben.Und ich – ich werde sie segnen6,27 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen.