BasisBibel (BB)
20

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

201Jesus20,1 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. fuhr fort:»Das Himmelreich20,1 Himmelreich: Wörtlich »Königsherrschaft der Himmel«. Bezeichnet den Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt. gleicht einem Grundbesitzer.Der zog früh am Morgen20,1 früh am Morgen: Während der Erntezeiten war es üblich, direkt nach Tagesanbruch zusätzliche Arbeiter für den Tag anzustellen. Die sogenannten Tagelöhner versammelten sich dazu an einem zentralen Ort. los,um Arbeiter für seinen Weinberg20,1 Weinberg: Ein mit einer Mauer umgebener Garten, in dem Wein angebaut wird. In Israel war das ein wertvoller Besitz. einzustellen.2Er einigte sich mit den Arbeiternauf einen Lohn von einem Silberstück20,2 ein Silberstück: Wörtlich »200 Denare«. Ein Denar ist eine Silbermünze mit einem Gewicht von etwa 4 g Silber. für den Tag.Dann schickte er sie in seinen Weinberg.

3Um die dritte Stunde20,3 dritte Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die dritte Stunde ist vormittags, etwa um 9.00 Uhr. ging er wieder los.Da sah er noch andere Männer, die ohne Arbeit warenund auf dem Marktplatz herumstanden.4Er sagte zu ihnen:›Auch ihr könnt in meinen Weinberg20,4 Weinberg: Ein mit einer Mauer umgebener Garten, in dem Wein angebaut wird. In Israel war das ein wertvoller Besitz. gehen.Ich werde euch angemessen dafür bezahlen.‹5Die Männer gingen hin.Ebenso machte der Mann es um die sechste Stunde20,5 sechste Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die sechste Stunde ist mittags, etwa um 12.00 Uhr.und dann wieder um die neunte Stunde20,5 neunte Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die neunte Stunde ist nachmittags, etwa um 15.00 Uhr..6Um die elfte Stunde20,6 elfte Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die elfte Stunde ist nachmittags, etwa um 17.00 Uhr. ging er noch einmal los.Wieder traf er einige Männer, die dort herumstanden.Er fragte sie:›Warum steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum?‹7Sie antworteten: ›Weil uns niemand eingestellt hat!‹Da sagte er zu ihnen:›Auch ihr könnt in meinen Weinberg gehen!‹

8Am Abend sagte der Besitzer20,8 Besitzer: Wörtlich »Herr«. Diese Bezeichnung kann sowohl einen Menschen als auch Gott meinen. des Weinbergs20,8 Weinberg: Ein mit einer Mauer umgebener Garten, in dem Wein angebaut wird. In Israel war das ein wertvoller Besitz.zu seinem Verwalter:›Ruf die Arbeiter zusammen und zahl ihnen den Lohn aus!Fang bei den letzten an und hör bei den ersten auf.‹9Also kamen zuerst die Arbeiter,die um die elfte Stunde20,9 elfte Stunde: Die Zeit zwischen Sonnenaufgang und -untergang wurde in zwölf Stunden eingeteilt, die je nach Jahreszeit unterschiedlich lang waren. Die elfte Stunde ist nachmittags, etwa um 17.00 Uhr. angefangen hatten.Sie erhielten ein Silberstück20,9 ein Silberstück: Wörtlich »200 Denare«. Ein Denar ist eine Silbermünze mit einem Gewicht von etwa 4 g Silber..10Zuletzt kamen die an die Reihe,die als Erste angefangen hatten.Sie dachten: ›Bestimmt werden wir mehr bekommen!‹Doch auch sie erhielten jeder ein Silberstück.11Als sie ihren Lohn bekommen hatten,schimpften sie über den Grundbesitzer.12Sie beschwerten sich: ›Die als Letzte gekommen sind,haben nur eine Stunde gearbeitet.Aber du hast sie genauso behandelt wie uns.Dabei haben wir den ganzen Tagin der Hitze geschuftet!‹13Da sagte der Grundbesitzer zu einem von ihnen:›Guter Mann, ich tue dir kein Unrecht.Hast du dich nicht mit mirauf ein Silberstück geeinigt?14Nimm also das, was dir zusteht, und geh!Ich will dem Letzten hier genauso viel geben wie dir.15Kann ich mit meinem Besitz nicht machen, was ich will?Oder bist du neidisch, weil ich so großzügig bin?‹16So werden die Letzten die Ersten seinund die Ersten die Letzten.«

Jesus kündigt zum dritten Mal seinen Tod an

Markus 10,32-34; Lukas 18,31-34
17Danach zog Jesus20,17 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. nach Jerusalem20,17 Jerusalem: Mit dem Tempel religiöses und kulturelles Zentrum des Landes..Unterwegs nahm er die Zwölf20,17 die Zwölf: Meint die zwölf Jünger, die während der Zeit seines Wirkens bei Jesus waren. beiseiteund sagte zu ihnen:18»Wir ziehen jetzt nach Jerusalem.Dort wird der Menschensohn20,18 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. den führenden Priestern20,18 führende Priester: Der amtierende Hohepriester, seine Vorgänger und weitere Priester aus der Führungsschicht.und Schriftgelehrten20,18 Schriftgelehrte: Menschen, deren Aufgabe das Studium und die Auslegung der Heiligen Schrift ist. ausgeliefert.Sie werden ihn zum Tod verurteilen19und an die Heiden20,19 Heiden: Bezeichnung für Menschen, die nicht an den Gott Israels glauben. Hier sind die Römer gemeint, die das Land seit 63 v. Chr. beherrschten. ausliefern, die unser Land besetzen.Die werden ihn verspotten, auspeitschen und kreuzigen20,19 Kreuzigung: Verurteilte Sklaven, Räuber und Aufrührer wurden von den Römern am Kreuz hingerichtet..Aber am dritten Tag wird er vom Tod auferweckt20,19 Auferweckung: Meint die Auferstehung vom Tod und das ewige Leben im Reich Gottes.

Nicht herrschen, sondern dienen

Markus 10,35-45; Lukas 22,24-27
20Da kam die Mutter der beiden Söhne von Zebedäuszusammen mit ihren Söhnen zu Jesus20,20 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa..Sie warf sich vor ihm niederund wollte ihn um etwas bitten.21Jesus fragte sie: »Was willst du?«Sie sagte zu ihm:»Lass doch meine beiden Söhne neben dir sitzen,wenn du in deinem Reich regierst –einen rechts20,21 rechts, links: Die Plätze rechts und links neben dem Gastgeber galten als Ehrenplätze. von dir, den anderen links20,21 links: Die Plätze rechts und links neben dem Gastgeber galten als Ehrenplätze.22Jesus antwortete: »Ihr wisst nicht, um was ihr da bittet!Könnt ihr den Becher20,22 Becher: Bei den Propheten des Alten Testaments Bild für das Gericht Gottes, das Menschen wie Betrunkene wanken lässt; vgl. Jeremia 25,15-29. Mit diesem Bild verweist Jesus auf seinen gewaltsamen Tod am Kreuz. austrinken,den ich austrinken werde?«Sie erwiderten: »Das können wir!«23Da sagte Jesus zu ihnen:»Ihr werdet tatsächlich meinen Becher austrinken.Aber ich habe nicht zu entscheiden,wer rechts und links20,23 rechts, links: Die Plätze rechts und links neben dem Gastgeber galten als Ehrenplätze. von mir sitzt.Dort werden die sitzen,die mein Vater20,23 Vater: Vertrauensvolle Anrede oder Bezeichnung für Gott. dafür bestimmt hat.«

24Die anderen zehn hörten das Gespräch mit anund ärgerten sich über die beiden Brüder.25Da rief Jesus20,25 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. auch sie herbei und sagte zu ihnen:»Ihr wisst:Die Herrscher der Völker unterdrücken die Menschen,über die sie herrschen.Und die Machthaber missbrauchen ihre Macht.26Aber bei euch darf das nicht so sein:Sondern wer von euch groß sein will,soll den anderen dienen.27Und wer von euch der Erste sein will,soll euer Diener sein.28Genauso ist auch der Menschensohn20,28 Menschensohn: Bezeichnung, die zum Ausdruck bringt, dass Menschen Geschöpfe Gottes sind. Im Neuen Testament ein Titel für Jesus, der von Gott zum Herrscher und Retter der Welt bestimmt wurde. nicht gekommen,um sich dienen zu lassen.Im Gegenteil:Er ist gekommen, um anderen zu dienenund sein Leben hinzugebenals Lösegeld für viele Menschen.«

Jesus heilt zwei Blinde

Markus 10,46-52; Lukas 18,35-43
29Jesus20,29 Jesus: Der Name bedeutet so viel wie »der HERR rettet«. Christen glauben an ihn als Sohn Gottes, in dem sich die Verheißungen des Alten Testaments erfüllen. Um 30 n. Chr. wirkte Jesus in der Art eines jüdischen Lehrers in Galiläa und Judäa. verließ Jericho20,29 Jericho: Oasenstadt in der judäischen Wüste nördlich des Toten Meers. zusammen mit seinen Jüngern20,29 Jünger: Wörtlich »Schüler«. Frauen und Männer, die ihrem Lehrer folgten und von ihm lernten..Eine große Volksmenge folgte ihm.30Da saßen zwei Blinde am Weg.Sie hörten, dass Jesus vorbeiging, und riefen:»Hab Erbarmen mit uns, Herr, du Sohn Davids20,30 Sohn Davids: David ist ein bedeutender König von Israel. Nachdem das Königreich untergegangen war, hoffte man auf einen Nachkommen Davids als Retter und Erlöser Israels; vgl. 2. Samuel 7,12-16.31Die Leute aus der Volksmenge fuhren die Blinden an:»Seid still!«Aber die Blinden schrien noch viel lauter:»Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!«32Da blieb Jesus stehen.Er rief sie zu sich und fragte sie:»Was wollt ihr? Was soll ich für euch tun?«33Die Blinden sagten zu ihm:»Herr, dass wir sehen können!«34Jesus hatte Mitleid mit ihnen und berührte ihre Augen.Sofort konnten sie sehen und folgten20,34 folgen: Jesus zu folgen bedeutet, das Leben ganz in seinen Dienst zu stellen. Jesus.